http://youtu.be/SZK_SWtRKrw
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Da sie kaum irgenwas selbst schreiben wird ist das nicht anzunehmen. Liedtexte sind ohnehin nur in Verbindung mit Musik mehr oder weniger von emotionaler Relevanz. Ausnahme politische Lieder, und die sind nur extrem selten als Musik anzusehen. Die emotionale Verbindung von Sprache und Musik funktioniert aber in Englisch am besten, einfach aufgrund der entgrateten Phonetik und flexibleren Grammatk.
In Deutsch trennt ein Mülltext sich von der Musik wie Wasser von Öl und macht das Lied unerträglich, Englisch enthält per se bereits einen Emulgator der schlimmstanfalls Mayo draus macht. Die bekommt man zwar auch irgendwann über aber solange schmeckt's halbwegs.
Italienisch kann aufgrund des Vokalreichtums auch noch ein bißchen mithalten.
Einen unpeinlichen ansprechenden deutschen Liedtext zu verfassen ist extrem schwierig, und ich achte Leute die das können. Auch die, die ich sie sonst nicht mit der Kneifzange anfassen würde.
Beispiele dafür sind: Reinhard Mey, Hubert v. Goisern, extrem gut Anette Louisan. Rosenstolz, Juli, Silbermond machen das ganz ordentlich, neu entdeckt kürzlich Luxuslärm. Die Aufzählung ist sicher nicht vollständig, aber ein Buch würde sie garantiert nicht füllen.
Deutsch ist nunmal eine sehr begrifffspräzise Sprache mit wenigen dem Englischen vergleicbaren "multi purpose" Worten.
Geringfügig daneben gelangt und aus Poesie wird kitschiger Krampf der Pickel aufbrechen läßt.
Übrigens ist das auch ein Grund weshalb deutsche Songs im Ausland praktisch bedeutungslos sind. Die Sprache in den Liedern ist für Nichtmuttersprachler sperrig in Verbindung mit Musik, poetische Feinheiten kann er nicht erkennen.
Das läßt sich nicht ändern. Live with it.
Wer das schwer authentisch autistische Auftreten eines Joe Cocker mit der affektierten Blasiertheit sich anspruchsvoll gerierender Eltär"künstler" gleichsetzt hat schon einige kognitive Defizite.
P.S.: Da fiel mir im Rausgehen noch ein:
Der Beispiel"chor" wirkt als ob seine Mitglieder allesamt Ladestöcke verschluckt hätten. Ich würde denen empfehlen mal ein paar Monate bei irgendeinem Hinterhof-Gospelchor in Harlem zu hospitieren.
Dort könnten sie auch lernen daß man als Solistin eine hinstellt die singen kann.
Lary, Bed time blues. Ich drück ihr die Daumen für eine tolle Karriere.
Knorkator, die irren Jungs aus Berlin die durch ihre Vulgarität und Satire bekannt wurden. Immer wieder hört man aber die Klassische Ausbildung des Sängers "Stumpen" aus seiner Zeit in der Musikalischen Ausbildung in Köpenick und später auch aus der Arbeit an der Staatsoper Unter den Linden heraus.
Man darf sich vom Äußeren hier nicht täuschen lassen, wenn sie wollen sind sie wirklich geniale Musiker. Hier eine Kostprobe.
http://www.youtube.com/watch?v=ilTJT3h6ALU
1986, als die Welt für mich noch in Ordnung war.