Ja. Aber auch bei Augstein: Er urteilt selbst in einer Einseitigkeit über russische Medien, die seine eigene vorgetragene Skepsis herausfordern müsste: Der Russe betreibt Propaganda, "die lügen im staatlichen Auftrag" und Augstein VERMUTET, denn eingestandenermaßen weiß er es gar nicht, dass "russische Jounalisten [nicht] den Maßstab haben, der Pressefreiheit zu dienen" - Augstein UNTERSTELLT einfach das Gegenteil und betreibt damit selbst auch Propaganda. Denn mal ehrlich, was erfahren und WISSEN wir Substanzielles über russische Medien?
Augstein stört, dass der edle westliche Journalist seinen eigenen Anspruch verrät. Er ist also in diesem Punkt kein objektiver Beobachter, sondern Pharisäer. Echte Ursachenanalyse für die Gleichschaltung der Medien kann oder will er auch nicht nennen. Er konstatiert, es gäbe zwar Gleichschaltung, aber kein Meinungskartell in dem Sinne, dass Redaktionen den Auftrag erhielten, in eine bestimmte Richtung zu agitieren.
Sieht man sich das Vorgabeverhalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an, stimmt das schon mal nicht. Tom Buhrow, WDR:
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42784/1.html