Zitat von
brain freeze
Das ist eben die Frage, ob das postsowjetische Russland überhaupt die Chance hatte, nach dem Ende jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelanger sowjetischer/russischer Dominanz in kurzer Zeit eine natürliche Abwehrhaltung der Peripherieländer zu überwinden, selbst bei besten und fairen Absichten.
Kulturell gesehen wäre es ja gerade keine spezifisch russische Vorgehensweise, sondern eine westliche Spezialität, mittels massiver PR, leeren Versprechungen, Lobbyarbeit und ein bisschen NGO-Wühlarbeit einen Bewusstseinswandel und Politikwechsel zu erreichen.
Der Abstoßungsreflex der Peripheriestaaten nach dem Zusammenbruch der SU war zunächst ein natürlicher Reflex, wurde aber vom Westen zusätzlich "gefördert". Dort, wo der Westen weniger manipulativ eingegriffen hat, waren in den letzten Jahren gegenläufige Bewegungen zu beobachten, also das Pendel der Antipathie schlug zurück, nicht in eine neue Unterwerfungsabsicht gegenüber den Russen, sondern in Richtung einer Vernunftbeziehung auf partnerschaftlicher Basis (Tschechien, Slowakei, Ungarn).