Zitat von
Dragus
Es gibt da die Tendenz, jeden Konflikt, in dem Muslime gegen andere Kämpfen, auf westliche Waffenlieferungen, CIA usw. zurück zu führen. Manchmal stimmt das auch. Nur ist das nicht ursächlich. Wer Krieg führen will, sucht sich Waffenlieferanten, davon gibt es ausreichend in der islamischen Welt. Auch haben Waffen keinen Zweck, wenn niemand bereit ist sie zu nutzen. In so fern kann man sicher die ein oder andere Entscheidung der USA kritisieren, aber so zu tun, als sei diese Ursächlich für die Probleme der Region und alle anderen würden ihre Hände in Unschuld waschen, ist dann doch zu kurz gedacht. Islamischer Extremismus lässt sich nicht auf Dauer unter Kontrolle halten. Nicht in Ägypten, nicht in Tschetschenien und auch nicht im derzeit so hochgelobten Iran oder Saudi-Arabien. Es ist immer nur eine Frage der Zeit, bis neue Aufstände/Kriege beginnen. Das eigentliche Problem besteht darin, das hier noch keine Großmacht eine adäquate Antwort gefunden hat, wie man das Problem dauerhaft lösen kann.
Was den Iran an geht, der derzeit den nächsten Krieg gegen Israel mit Hilfe der Hizbollah vorbereitet, ließe sich die Argumentation auch umdrehen. Was bewegt Russland eigentlich dazu, den radikalen Schiiten zu helfen, hier die nächste Aggression vor zu bereiten, sich nach und nach den ganzen Libanon an zu eignen? Und das ist nicht der einzige Bürgerkrieg in dem der Iran seine Finger hat. Dennoch ein russischer Verbündeter. Tatsächlich sind die großen politischen Akteure hier alle von einer ausgesprochenen Doppelmoral geleitet, den radikalen Islam so lange zu unterstützen, wie sich strategische Vorteile vor Ort ergeben und alle richten ihre Propaganda entsprechen aus, sie würden nur Stabilität erreichen wollen. Sobald der Iran sich stark genug fühlt, offen Krieg zu führen, wird er nicht mehr auf die Russen hören, so wie die Türkei sich von der Nato entfernt, wo sie meint, sie nicht mehr nötig zu haben, um mit eigenen Machtspielen zu beginnen.