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Bettmaen
Auf der Gegenseite sind fast 100.000 "Rebellen" aus aller Welt. In einem kleinteiligen, asymetrischen Krieg mit Mörderbanden würde sich jede reguläre Armee schwer tun. Du kennst Dich doch mit dem Militärwesen aus.
100k Rebellen, das wären dann ja fast alle. :D
Und nein, dass Guerilla-Szenario funktioniert hier nicht, denn die sog. "Syrisch-arabische-Armee" kämpft ja auf eigenen Boden und müsste nach der Anschauung der Vertreter einer rein "äußeren Invasion durch Islamisten" die volle Unterstützung des syrischen Volkes haben, wodurch die eingesickerten "Islam-Söldner" ihrer zentralen Basis für einen Guerillakrieg beraubt wären, nämlich zwischen der Normalbevölkerung unerkannt untertauchen zu können, und von dieser in ihrem Kampf gegen das Regime vielfältig Unterstützung zu erfahren.
Tatsächlich ist es auch so, denn weite Teile der Syrer sind eben nicht auf Seiten des Regimes. Das Weltbild unserer Anti-Westler, die auch Syrien nur via CIA und äußerer Verschwörungen erklären, hat hier einen eklatanten Widerspruch.
Nochmal: Ohne weite Teile einer Bevölkerung keinen Guerillakrieg!
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Die Hilfe aus dem Iran, Russland und Libanon kam sehr spät, vielleicht zu spät.
Gerade Iran und Hisbollah waren schon relativ frühzeitig involviert. Russland kam spät, dass ist richtig.
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Syrien hat nichts dagegen, wenn die Türken oder Amis den IS bekämpfen. Russland auch nicht. Und der IS ist in Nordsyrien weiterhin stark präsent. Amerikas kurdische Vasallen haben einige Dörfer und Kleinstädte erobert. Rakkas soll seit Monaten erobert werden. Geschehen ist nichts. Und wird auch nicht, denn die USA brauchen Rakka und andere Städte für einen Sunnitenstaat. Teile und herrsche...
Es gibt keinen IS-Sunnitenstaat unter CIA-Regie, typische Verschwörungstheorie. Die Kurden haben auch nicht nur irgendwelche Dörfer erobert, der Norden ist im Gegensatz zur Geröllwüste im Süden relativ dicht besiedelt. Das IS-Terrain ist mittlerweile, zumindestens wenn man die syrische Infrastruktur betrachtet, zerteilt worden.
Al-Rakka wird schon irgendwann dran kommen. Das Problem dürfte sein, dass die SDF zuwenige arabische Kämpfer aufzubieten hat. Die Kurden haben schon mehrfach klar gemacht, dass sie sich außerhalb ihrer Siedlungsgebiete nicht größer engagieren wollen.
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Trump hat alle seine Versprechen im Rekordtempo gebrochen. Eines seiner Versprechen war es, die Beziehungen zu Russland zu verbessern und nicht Assad, sondern die Lieblinge von Saudi-Arabien und Clinton II, die Dschihadisten und Moslembruderschaft, zu bekämpfen.
Macht er ja auch. Das steht auch nicht im Widerspruch dazu, Assad aufs Maul zu hauen, wenn er Mist baut oder seinen Laden nicht mehr im Griff hat. Man sollte das im Bezug auf Russland auch nicht überdramatisieren, das ist auch wieder typisch Internet. Über Syrien werden die Beziehungen sicherlich nicht zerbrechen. Nebenbei ist es Putins Problem, wenn er glaubt, einem international weitestgehend isolierten, schwachen Regime zur Seite springen zu müssen. Vielleicht hätte er mal aus dem sowjetischen Afghanistandebakel oder dem amerikanischen Vietnamengagement lernen sollen, bevor er sich zu stark auf Regimeseite schlägt.
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Es mag sogar wahr sein, dass die Russen vor dem Angriff informiert wurden, aber von einer Absprache kann trotzdem nicht die Rede sein. Die Russen wurden wohl überrumpelt. Sollte das ein einmaliger Angriff sein, dann werden die Russen mit den Amis Tacheles geredet haben. Sollte die SAA erneut angegriffen werden, muss ich Dir Recht geben.
Klar sind sie überrumpelt worden. Weißt du, überrumpelt werden kann nur derjenige, der nie bereit war, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Wem hingegen seine Sache ernst ist, der kann auch kurzfristig reagieren.