MDR / 29.12.2023 / 17.36 HH
UKRAINE-NEWS
Schwerste russische Luftangriffe auf Ukraine seit Beginn des Kriegs
Russische Angriffe auf mehrere ukrainische Städte
16:55 Uhr
Internationale Akteure verurteilen russische Angriffe. :haha:
Die schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine seit Kriegsbeginn sorgen international für starke Kritik. Der EU-Außenbeauftragte
Josep Borrell nannte die Angriffe "barbarisch". Auf der Online-Plattform X schrieb Borrell am Freitag, es sei ein "weiterer feiger und wahlloser Angriff auf Schulen, eine Metrostation und ein Krankenhaus" gewesen. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte,
Volker Türk, zeigte sich schockiert. In Genf sagte Türk am Freitag: "Das humanitäre Völkerrecht verbietet unter allen Umständen ausdrücklich Angriffe auf zivile Objekte sowie willkürliche Angriffe." Er forderte Moskau erneut auf, alle Regeln des Völkerrechts im Kampf strikt einzuhalten.
Auch der britische Premier
Rishi Sunak verurteilte die Angriffe und machte Putin direkt dafür verantwortlich. Es zeige, dass "Putin vor nichts zurückschrecken wird, um sein Ziel zu erreichen, Freiheit und Demokratie auszurotten", schrieb Sunak beim Onlinedienst X.
"Wir werden ihn nicht gewinnen lassen. Wir müssen weiterhin an der Seite der Ukraine stehen – so lange es nötig ist."
16:27 Uhr
Polnische Angaben: Russische Rakete flog über Polen
Eine russische Rakete flog nach bisherigen Erkenntnissen der polnischen Armee für kurze Zeit über polnisches Gebiet. Der Generalstabschef Wieslaw Kukula sagte am Freitag in Warschau, "alles deutet daraufhin, dass eine russische Rakete in den polnischen Luftraum eingedrungen ist. Sie wurde von uns auf dem Radar verfolgt und hat den Luftraum auch wieder verlassen." Den Angaben zufolge befand sich die Rakete etwa drei Minuten lang im polnischen Luftraum und überflog dabei 40 Kilometer.
"Wir haben unsere Flugzeuge angewiesen, sie abzufangen und falls nötig abzuschießen", sagte Kukula weiter. Dies sei aber wegen der kurzen Zeit und der Art und Weise, wie die Rakete flog,
nicht möglich gewesen. Sicherheitshalber würden nun gleichwohl Soldaten im Verlauf der Flugbahn am Boden noch nach eventuellen Trümmern suchen.
15:15 Uhr
Hamburg sendet medizinisches Material an Ukraine
Im Rahmen des mit der ukrainischen Hauptstadt geschlossenen Pakts für Solidarität und Zukunft liefert Hamburg weitere Hilfsgüter nach Kiew. 163 Paletten vor allem mit Schutzausrüstung wie Kitteln und Handschuhen sollen Gesundheitseinrichtungen, Rettungskräften und Krankenhäusern in der immer wieder von russischen Streitkräften attackierten Stadt zugute kommen, teilte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer am Freitag mit. Der Gesamtwert belaufe sich auf 150.000 Euro. Koordiniert würden die Transporte gemeinsam von ihrer Behörde und den gemeinnützigen Organisationen Hanseatic Help, #WeAreAllUkrainians und der Klitschko Foundation.
Schlotzhauer sagte: "Es ist erfreulich, dass wir mit Unterstützung der Hilfsorganisationen eine weitere umfangreiche Lieferung an Hilfsgütern in die kriegsbetroffenen Gebiete entsenden konnten." Im zu Ende gehenden Jahr seien bereits zahlreiche Paletten mit Impfzubehör in die Ukraine geschickt worden – insgesamt über 140 Paletten mit Spritzen, Kanülen und Handschuhen, aber auch Tupfer, Pflaster und elastische Binden. Hinzu seien zahlreiche Hygieneartikel aus Firmenspenden, privat gespendete Rollstühle und Gehhilfen sowie medizinische Gerätschaften gekommen. Mithilfe einer Spende des Überseeclubs in Höhe von 100.000 Euro sei zudem die Anschaffung von Notstromaggregaten zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung finanziert worden.
14:34 Uhr
Selenskyj zu Art der Luftwaffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte zu den Luftangriffen, Moskau habe "fast alle Arten von Waffen" eingesetzt. Darunter seien Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal gewesen sowie Raketen vom Typ S-300, Marschflugkörper und Drohnen. Strategische Bomber hätten Luft-Boden-Marschflugkörper abgefeuert. Die meisten Raketen seien von der ukrainischen Armee abgewehrt worden. Die ukrainische Luftwaffe selbst erklärte, man habe 114 von 158 der von Russland gestarteten Drohnen und Raketen zerstört. Russland gab an, zwischen dem 23. und dem 29. Dezember
"50 Gruppenangriffe und einen massiven Angriff" ausgeführt zu haben.
12:28 Uhr
Tote und Verletzte nach russischen Luftangriffen – 110 Raketen abgefeuert
Bei den russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine sind laut offiziellen Angaben aus Kiew mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen und über 100 verletzt worden. Tote gab es demnach in
Dnipro, Charkiw, Saporischschja, Odessa und der Hauptstadt
Kiew.
Russland hatte in der Nacht und am Morgen weite Teile des Landes mit Angriffen überzogen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von 110 Raketen – so viele wie noch nie an einem Tag. Die Armeeführung teilte mit, in der Nacht seien 158 Drohnen und Raketen auf die Ukraine abgefeuert worden. Die Luftabwehr habe 27 Drohnen und 87 Marschflugkörper abschießen können. Ziel der Angriffe seien Einrichtungen der zivilen und militärischen Infrastruktur sowie der Industrie gewesen.
11:22 Uhr
Flugobjekt dringt aus ukrainischem Grenzgebiet in polnischen Luftraum ein
Die polnische Armee hat am Morgen ein Flugobjekt aus Richtung der ukrainischen Grenze entdeckt, das in den polnischen Luftraum eingedrungen ist. Um was für einen Flugkörper es sich handelte, sei nicht bekannt, erklärt das Einsatzkommando auf der Plattform X. Russlands massive Luftangriffe zielten in den vergangenen Stunden auch auf die westukrainische Stadt Lwiw, die nahe der Grenze zu Polen liegt.
09:59 Uhr
Ukraine: Schwerste Luftangriffe seit Langem
Russland hat die schwersten Luftangriffe seit Langem auf die Ukraine ausgeführt. Luftwaffensprecher Jurij Ihnat sagte am Freitag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen: "Derart viele rote feindliche Ziele haben wir seit Langem nicht mehr auf unseren Monitoren gehabt". Eingesetzt worden seien Kinschal-Hyperschallraketen, ballistische Raketen des Typs S-300, verschiedene Marschflugkörper und weitreichende Drohnen iranischer Bauart. Etwa 18 strategische Bomber seien in der Luft gewesen.
09:28 Uhr
Stromausfall in vier ukrainischen Regionen
Nach dem massiven russischen Luftangriff ist es nach Angaben der Regierung in Kiew in vier ukrainischen Regionen zu Stromausfällen gekommen. Betroffen davon seien der Norden und Süden des Landes, teilt das Energieministerium mit.
08:46 Uhr
Russische Angriffe auf Charkiw, Lwiw und Odessa – Ein Toter, mehrere Verletze
Die ukrainischen Städte Charkiw, Lwiw und Odessa sind ukrainischen Angaben zufolge von Russland angegriffen worden. In Charkiw im Nordosten der Ukraine sprach Bürgermeister Ihor Terechow am Freitag von einem "massiven Angriff", bei dem "mindestens sechs Explosionen" zu hören gewesen seien. Die regionale Militärverwaltung von Charkiw erklärte, Russland habe etwa zehn Angriffe auf die Stadt ausgeführt. Wie der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synegubow, mitteilte, sind ein Mensch getötet und acht weitere verletzt worden. Nach Aussage des Bürgermeisters von Lwiw, Andrij Sadowyj, gab es zwei Angriffe auf die Stadt, die im Westen der Ukraine rund 70 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt liegt. Lwiw ist vergleichsweise selten Ziel von Angriffen.
In Odessa im Süden der Ukraine geriet nach Angaben von Bürgermeister Hennadij Truchanow ein Hochhaus bei einem "weiteren feindlichen Angriff" in Brand. Es sei von Trümmern einer abgeschossenen Drohne getroffen worden. Aus Russland gab es zunächst keine Äußerungen dazu. Russland erklärte jedoch, einen "versuchten" ukrainischen Drohnenangriff vereitelt zu haben. Dieser habe auf die Region Kursk im Westen Russlands gezielt.
08:10 Uhr
Russische Luftangriffe auf Kiew
In Kiew ist die Luftabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko im Großeinsatz. Es gebe eine Raketenwarnung für die Hauptstadt, Explosionen seien zu hören, schreibt Klitschko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Durch die russischen Luftangriffe ist den Behörden zufolge ein Wohnhochhaus in Brand geraten. Die Stadtverwaltung teilte mit, es gebe sieben Verletzte. Das Feuer sei durch herabstürzende Trümmer ausgelöst worden. Auch eine Lagerhalle stehe in Flammen.
03:40 Uhr
Russland baut Rüstungsproduktion aus
In Russland hat sich Kremlchef
Wladimir Putin von
Sergej Tschemesow, dem Chef des Konzerns
Rostech, über eine
"massive Ausweitung" der Rüstungsproduktion informieren lassen. Die Produktion von Munition für Schusswaffen sei um das
50-Fache, die Herstellung von Panzern um das
Siebenfache gesteigert worden, sagte Tschemesow. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Nach Klagen von russischen Militärs über einen Mangel an Munition hatte Putin die Kriegswirtschaft im ganzen Land hochfahren lassen.
Der frühere Kremlchef Dmitri Medwedew sagte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, dass Moskau seinen Krieg fortsetzen werde, bis
alle Ziele erreicht seien, darunter auch die
Entmilitarisierung des Landes. Medwedew, der Vizechef des Nationalen Sicherheitsrates ist, bezeichnete konkret auch
Odessa, Dnipro, Charkiw, Mykolajiw sowie
Kiew als
"russische Städte", die neben anderen derzeit
ukrainisch "besetzt" seien. Putin hatte zuletzt vor Militärs gesagt, dass Russland kein Interesse an den Gebieten im Westen der Ukraine habe, die einst zu Polen gehört hätten.
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https://www.mdr.de/nachrichten/welt/...ptstadt%20Kiew.