Station 'Echo Moskaus' bedroht durch Medienaufsicht Rußlands wegen Interview
Gerade brachte ich das Interview mit L.A.Times Korrespondent Lojko im Wortlaut und Übersetzung, mit dem Hinweis, daß 'Roskomnadzor' [das ist die Kontrollbehörde für Medien in Rußland, und natürlich ein Maßregelvollzugswerkzeug der Macht gegen unabhängige Berichterstattung, wie wir hier gleich sehen werden] eine 'offizielle Warnung' gegen die Radiostation Ekho Moskvy [Echo Moskaus] getätigt hatte. Nach Russischem Gesetz kann die Station nach einer zweiten (!) Warnung aus dem Betrieb genommen werden. Der Anlaß für diese Warnung war ein Interview mit eben diesem Sergej Lojko.
Die Begründung dafür war vage: "Diese Sendung beeinhaltet die Rechtfertigung von Kriegsverbrechen."
Eine eingehende Betrachtung der Tätigkeit oder besser Un-Tätigkeit von Roskomnadzor in einem Webartikel (Link unten, englisch) beweist den Charakter dieser Behörde und die politischen Vorgaben für seine selektive Tätigkeit.
So hat Roskomnadzor niemals die Verbreitung von Desinformation über Ereignisse in der Ukraine behindert oder geahndet. Auch nicht durch den staatlichen Sender NTV, der wiederholt grob gezimmerte Lügen verbreitete wie die Geschichte, wonach Ukrainische Truppen einen russisch-sprachigen Jungen gegen eine Anzeigetafel gekreuzigt hätten. Und das wiederholt. [Dr.Mittendrin griff diese Mär dankbar auf, das ist nach seinem Geschmack.]
Die Öffentlichkeitsarbeit-Leiterin bei NTV Tatyana Mitkova hatte kein Problem damit kürzlich in einem Interview zu erklären, daß der Sender sich nicht schäme eine Geschichte zu bringen auch wenn diese durch Außenstehende als Fake entlarvt worden wäre (sic!).
Es ist erkannt worden, daß Propaganda, die als 'Nachrichten' über staatlich-kontrolliertes Fernsehen verbreitet wird, selbst den Tatbestand eines Kriegsverbrechens darstellt. Es peitscht die Zuschauer auf und hält eine anti-Ukrainische Stimmung am Köcheln, bis zu einem Grad wo fast die gesamte Russische Bevölkerung sich bereit findet zu den Waffen zu greifen um die dem Märtyrium ausgesetzten russisch-sprachigen Jungen zu verteidigen, von denen sie ständig im Fernsehen hört.
In der gleichen Nacht [wie das Interview Lojkos auf Echo Moskaus] brachte NTV seine Geschichte von dem Jungen, der angeblich als lebendiges Raketenziel benutzt wurde. Fernsehkanal 'Rossia' 'berichtete' daß das Ukrainische Militär gerne die Ohren von gefangenen pro-russischen Separatisten abschneide und ihnen Hakenkreuze auf den Rücken ritze. Die Nachrichten bringen all das ohne ein einziges Bild als Beweis.
http://www.themoscowtimes.com/opinio...er/510619.html