Zitat:
"Was Sie über Aleppo hören, ist bestenfalls ein kleiner Teil der Wahrheit"
Interview mit dem Konfliktforscher Jan Oberg, der die Befreiung Aleppos als "weltgeschichtliches" Ereignis einstuft...
Jan Oberg: Was auch immer Ihnen die großen westlichen Medien über Völker- und Massenmorde in Ost-Aleppo erzählt haben, ich kann Ihnen nur zwei Dinge berichten: Keines dieser Medien war vor Ort, sie berichten aus Beirut, Istanbul oder Berlin. Ich habe niemanden von ihnen gesehen. Und ich habe auch keine Leichen oder Leute mit Angst in den Augen gesehen.
Was haben Sie stattdessen gesehen?
Jan Oberg: Ich konnte die Stadtteile Hanano, Ramouseh, Sheikh Saeed, die Altstadt, das große Industriegebiet Shaykh Najjar und das Registrierzentrum in Jinin besuchen, wo die Leute ankamen, um humanitäre Hilfe entgegenzunehmen. Ich war der einzige Skandinavier und unter dem ersten Dutzend - vor allem Medienvertreter - die in den Osten der Stadt gelangten und die Verwüstung sehen konnten. Dort sprach ich mit erschöpften aber ungeheuer glücklichen Menschen.
Was haben sie Ihnen erzählt?
Jan Oberg: Ich war dabei, als Leute in Restaurants im Westteil der Stadt feierten, sie haben ihr Glas auf die Freiheit erhoben und sie zeigten ihre Erleichterung darüber, endlich nicht mehr jeden Tag in Angst verbringen zu müssen. Ich sprach mit Leuten, die ihre Dankbarkeit gegenüber Bashar al-Assad und Putin zum Ausdruck brachten.
Aleppo ist komplett aus den deutschen Medien verschwunden, der Syrienkonflikt als solcher nur noch eine Randnotiz. Die Lügrenpropaganda ist verpufft. Ein militärisches Einschreiten des Westens, das einen direkten militärischen Konflikt mit Russland bedeutet hätte, konnte von den Kriegstreibern in den Redaktionen trotz aller Anstrengung, nicht herbeigeschrieben werden.