Syrische Armee hat ISIS-Tasche südlich des Kraftwerks von Aleppo ausgeräumt
Veröffentlicht am 21. Februar 2016 von einparteibuch
Nachdem es der syrischen Armee und ihren Partnern am gestrigen Samstag gelungen ist, das Kraftwerk östlich von Aleppo zu befreien und den Ring um ISIS-Terroristen südlich des Kraftwerks durch Wiederherstellung der direkten Verbindung vom Luftwaffenstützpunkt Kuwairis zum Flughafen von Aleppo zu schließen, ist es der syrischen Armee am heutigen Sonntag gelungen, die so gebildete ISIS-Tasche komplett auszuräumen.
Die Terrorgruppe ISIS ist angesichts des Vormarsches der syrischen Armee vom Kraftwerk nach Süden nach nur wenigen Stunden Kampf in dem Kessel komplett zusammengebrochen.
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Damit war die ISIS-Tasche praktisch zweigeteilt. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA meldete dazu aus der Gegend östlich von Aleppo die Wiederherstellung der Kontrolle über sieben Dörfer, nämlich Howeijena, Sobeihia, al-Rodwania, Rayan, al Qaroutia, Roufie und Ain Thabet. Schon am Sonntag Mittag war der Kampf um die Kontrolle über die Reste der ISIS-Tasche dann komplett gelaufen. ISIS ist in der Tasche zusammengebrochen.
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Spannend dürfte nun die Frage sein, ob ISIS im Raum nördlich des Kraftwerks noch in der Lage ist, einen effektiven Widerstand gegen die syrische Armee aufzubauen. Gerüchte besagen, ISIS versuche gegenwärtig in größter Hektik die Verteidigung der Stadt Al Bab zu verstärken. Möglicherweise bedeutet das aber im Umkehrschluss, dass ISIS das westliche Umland der Stadt Al Bab bereits aufgegeben hat.
Die von der Türkei, Saudi Arabien und ihren Partnern der sogenannten “westlichen Wertegemeinschaft” unterstützten Terroristen haben unterdessen ihren Frust über die Erfolge der syrischen Armee und ihrer Partner dadurch herausgelassen, dass sie zwei Autobomben in der Stadt Homs gezündet haben, wodurch letzten Informationen von SANA zufolge 34 Menschen ums Leben kamen und zahlreiche weitere verletzt wurden. Falls die Terroristen und ihre Unterstützer glauben sollten, die syrische Bevölkerung, Regierung und Armee dadurch einschüchtern und in die Knie zwingen zu können, sind sie jedoch schief gewickelt: solche sinnlosen Barbareien der Terroristen führen psychologisch zu nichts weiter als dass sie die Entschlossenheit stärken, den Terrorismus in Syrien vollständig zu besiegen, keinen noch so kleinen Rest an Terroristen in Syrien übrig zu lassen und alles notwendige für den Sieg über die Terroristen zu tun, was auch immer es sei.
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Gut heraus kommt auf der Karte die große schwarze ISIS-Fläche, also das Umland von Al Bab, nördlich des Kraftwerks bis hin zur türkischen Grenze. Das dürfte ein Gebiet sein, wo die Verteidigungslinien von ISIS gegen einen Angriff von Süden her praktisch komplett zusammengerbochen sind. Wenn sich die syrische Armee dieses Gebiet in den nächsten Tagen und Wochen holt, ändert das die Situation in Aleppo, und damit im Krieg in Syrien, fundamental: die syrische Armee würde damit im Raum Aleppo und Umgebung eindeutig die überaus dominierende Kraft. Den Terroristen von ISIS, Al Kaida, Ahrar Al Sham und Co blieben im Raum Aleppo nur noch insignifikante Taschen. Und der türkische Terrorsponsor Erdogan dürfte größte Probleme haben, den Westen davon zu überzeugen, gegen einen Vormarsch der syrischen Armee im Umland von Al Bab etwas zu unternehmen, denn schließlich geht es da gegen ISIS. Nichtsdestotrotz kann man schon auf das Gejammere von Erdogan und Co darüber warten, dass die syrische Armee die Terrorgruppe ISIS in Nordsyrien eliminiert.
Ein wesentlicher Grund für die Schwäche von ISIS im Umland von Aleppo dürfte sein, dass ISIS auch andernorts heftig unter Druck ist, gegenwärtig insbesondere in Ostsyrien, wo es kurdisch geprägten Kräften von YPG und SDF in den letzten Tagen mit US-Luftunterstützung gelungen ist, die syrische “Gashauptstadt” Shaddadi zu befreien.
Gestern haben da an der Front Kräfte von YPG und SDF bereits die Ortschaft Fadghami rund 20 Kilometer südlich oder südöstlich von Shaddadi befreit.
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Die Kräfte der YPG/SDF kommen da mit Riesenschritten Richtung Deir Ezzor voran, wo sich eine wichtige Enklave der syrischen Armee befindet. Gelingt den Kräften der YPG/SDF der Durchbruch bis Deir Ezzor, wäre damit das ISIS-Terroritorium zwischen Raqqa in Syrien und Mossul im Irak geteilt. ISIS als eine einzige Organisation wäre damit am Ende. Stattdessen würde ISIS in unterschiedliche Teilorganisationen zerlegt. ISIS muss deshalb viele Kräfte dafür einsetzen, um zu versuchen, den Durchbruch der YPG/SDF von Shaddadi nach Deir Ezzor zu verhindern, und hat keine freien Ressourcen, die ISIS etwa aus Mossul oder Raqqa gen Aleppo schicken könnte, um das Umland von Aleppo gegen einen Vormarsch der syrischen Armee zu verteidigen. Doch verliert ISIS das Umland von Aleppo, ist das für ISIS auch ein Problem, denn damit wäre ISIS in Syrien vom Nachschub aus der Türkei abgeschnitten. Lediglich über den Barzani-Clan im irakischen Kurdistan könnte ISIS dann via Mossul noch Nachschub aus der Türkei von der zionistisch-wahhabitischen Terrorachse bekommen. Doch wenn ISIS den Vormarsch der YPG/SDF nach Deir Ezzor nicht stoppen kann, könnte Nachschub aus Irakisch-Kurdistan die syrische ISIS-Kapitale Raqqa nicht mehr erreichen. ISIS steht also unter heftigem multiplen Druck an verschiendenen Fronten, was erklärt, dass ISIS-Fronten trotz diskreter Unterstützung durch die Türkei regelrecht zusammenbrechen und total kollabieren.
Aus der Provinz Latakia meldet SANA zwischenzeitlich, da sei es der syrischen Armee gelungen, die Dörfer Ard al-Wata, Hakoura al-Tahtaniyeh und Beit al-Aous sowie einige Punkte und Hügel unter Kontrolle zu bringen.
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Auch an der Front in Latakia geht es für die syrische Armee und ihre Partner also weiter mit großen Schritten voran, und zwar nach Norden, Richtung Idlib.
Nachtrag später Nachmittag: Auch in der schiitisch geprägten Vorstadt Zaida Zeynab südlich von Damaskus haben Terroristen mehrere Autobomben und andere Sprengsätze gezündet. Press TV meldet, dabei seien mindestens 30 Menschen getötet worden. Bezüglich des heutigen Doppelbombenanschlags in Homs hat das syrische Außenministerium SANA zufolge inzwischen in Briefen an den UNO-Generalsekretär und den Vorsitzenden des UNO-Sicherheitsrates erklärt, diese stellen neue saudisch-türkische Versuche zur Beeinträchtigung diplomatischer Bemühungen um eine politische Lösung dar, und eine Verurteilung der Anschläge durch den UNO-Sicherheitsrat gefordert.
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Es wird interessant zu sehen, ob der UNO-Sicherheitsrat die Anschläge in Homs und Damaskus verurteilt, oder ob westliche “Freunde des Terrors” mit Vetorecht im UNO-Sicherheitsrat mal wieder eine Verurteilung des Terrors verhindern, weil sie jeglichen Terror gegen die syrische Armee und regierungstreue syrische Zivilisten gutheißen.
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Ahmad Al-Issa weist darauf hin, dass Terroristen gerade eine Granate auf eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte Schule im Aleppiner Stadtteil Zahra geschossen haben, wodurch Menschen zu Schaden gekommen seien. MilitaryMediaSy meldet außerdem unter Berufung auf kurdische Quellen, dass bei einem Beschuss von Al-Kaida-Terroristen auf den Aleppiner Stadtteil Sheikh Maqsoud 6 Zivilisten starben und 19 weitere verletzt wurden. Keinen Tag schaffen es die Lieblinge der “westlichen Wertegemeinschaft” ohne blindwütigen Terror gegen die Bevölkerung von Aleppo.