AW: Joe Biden - 46th POTUS
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Haspelbein
Das geht jedoch nicht. Nehmen wir mal einen US-Betrieb, der Komponenten aus China bezieht, und dann basierend auf diesen Komponenten in den USA fertigt. Als Beispiel kann man alle US-Autohersteller nehmen. Unterbindet man das Outsourcing, so verteuern sich US-Automobile, wenn sie überhaupt in der Lage sind, die Lieferketten umzustellen. (Bei speziellen Komponenten geht das gar nicht innerhalb eines absehbaren Zeitraums.). Um mit Autos aus dem Ausland auf dem heimischen Markt konkurrieren zu können, müsste man wieder Strafzölle erheben.
Trump hat es mit dem Ende des Outsourcings sogar versucht, etwa bei den Aluminiumimporten, bekam aber sehr schnell Gegenwind von der heimischen Industrie. Letztendlich vernichtete es mehr Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie, als es in den US-Aluminumwerken rettete.
Trump hat die Zölle für EU-Waren angehoben, das war meiner Meinung nach gar keine üble Sache. Zuvor waren die Zölle auf US-Autos in der EU wesentlich höher als andersrum. Das hat aber nichts nichts mit Outsourcing zu tun. Ein System, das outsourcen muß, um zu bestehen, ist untragbar, es hat versagt. Wird die Produktion vollständig in die USA verlegt, entstehen mehr besser bezahlte Arbeitsplätze. Die wiederum erhöhen die Kaufkraft, die höheren Preise fallen nicht mehr so ins Gewicht.
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Das, was du hier darstellst, ist quasi "common sense" im bilateralen, transatlantischen politischen Alltag. Es wird "gewirtschaftet" - zu beider Seiten Vorteil. Das können wir auch gerne weiterhin so handhaben. Aber was unser Haus "Europa" betrifft, so empfehle ich dringend eine andere Strategie, ja geradezu eine verbindende Ideologie zwischen den Völkern Europas. Die EU als rein wirtschaftlicher Zweckverband ist mittelfristig eine Sackgasse, um nicht zu sagen: das Ende der Idee einer europäischen Staatenunion.
Jedoch existiert derzeit nicht mehr. Die EU ist mehr oder weniger der "American Dream" auf europäische Art, d.h. es war ein Wohlstandsversprechen. Es gibt nur eine verbindende Bürokratie. Die Ideologie existiert eigentlich so nicht, und dementsprechend wird der Zusammenhalt der EU in Wirtschaftskrisen auch sehr brüchig.
Die Trennlinien innerhalb der Gemeinschaft treten ja sehr deutlich hervor, aber ausser Wohlstand und Frieden gibt es nur begrenzte ideelle Gemeinsamkeiten. Das ist nicht einmal die Schuld der EU selbst, es gibt halt deutliche kulturelle Unterschiede.
AW: Joe Biden - 46th POTUS
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Lord Laiken
Trump hat die Zölle für EU-Waren angehoben, das war meiner Meinung nach gar keine üble Sache. Zuvor waren die Zölle auf US-Autos in der EU wesentlich höher als andersrum. Das hat aber nichts nichts mit Outsourcing zu tun. Ein System, das outsourcen muß, um zu bestehen, ist untragbar, es hat versagt. Wird die Produktion vollständig in die USA verlegt, entstehen mehr besser bezahlte Arbeitsplätze. Die wiederum erhöhen die Kaufkraft, die höheren Preise fallen nicht mehr so ins Gewicht.
Das Outsourcing ist mehr oder weniger eine Folge des internationalen Wettbewerbs. Ich würde es nicht einmal Outsourcing nennen, sondern es bilden sich inational Wirtschaftszentren heraus, die nicht nur über den Preis konkurrieren, sondern ebenso über das Know-How. Ginge z.B. Taiwan unter, hätte man dezeit weltweit ein schweres Problem. (Intel ist in dieser Hinsicht ein interessantes Beispiel, wenn zudem auch einige hausgemachte Probleme mit hinzukommen.)
Wenn man die Produktion vollständig in die USA verlegt, so werden diese Produkte international nicht mehr wettbewerbsfähig sein, und auch das hat Konsequenzen. Die westlichen Industrienationen haben halt nicht einen Binnenmarkt wie China, wo zudem noch ein satter Nachholbedarf besteht.
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Haspelbein
Das Outsourcing ist mehr oder weniger eine Folge des internationalen Wettbewerbs. Ich würde es nicht einmal Outsourcing nennen, sondern es bilden sich inational Wirtschaftszentren heraus, die nicht nur über den Preis konkurrieren, sondern ebenso über das Know-How. Ginge z.B. Taiwan unter, hätte man dezeit weltweit ein schweres Problem. (Intel ist in dieser Hinsicht ein interessantes Beispiel, wenn zudem auch einige hausgemachte Probleme mit hinzukommen.)
Wenn man die Produktion vollständig in die USA verlegt, so werden diese Produkte international nicht mehr wettbewerbsfähig sein, und auch das hat Konsequenzen. Die westlichen Industrienationen haben halt nicht einen Binnenmarkt wie China, wo zudem noch ein satter Nachholbedarf besteht.
Statt Export ließen sich Produkte für andere Märkte auch Lokal herstellen. Was Toyota kann, sollte auch für andere Hersteller möglich sein. Und gerade bei Autos sind die Amis ja recht streng. Das muß auch Elektronik der Fall sein. Ein Irrer wie Trump, der denen ans Bein pinkelt, die die US-Wirtschaft quasi stilllegen könnten, das ist schon ein fataler Fehler.
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Haspelbein
Jedoch existiert derzeit nicht mehr. Die EU ist mehr oder weniger der "American Dream" auf europäische Art, d.h. es war ein Wohlstandsversprechen. Es gibt nur eine verbindende Bürokratie. Die Ideologie existiert eigentlich so nicht, und dementsprechend wird der Zusammenhalt der EU in Wirtschaftskrisen auch sehr brüchig.
Die Trennlinien innerhalb der Gemeinschaft treten ja sehr deutlich hervor, aber ausser Wohlstand und Frieden gibt es nur begrenzte ideelle Gemeinsamkeiten. Das ist nicht einmal die Schuld der EU selbst, es gibt halt deutliche kulturelle Unterschiede.
Nenne mir mal bitte die "deutlichen" kulturellen Unterschiede innerhalb Europas. Mir fällt da so ad hoc nichts ein...
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Nenne mir mal bitte die "deutlichen" kulturellen Unterschiede innerhalb Europas. Mir fällt da so ad hoc nichts ein...
Weitere kulturelle Unterschiede werden im folgendem Strang vom Heinrich dokumentiert
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Lord Laiken
Statt Export ließen sich Produkte für andere Märkte auch Lokal herstellen.
Gerade das ist m.E. ein Irrtum, zumindest, wenn das Produkt international wettbewerbsfähig sein soll. Eben deshalb habe ich ja Intel angeführt, weil sie die 7 nm Produktion nicht mehr in den USA hinbekommen haben, und das wohl nach Südkorea geht. Wohlgemerkt nicht aufgrund der Kosten, sondern weil sich das Know-How in anderen Teilen der Welt schneller entwickelte.
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Was Toyota kann, sollte auch für andere Hersteller möglich sein. Und gerade bei Autos sind die Amis ja recht streng. Das muß auch Elektronik der Fall sein. Ein Irrer wie Trump, der denen ans Bein pinkelt, die die US-Wirtschaft quasi stilllegen könnten, das ist schon ein fataler Fehler.
Da sind die Amerikaner nur bei der Endfertigung streng. US-Autos werden mit Komponenten aus allen Teilen der Welt versehen, wobei Mexiko den Billiglohnsektor übernimmt.
Und bei der Elektronik ist der Zug schon deutlich länger abgefahren, zumindest was die Produktion und nicht das Design angeht.
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Nenne mir mal bitte die "deutlichen" kulturellen Unterschiede innerhalb Europas. Mir fällt da so ad hoc nichts ein...
Allein die Einstellung zum Staate ist zwischen einem Franzosen, Norweger, Polen und Deutschen deutlich unterschiedlich, ebenso wie die Einstellung zur Migration, oder welche Aufgaben in den privaten und öffentlichen Bereich fallen, oder wie es mit Gewaltenteilung und Föderalismus aussieht. Wenn es keine Unterschiede gibt, wie wäre es damit, das polnische Staatssystem in Deutschland zu etablieren?
Ebenso stehen die Länder der EU nur begrenzt füreinander ein. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass sich in Deutschland derzeit eine Mehrheit dafür fände, die Integrität der polnsichen Grenzen mit deutschen Soldaten zu verteidigen.
AW: Joe Biden - 46th POTUS
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Haspelbein
Gerade das ist m.E. ein Irrtum, zumindest, wenn das Produkt international wettbewerbsfähig sein soll. Eben deshalb habe ich ja Intel angeführt, weil sie die 7 nm Produktion nicht mehr in den USA hinbekommen haben, und das wohl nach Südkorea geht. Wohlgemerkt nicht aufgrund der Kosten, sondern weil sich das Know-How in anderen Teilen der Welt schneller entwickelte.
Da sind die Amerikaner nur bei der Endfertigung streng. US-Autos werden mit Komponenten aus allen Teilen der Welt versehen, wobei Mexiko den Billiglohnsektor übernimmt.
Und bei der Elektronik ist der Zug schon deutlich länger abgefahren, zumindest was die Produktion und nicht das Design angeht.
Das Design ist aber ausschlaggebend. Die klugen Köpfe hinter den Designs werden gerne abgeworben. Da darf man nicht geizen.
Bei Autos sieht is in der Tat gut aus. Die Liste ist zwar schon ein paar Jährchen alt, aber sie zeigt einen hohen Anteil in den USA gefertigter Teile. Da kommt z.B. ein Ford Explorer auf 85 % made in USA:
https://www.consumerreports.org/cro/...more%20rows%20
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Lord Laiken
Das Design ist aber ausschlaggebend. Die klugen Köpfe hinter den Designs werden gerne abgeworben. Da darf man nicht geizen.
Ohne die Fertigungstechnik Nützt das dir aber nichts. Wie schon gesagt, sehe dir mal die derzeitige Krise bei Intel an.
Tut mir leid, aber da muss ich wirklich grinsen. Woran macht man das "Made in the US" fest? Ich wohne in der Nähe eines Automobilwerks. Es gibt dort eine ganze Reihe von Zulieferern mit japanischen Namen. Sicher wird da was in den USA hergestellt. Wie gross der Anteil an der Wertschöpfung ist, bleibt dann eine andere Frage.