Zitat:
Stadtteilportrait Charlottenburg/Wilmersdorf
1. Allgemeines
Wenn man von Charlottenburg spricht, dann glänzen häufig die Augen der alten Westberliner. Schließlich war Charlottenburg mit dem Zoologischen Garten und vor allem auch dem entsprechenden Bahnhof Zoo, mit dem berühmten Kurfürstendamm, mit der Ost-West-Achse Kaiserdamm – Bismarckstraße – Straße des 17. Juni bis zum Brandenburger Tor und mit dem KaDeWe das neue Zentrum im Westteil der geteilten Stadt.
Charlottenburg war und ist viel mehr als der berühmte Ku’damm und der Zoo. Früher wie heute residieren die meisten guten Anwälte und Betreiber anderer Büros, die etwas auf Repräsentation halten, in den schönen, alten Stuckhäusern am Kurfürstendamm und in den Ku’damm-Seitenstraßen; Die Meineke-, Fasanen,- Bleibtreu und Knesebeckstraße sind ebenso begehrte Adressen wie die Grohlmann-, die Wieland- und die Uhlandstraße und natürlich - fast parallel zum Kurfürstendamm - die Mommsenstraße. Hier findet man Häuser mit eleganten Stuckwohnungen, Vornehmheit ausstrahlende Anwaltskanzleien, solide Artzpraxen, prachtvolle Juwelier-, Bekleidungs- und Optikergeschäfte und viele gute Restaurants.
2. Architektur
In Charlottenburg/Wilmersdorf und in Kreuzberg gibt es wahrscheinlich die umfangreichste und prachtvollste Wohnbebauung aus der wilhelminischen Zeit, also Häuser, die - überwiegend in historistischem Stil - zwischen 1871 und 1914 errichtet wurden. Von den typischen großen Altberliner Wohnhäusern mit Vorderhaus, häufig zwei Seitenflügeln und Hinterhaus, die zusammen ein Karé bilden, welches einen meist geräumigen Innenhof einschließt, stehen in Charlottenburg und Wilmersdorf die nobelsten. Sie besitzen höchst repräsentative Eingänge. Dann kommt bei Wohn- und Geschäftshäusern die Treppe zum Zwischengeschoss.
Wenn ich mit dem Bus unterwegs bin, sehe ich auch den Abriß von Häusern - was ich schade finde, denn es heißt doch, daß in Berlin Wohnungen gebraucht werden.