AW: Rückeroberung Afghanistans durch die Taliban!
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Blackbyrd
Das afghanische Volk, welches gegen den kommunistischen und russlandfreundlichen Präsidenten aufbegehrte, dazu muss du aber auch die damalige wirtschaftliche Situation im Auge behalten.
Ein paar Hardcore-Islamisten sind nicht "Das afghanische Volk". Auch wenn Du das anders siehst
AW: Rückeroberung Afghanistans durch die Taliban!
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goldi
Warum so radikal?
Boykottieren
Kein Handel zu lassen!
Drogenhandel unterbinden
Waffen rein geben ( Verschenken ) --> die gehen sich dann gegenseitig an die Gurgel.
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Die Gegner des westlichen Abzugs in diesem Jahr prophezeien, dass die Taliban ihren Kampf um die Macht jetzt nur noch grausamer fortsetzen. Sie dürften Recht behalten, denn im Juli 2021 stehen fast sechs Millionen Afghanen im besten Kampfalter. Dieser neue historische Rekord dürfte bis 2030 um weitere 1,4 Millionen aufgestockt werden.
Das reicht für zukünftige Bürgerkriege und hätte auch die Interventionstruppen weiter in Atem gehalten. Nach dem Sturz der weiterhin westlich finanzierten Kabul-Regierung wird es keinen Frieden, sondern bestenfalls andere Rechtfertigungen fürs Blutvergießen geben.
https://www.welt.de/debatte/kommenta...urtenrate.html
Theoretisch klingt das gut, praktisch ist es aber unmöglich. Afghanistan hat lange, unmöglich wirksam zu sichernde Grenzen mit Pakistan, dem Iran und Turkmenistan, zufällig sind das nun auch noch drei Staaten, die gar kein Interesse daran haben, Afghanistan zu isolieren oder gar den Drogenhandel zu stoppen. Waffen musst du auch nicht erst großartig ins Land pumpen, davon sind mehr als reichlich vorhanden, vom Uralt-Springfield bis hin zur modernsten Technik aus Ost und West. Das Schlachten ginge sogar dann noch für Jahre, eher Jahrzehnte weiter, wenn nicht mehr eine einzige Patrone ins Land käme.
Es stellt sich die Frage, was wir überhaupt in Afghanistan wollten bzw. wollen. Es ist absolut augenfällig, dass es dort keine Mehrheit für eine "Demokratie nach westlichem Vorbild" gibt, deswegen wird jeder Versuch, etwas dieser Art dort zu etablieren, genau so lange halten, wie er durch westliche Waffen geschützt wird. Die Taliban vernichten eben das Bisschen, was es vielleicht noch an kulturellem Erbe im Land gibt, das ist für Archäologen und Kunsthistoriker tragisch, aber rechtfertigt das ein Jahrzehnte langes Stationieren westlicher Truppen? Kaum, oder?
Wie Bizarr das ganze ist wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass junge Männer aus dem Westen in Afghanistan verletzt werden und sterben, während junge Männer aus Afghanistan lieber in unseren Fußgängerzonen herumlungern. Beides gehört umgehend abgestellt.
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Blackbyrd
Das afghanische Volk, welches gegen den kommunistischen und russlandfreundlichen Präsidenten aufbegehrte, dazu muss du aber auch die damalige wirtschaftliche Situation im Auge behalten.
Du solltest Dir Deine Blödheit patentieren lassen ! :trost:
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Bruddler
Großmächte sind nur dann groß, wenn sie einen klar erkennbaren Frontverlauf vor sich haben.
Ist dies' nicht der Fall, müssen die Großmächte irgendwann wieder "unverrichteter Dinge" von dannen ziehen.
Wie bereits in Vietnam, und jetzt in Afghanistan geschehen...
Erwähnenswert ist, dass die Großmächte ihre Rückzüge meist noch als "große Erfolge" verkaufen...
Ja, die Konflikte in Vietnam und Afghanistan haben einige Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen macht die ortsübliche Topographie einen Einsatz großer Verbände schwierig bis unmöglich, und in beiden Fällen ist es nicht gelungen, eine Mehrheit der Bevölkerung für die Ziele der Intervention zu gewinnen. Ebenso amtierten bzw. amtieren in beiden Fällen extrem korrupte, nur an persönlichen Vorteilen interessierte Regierungen von den Gnaden der Interventionsmächte.
Aber Vietnam und Afghanistan haben noch etwas gemeinsam, etwas, das keiner so gerne anspricht. Damit meine ich nicht den blühenden Drogenhandel, ich meine den Umstand, dass die beteiligten Großmächte schlicht nicht willens sind, einen Krieg mit den Methoden zu führen, die am Ende Erfolg bringen könnten. Statt dessen hat man für Jahre junge Männer in eine Blut- und Knochenmühle geworfen, und nun hat man nichts im Gegenzug vorzuweisen.
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OneDownOne2Go
Ja, die Konflikte in Vietnam und Afghanistan haben einige Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen macht die ortsübliche Topographie einen Einsatz großer Verbände schwierig bis unmöglich, und in beiden Fällen ist es nicht gelungen, eine Mehrheit der Bevölkerung für die Ziele der Intervention zu gewinnen. Ebenso amtierten bzw. amtieren in beiden Fällen extrem korrupte, nur an persönlichen Vorteilen interessierte Regierungen von den Gnaden der Interventionsmächte.
Aber Vietnam und Afghanistan haben noch etwas gemeinsam, etwas, das keiner so gerne anspricht. Damit meine ich nicht den blühenden Drogenhandel, ich meine den Umstand, dass die beteiligten Großmächte schlicht nicht willens sind, einen Krieg mit den Methoden zu führen, die am Ende Erfolg bringen könnten. Statt dessen hat man für Jahre junge Männer in eine Blut- und Knochenmühle geworfen, und nun hat man nichts im Gegenzug vorzuweisen.
Auf fremdem Boden zündeln, und sich anschl. wieder aus dem Staub machen, das nennt man "Demokratisierung" auf amerikanische Art...
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OneDownOne2Go
Aber Vietnam und Afghanistan haben noch etwas gemeinsam, etwas, das keiner so gerne anspricht. Damit meine ich nicht den blühenden Drogenhandel, ich meine den Umstand, dass die beteiligten Großmächte schlicht nicht willens sind, einen Krieg mit den Methoden zu führen, die am Ende Erfolg bringen könnten. Statt dessen hat man für Jahre junge Männer in eine Blut- und Knochenmühle geworfen, und nun hat man nichts im Gegenzug vorzuweisen.
Es ist vielleicht naiv, weil es möglicherweise zu oberflächlich ist und vieles nicht berücksichtigt, aber ich glaube tatsächlich, dass Heinsohns Kriegsindex am Ende des Tages wirklich alles erklärt. Es ist vollkommen logisch, dass Gesellschaften mit vierten, fünften, sechsten, siebten Söhnen einen längeren Kriegsatem haben, als Gesellschaften mit nur einem einzigen.
Da spielt es auch kaum eine Rolle, dass man weniger skrupellos und brutal vorgeht als man könnte. Im Gegenteil. Wenn man täte was man könnte, würde das wahrscheinlich noch deutlich mehr Widerstand und junge Männer produzieren die die Waffe in die Hand nehmen.
Man hat schlicht zu wenig Personal um ein Land dauerhaft zu besetzen und zu befrieden. Und Drohnen und Hochtechnologie alleine leisten das eben nicht. Man braucht ganz simpel viel einfaches Bodenpersonal.
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Bruddler
Auf fremdem Boden zündeln, und sich anschl. wieder aus dem Staub machen, das nennt man "Demokratisierung" auf amerikanische Art...
Das ist eher eine moralisch Bewertung. Vielleicht nicht uninteressant, aber faktisch dann doch eher bedeutungslos.
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OneDownOne2Go
Das ist eher eine moralisch Bewertung. Vielleicht nicht uninteressant, aber faktisch dann doch eher bedeutungslos.
Wer verbrannte Erde hinterlässt, braucht sich nicht zu wundern, wenn aus diesen verbrannten Erden Terror-Organisationen hervorgehen. Aber vlt. ist genau das so gewollt (?).
Zugegeben, in Afghanistan waren die (religiösen) Terroristen zuerst da...
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Bruddler
Du solltest Dir Deine Blödheit patentieren lassen ! :trost:
Der Vogel ist nun mal westlich religiös erzogen und hat einen irreparablen Schaden erlitten, mit freien Gedankenflügen ist da nichts mehr.
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Bruddler
Auf fremdem Boden zündeln, und sich anschl. wieder aus dem Staub machen, das nennt man "Demokratisierung" auf amerikanische Art...
Naja, den Vietnamkrieg haben die Amis quasi geerbt, ohne ihn wirklich gewollt zu haben. Wobei, es sah ja wirklich eine Zeit so aus, als sei die Domino-Theorie richtig. Und auch der Konflikt in Afghanistan ist deutlich älter als das US-Engagement, die Briten haben mit dem Blödsinn schon vor 150 Jahren angefangen, und seit dem kam das Land niemals wirklich zur Ruhe. Das mit der "Demokratisierung" ist natürlich Blödsinn, das ist der Kuhdung, der ans Stimmvieh verfüttert wird. Wer das glaubt, glaubt am Ende auch, dass die USA im 2. Weltkrieg gekämpft haben, um Deutschland vom Nationalsozialismus zu befreien. Sowas darf man niemals ernst nehmen, der Grund sind handfeste Interessen geostrategischer Natur, aus irgend einem Grund sagt das aber niemand laut. Gut, vermutlich wäre es auch unpopulär, und das Volk will scheinbar auch belogen werden.