Zitat von
Eridani
Den Beweis kann ich erbringen, allerdings nur indirekt – und er erfordert etwas Intelligenz.
Der Frühmensch, der vor 50000 bis etwa 10000 Jahren lebte, war fest in der Natur verankert; er war ein Teil von ihr. Für ihn waren Bäume, Tiere, Steine u.v.m. „beseelt“, d.h. sie waren Dinge, mit denen man sprechen konnte. Diese Welt unserer Urahnen war mystisch, ja unerklärlich.
Viele Dinge, die für uns heute normal sind und kein Gegenstand von Diskussionen mehr darstellen, war für den Frühmenschen immer wieder etwas, was ihn in Aufregung versetzte, was zu ständigen Überlegungen über das Wie, Wieso, Warum führte.
Der Übergang zum Okkulten passierte, als Bewusstsein, Sprache und Arbeit entstanden – erst hier konnte sich das Beschäftigen mit dem Unerklärlichen manifestieren.
Der Affenmensch mag auch schon Bewusstsein gehabt haben; allein zu tiefer schürfenden Analysen über das Wieso und Warum von Naturereignissen war er noch nicht fähig, da er seine Regungen, Gedanken und Gefühle noch nicht vergegenständlichen konnte.
Mit Zeichensprache fing es an, gefolgt in Jahrtausenden Jahren Geschichte von zunächst Urlauten, später generiert von Syntax, Satzbau und ersten zusammenhängen Gedanken. Arbeit (Faustkeil), gemeinsame Jagd verlangte einen intensiven Informationsaustausch.
Jetzt konnten unsere Urahnen zum ersten Mal Dinge realisieren und in Worte fassen: „Was war das da für ein glutroter Ball am Himmel, der in der Frühe am Himmel hochstieg – wer war der weiße, fahle Mann, der Nachts über den Bergen hing, mal dick wurde, mal dünn wurde – und mal ganz verschwand?
Warum fiel Wasser von Himmel? Warum zürnte ein böser Mann da oben; grollte und donnerte mit Gewalt, schleuderte gar Flammen vom Himmel?
Und ja – warum bebte manchmal sogar die Erde?
Das konnten nur ganz mächtige Männer aus einem Nachbarstamm sein, die so was konnten – warum traf man nie einen von ihnen – wo versteckten sie sich?
Da sie sich einfach nicht blicken ließen, gab man ihnen zur Unterscheidung zunächst Namen. Die Zeit der Geister, der Hexen und bösen Zauberer war angebrochen.
Es gab gute Wesen und böse, die dem Menschen nicht wohl gesonnen waren.
In Jahrtausenden Jahren von Geschichte entstanden so die ersten Götter, der alten Griechen, der Römer und all die vielen Götter der Naturvölker.
Immer öfter zogen jetzt im Orient Wanderprediger durch die Gegend, die versuchten aus diesem Mischmasch von Götter-Gestalten „den einen Gott“ zu entwickeln. Meist waren es wohl Menschen mit Visionen, die sie auf Grund von psychischen Defekten hatten. Epilepsie, Schizophrenie und ähnliche Nervenkrankheiten, die Bilder und Geräusche entstehen ließen, wo gar keine waren. Auch das Traumgeschehen und seine Deutung spielten eine Große Rolle und wurden zur Perfektion entwickelt. Knochen werden, Steine werden, Vogelflug Deutung und vieles mehr, die noch bis ins Mittelalter von Bedeutung waren.
Jesus von Nazareth war einer der bekanntesten Wanderprediger, der durch sein revolutionäres Verhalten den römischen Besatzern ein Dorn im Auge war.
Er postulierte „den einen Gott“, wahrscheinlich empfangen in Träumen und visionären Wahnbildern.
Seine Gedanken kamen im Volk an. Auch 600 Jahre später, als ein Wander- Beduine diese Ideen aufnahm und mit eigenen wirren Gedanken vermischte, entstand die gefährlichste und aggressivste aller Religionen, die einseitig auf Unterwerfung (Hinwerfen vor dem König), Eroberung und Hass auf alle anderen Religionen beruhte.
Das Paradoxe: Trotz Industrialisierung und technische Revolution, will dieser Aberglauben einfach nicht aus den Köpfen der Menschen verschwinden.
Im Gegenteil – mit der Ausbreitung des Islams in die westliche Welt, haben diese Wahnvorstellungen inzwischen eine Renaissance erfahren.
Wer hätte sich z.B. in England 1950 vorstellen können, dass ~65 Jahre später ein Rückfall in den Aberglauben erfolgen würde – und der Islam das britische Königsreich erobern würde?