Vorstandssitzung bei Transparency International Deutschland e.V
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Berlin, 25.03.2020 Ruhen der Mitgliedschaft von Wolfgang Wodarg
Der Vorstand hat auf seiner heutigen außerordentlichen Vorstandssitzung beschlossen, die
Mitgliedschaft und alle Funktionen von Wolfgang Wodarg gemäß § 6 der Satzung vorläufig
ruhen zu lassen. Dieser Schritt gegenüber einem langjährigen Mitglied und Vorstandskollegen
ist uns allen schwergefallen. Ich möchte Ihnen die Gründe dafür gerne erläutern.
Wolfgang Wodarg ist in den letzten Wochen als einer der schärfsten Kritiker all derjenigen
öffentlich in Erscheinung getreten, die als Virologen, Epidemiologen oder staatliche
Entscheidungsträger für die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Viruskrankheit
verantwortlich sind. Diese kritische Position ist sein „gutes Recht“ und von der Meinungsfreiheit
gedeckt. Auch heute weiß niemand definitiv, ob die ergriffenen Maßnahmen Erfolg
versprechen, noch ob sie unvermeidlich waren.
Problematisch und für uns als Organisation
letztlich untragbar ist es, wenn diese kritischen
Thesen, die u.a. eine aus der Pharmaindustrie und ihren Profitinteressen gesteuerte
Kampagne unterstellen, in radikalen Medien wie KenFM, Rubikon, Geolitica oder in einem
Interview mit Eva Herman verbreitet werden. Diese Medien, die regelmäßig mit
Verschwörungstheorien, mit antidemokratischen sowie teils antisemitischen Vorurteilen
arbeiten und einige davon personell der AfD nahestehen, sind so weit von den demokratischen
Überzeugungen und Prinzipien unseres Vereins entfernt, dass sich jede Zusammenarbeit mit
ihnen verbietet.
Nicht zuletzt deshalb wurde Wolfgang Wodarg selbst von vielen seriösen
Blättern wie dem Tagesspiegel, der FAZ oder der Süddeutschen Zeitung den
Verschwörungstheoretikern zugerechnet. Gleichzeitig wurden wir vielfach angefragt, wie solche
Positionen mit einer Mitgliedschaft bei uns, insbesondere in einer führenden Position, vereinbar
seien, zumal in den genannten Medien seine Rolle bei Transparency Deutschland in aller
Regel genannt wurde.
Hinzukommt, dass Wolfgang Wodarg seine Anschuldigungen, „die Aufmerksamkeit der
Öffentlichkeit und ihrer politischen Vertreter [werde] durch die angstmachenden Bilder
abgelenkt und mit Unterstützung konform reagierender Medien getäuscht“ in keiner Weise
belegt. Eine solche auf bloßen Vermutungen und Diffamierungen beruhende Argumentation
widerspricht eklatant dem in unserem Verhaltenskodex festgehaltenen Grundprinzip, unser
„Urteilen und Handeln mit gesicherten Informationen und professionellen Analysen“ zu
untermauern.
Der Vorstand hat Wolfgang Wodarg in der letzten Woche aufgefordert, bis zum 24. März 2020
seine Veröffentlichungen in diesen Medien zurückzuziehen und die Löschung der Beiträge auf
den Webseiten zu verlangen. Außerdem wurde er aufgefordert, in Zukunft auf Beiträge in
derartigen Medien zu verzichten und bei allen seinen sonstigen Meinungsäußerungen dafür zu
sorgen, dass in keiner Weise Bezug auf seine Mitgliedschaft bei Transparency Deutschland
genommen wird, auch nicht im Abspann durch die Medien selbst.
Wolfgang Wodarg ist diesen Aufforderungen nicht nur nicht nachgekommen, sondern hat der
Plattform
www.rubikon.news anschließend noch ein weiteres Interview gegeben. Der Vorstand
sieht in seinem Verhalten eine gravierende Verletzung der Vereinsinteressen. Deshalb hat er
von den satzungsmäßigen Rechten Gebrauch gemacht und zum Schutz des Ansehens
unseres Vereins in seiner heutigen außerordentlichen Sitzung einstimmig (ohne Wolfgang
Wodargs Stimme) beschlossen, seine Mitgliedschaft ruhen zu lassen. Wolfgang Wodarg hat an
dieser Sitzung trotz Einladung nicht teilgenommen.
https://www.transparency.de/fileadmi...ef_Baeumer.pdf
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30.04.2020
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Bei der Aufdeckung von Korruptionsfällen und anderen Straftaten sind Hinweisgeber unverzichtbar. Doch wer in Deutschland im Arbeitskontext Straftaten, Fehlverhalten und Missstände meldet, ist Repressalien durch den Arbeitgeber fast schutzlos ausgeliefert.
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