Zitat:
Eine grundlegend andere Gewichtung des Begriffs der Unreinheit nimmt hingegen das Neue Testament vor:Matthäus 15, 16 Und Jesus sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer unverständig? 17 Merkt ihr nicht, daß alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert? 18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. 20 Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein. (Lutherbibel)
Nicht nur die theologischen Konsequenzen dieser anderen Sichtweise der Reinheitsproblematik sind erheblich. Das in der Bibel angelegte Menschenbild hat im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich Werte gesetzt, die für die abendländische Kultur unabdingbar sind: Jedem Menschen wird ein eigenständiges moralisches Urteil zugestanden, er wird somit in die Freiheit entlassen. Das heißt, es wird von ihm ein eigenverantwortlicher Gebrauch seines Verstandes erwartet. Er ist mündig. Erst diese Freiheit ermöglicht eine positive Wertung der Würde als Grundrecht jedes Menschen.
Man könnte die Sätze jetzt auch umformulieren: wer heute Internet hat und sich nicht informiert, ist gefärhlich, weil naiv oder will sich freiwillig unterordnen, ergeben und so die Früchte der Aufklärung vernichten und ist somit auch gefährlich für unsere Gesellschaft.