Ayaan Hirsi Ali
„Die Frauenfeindlichkeit der islamischen Welt ist abgrundtief“
Veröffentlicht am 19.04.2021 | Lesedauer: 11 Minuten
Von
Andrea Seibel Autorin
Die Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali prangert sexuelle Gewalt muslimischer Zuwanderer gegen Frauen an. Im Gespräch mit WELT erklärt sie, warum Juristen und Politiker das Thema oft verdrängen. Und welche Gründe sie dafür gefunden hat. Sie warnt vor Kontrollverlust.
WELT: Sie waren selbst einmal Asylsuchende und Immigrantin. Seitdem Sie Anfang der 90er-Jahre Ihr neues Leben in den Niederlanden begannen, beobachten, analysieren und kommentieren Sie die Migration und ihre permanente Krise. Warum haben Sie es geschafft und so viele andere nicht?
Ayaan Hirsi Ali: Bei den Migranten und Asylsuchenden, die in westliche Länder kommen, erkenne ich vier verschiedene Typen: Erstens die, die sich anpassen, so wie ich es auch getan habe. Und dann gibt es die, meist sind es junge Männer, die ich „die Bedrohung“ nenne, die aus zerstörten Gesellschaften und Familien kommen und es einfach nicht schaffen. Die hier für viele Probleme sorgen.
Und dann gibt es die Fanatiker, die andere radikalisieren wollen. Als vierte Kategorie erkenne ich jene Menschen, die in die Sozialsysteme fallen und dort nicht mehr herauskommen.
Wir, die Willigen und Angepassten, sind definitiv eine Minderheit, wenn es sich um Muslime handelt.