Danke für die Vermittlung der S400... :)
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Ich bin der Überzeugung, dass politische Bündnisse nach Interessen abgewogen werden, kaum nach Vertrauenswürdigkeit. Vertrauen in einen möglichen Bündnispartner zu haben, nützt gar nichts, wenn keine gemeinsamen Interessen vorhanden sind. Dass Vertrauen gar nicht notwendig ist, um solide politische Bündnisse aufzubauen, siehst du doch an der "westlichen Wertegemeinschaft". Ich würde sagen, dass sie selbst heute, mit zu den stabilsten Bündnissen der Welt gehört. Ist sie auf Vertrauen gebaut? Wohl nur im Geschichte-LK, in der Bundeszentrale für Politische Bildung und bei Guido Knopp. Nein, sie ist viel mehr auf Interessen gebaut. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, Interesse kann man auch herbeibomben, so wie jeder erfahrene Schutzgelderpresser selber dafür sorgen kann, dass in seinem Tätigkeitsumfeld das Interesse an seiner "Dienstleistung" geweckt wird.
So ist es.Zitat:
Aber im Großen und Ganzen war die Syrien-Politik Russlands gar nicht so übel. Dank Russland (u.a.) ist es der rechtmäßigen Assad-Regierung gelungen, eine gewisse Normalität aufrecht zu erhalten, vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet. Ohne Russland und andere Bündnispartner hätte Russland diese schwierige Zeit niemals durchgehalten.
:DZitat:
Man bedenke, mit was für mächtigen und reichen Feinden das relativ kleine Syrien konfrontiert ist: USA inkl. aller Nato-Staaten, Golfstaaten, Türkei, Israel, Jordanien usw. Dschihadistische Söldner aus aller Welt sind nach Syrien geströmt. Alleine aus den EU-Staaten sind es mehr als tausend "Schlachtenbummler". Aus der BRD sind es mehr als hundert. Ich wundere mich, dass der Innenminister nicht sagt: "Holt unsere Jungs heim!". Wahrscheinlich ist er froh, dass diese Jungs fachgerecht entsorgt werden - nicht die schlechteste Lösung, mit fanatischen Rauschebärten umzugehen.
Ja. Nennt sich Bavar 373!
http://en.wikipedia.org/wiki/Bavar_373
Hier schreibt Kopp was dazu:
http://info.kopp-verlag.de/hintergru...ereits-je.html
Sicher, auch mir ist bekannt, dass Staaten keine Freunde, sondern nur gemeinsame Interessen haben. Ich spreche allerdings, wie Du sicher weißt, von den Beziehungen souveräner Staaten, nicht von den Beziehungen der Vasallen zu ihrem Hegemon.
Vertrauen und eine gewisse Kontinuität in den Beziehungen sind m.E. dennoch wichtig für die gemeinsamen Interessen. Wenn Russland Syrien fallen ließe und USrael überließe, schrillten in der 3. Welt die Sirenen. Im russischen Interesse wäre das sicher nicht. Oder frei nach Aristoteles: Tugenden bringen auf Dauer größeren Lohn (als egoistisches und krämerisches Gebahren).
Also so wie ich das sehe, sind noch kaum souveräne Staaten auf dieser Welt vorhanden. Und das Beispiel mit Europa fand ich schon angebracht, weil gerade Europa, und zwar allen voran, Ansprüche darauf hätte souveräne Politik zu betreiben.
Wenn dem so wäre, dann dürfte die USA heute nicht zu den wohlhabendsten Staaten der Welt gehören.Zitat:
Vertrauen und eine gewisse Kontinuität in den Beziehungen sind m.E. dennoch wichtig für die gemeinsamen Interessen. Wenn Russland Syrien fallen ließe und USisrael überließe, schrillten in der 3. Welt die Sirenen. Im russischen Interesse wäre das sicher nicht. Oder frei nach Aristoteles: Tugenden bringen auf Dauer größeren Lohn (als egoistisches und krämerisches Gebahren).
Sag mir bitte wann Tugenden jemals in der Geschichte eine Rolle in der Weltpolitik gespielt haben? Sie bringt Symphatien, beim Fußvolk (also von uns), aber sie hindert eher als dass sie nützt. Im zwischenmenschlichen Bereich, auch in der Wirtschaft (weniger bei DAX-Unternehmen, eher bei kleinen und mittleren Betrieben) wird tugendhaftes, integeres Verhalten honoriert, übrigens öfter als man denkt, aber in der Weltpolitik und in der Spitzenwirtschaft hat sie nichts verloren, und wenn, dann wird sie nur aus "Marketinggründen" zelebriert und nach außen getragen.
Deshalb meckert Hörstel ja auch immer über Assad, weil der eben so ein Idealist ist, wie ich ihn einschätze. Auch den Russen bereitet dieser Idealismus Assads Kopfzerbrechen.
Aber ein Punkt möchte ich dennoch unter Vorbehalt stellen. Wir hier unten profitieren nicht von diesen Realopolitikverhalten, sondern die da oben! Und die sind reich. Weil sie mit dieser Politik eben sich mehr zusammenrauben können, für uns bleiben nur Brosamen.
Es gibt immer wieder Staaten, mit idealistischen Politikern, die dann zu einigem Wohlstand gelangen. Der wird dann von diesen Realopolitikraubstaaten geplündert und macht den Staat reich, das Volk hatte in der Regel jedoch nie was von solchen Kriegen!
Dieser Machiavellismus hat die Welt mehrmals an den Rand des Kollaps gebracht. Besonders nachhaltig ist diese zynische und inhumane Politik jedenfalls nicht.
Die USA mögen zu den wohlhabendsten Staaten der Welt gehören, aber mit ihrer Poltik haben sie erreicht, dass US-Politiker nicht mal im eigenen Land sicher vor Lynch-Aktionen sind. Und der Wohlstand kommt ohnehin immer weniger Menschen zugute.