100.000.........das wäre dann bis kommenden Freitag......und da soll dann ein Denkprozess angestoßen werden....? Wage ich jetzt mal stark zu bezweifeln!
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Man kann Syrien mit keinem Europaeischen Land vergleichen.
Es gibt aber aufschlussreichen Artikel aus dem Jahr 2009 bis
2011 welche belegen das Assad Junior die Reformbestrebungen
seines Vaters erfolgreich weitergefuehrt und vorangetrieben hat.
Zitat:
AG Friedensforschung / von Karin Leukefeld (Junge Welt 08.04.2011)
Wandel in Damaskus
Hintergrund. Seit zehn Jahren verändert sich Syrien, Reformen sind auf allen Ebenen angesagt. Sie greifen langsam, sind aber einschneidend
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Wirtschaftliche Entwicklung
Die Bevölkerung Syriens wächst schnell. 1999 lebten dort 17,2 Millionen, 2009 knapp über 21 Millionen Menschen. Hinzu kommen rund eine Million irakische Flüchtlinge und etwa 500000 palästinensische Flüchtlinge (1948 und Nachfahren).
Syrien ist ein Agrarstaat; Landwirtschaft und der Anbau von Baumwolle zur Textilherstellung, Obst, Gemüse und Tabak haben dem Land jahrzehntelang ein Auskommen gewährt. Eine langjährige Trockenheit, das Fehlen der wasserreichen Golan-Höhen und das Bevölkerungswachstum haben zu einer enormen Wasserknappheit geführt, was Landwirtschaft und Baumwollanbau einschränkt. Rund 55 Prozent Syriens gilt als Steppe, wo etwa 1,5 Millionen Beduinen von der Viehwirtschaft lebten. Die Trockenheit macht aus den Steppen Wüsten, was im nordöstlichen Hassake zu einer dramatischen Landflucht führt. Die großen Städte Syriens sind in den letzten Jahren explosionsartig gewachsen. Damaskus muß heute offiziell 4,12 Millionen Einwohner mit Strom, Wasser, Arbeit, Schulen, Krankenhäusern und Nahrungsmitteln versorgen. Inoffiziell dürften es rund sieben Millionen sein, die Armengürtel um die Städte werden immer größer. Bis 2050 werden schätzungsweise 75 Prozent der syrischen Bevölkerung in Städten leben.
Öl ist – neben Wasser – der wichtigste Rohstoff, die nationalen Reserven liegen laut Ölministerium bei 2,4 Milliarden Barrel. Zwischen 1980 und 1996 stieg die Fördermenge bis auf 600000 Barrel pro Tag kontinuierlich an. Seitdem ist ein Rückgang zu verzeichnen. Der neueste Regierungsplan schätzt den Rückgang der Ölproduktion in den nächsten 15 Jahren auf bis zu 34 Prozent, mit dramatischen ökonomischen Folgen. Neben einer Modernisierung von Fördertechnologie und der Suche nach weiteren Vorkommen zu Land und im Mittelmeer sollen die Gasressourcen besser genutzt werden, die auf 280 Milliarden Kubikmeter geschätzt werden. Derzeit liegt die Gasproduktion bei 22,3 Millionen Kubikmeter pro Tag.
Der Tourismus ist in den letzten Jahren eine wichtige Einkommensquelle für Syrien geworden und macht nach offiziellen Angaben heute 13 Prozent der syrischen Arbeitsplätze aus. Jede regionale Krise macht sich auf dem sensiblen Markt bemerkbar, seit Anfang des Jahres flattern Absagen auf die Schreibtische syrischer Tourismusanbieter. Absolute Tiefpunkte für den Tourismussektor waren die Jahre nach der US-Invasion in den Irak 2003 und der Libanonkrieg 2006.
Die Umstellung der syrischen Planwirtschaft auf die freie Marktwirtschaft hat in den letzten Jahren neue Arbeitsplätze und einen aufstrebenden Privatsektor geschaffen. Wirtschaftliche Eliten, auch aus und um die Familie Assad, profitieren nicht zuletzt durch Korruption. Der elfte Fünfjahrplan, der Anfang 2011 in Kraft trat, sieht die Schaffung von 1,25 Millionen neuen Arbeitsplätzen vor. Frauen sollen besonders berücksichtigt werden, erläuterte der ehemalige Stellvertretende Ministerpräsident für Wirtschaft, Abdullah Al-Dardari im Interview mit der Monatszeitschrift Syria Today (Januar 2011). Gleichzeitig sollen Subventionen weiter abgebaut, eine Mehrwertsteuer eingeführt und die Kosten für Strom und Wasser »umverteilt« werden, um dem Staat weitere Einnahmen zu sichern. Dardari wurde mit der gesamten Regierung kürzlich entlassen. Viele Syrer machten ihn dafür verantwortlich, daß das Leben in Syrien immer teurer und die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wurde. In dem genannten Interview hielt Dardari dem entgegen, daß der Konsum insbesondere in einer neu entstandenen Mittelschicht gestiegen sei. Das beweise, daß die Einkommen mehr gestiegen seien als die Preise.
Trotz spür- und sichtbarer wirtschaftlicher Entwicklung bleibt die Aussicht auf gut bezahlte Arbeit gering, und so verlassen noch immer viele Syrer ihre Heimat auf der Suche nach Arbeit. Die Mehrheit verdingt sich in den benachbarten arabischen Staaten, am Golf, in Saudi-Arabien, im Libanon, in Jordanien, Ägypten und Libyen. Auch die Türkei und Zypern bieten Syrern Arbeit. Jenseits der arabischen Welt leben Millionen Syrer in Lateinamerika, in den USA und Kanada, aber auch in Europa. Die Auslandssyrer tragen wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei, indem sie ihre syrischen Familien finanziell unterstützen. Der Staat hat in den letzten Jahren Vorschriften gelockert – zum Beispiel bei Einreisevisa und bei der Wehrpflicht – und Angebote gemacht, um die finanzstarke und wissenschaftliche Elite der Auslandssyrer zur Rückkehr oder zu Investitionen in ihrer Heimat zu bewegen.
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http://www.ag-friedensforschung.de/r...en/wandel.html
Syrien steht genau wie Libyen auf der Liste der LandgrabbingZitat:
AG Friedensforschung / von Raoul Rigault (Junge Welt 27.04.2009)
"Planwirtschaft" ade
Syrien öffnet sich dem "Washington Consensus".
Die Folgen: Mehr Konkurrenz, steigende Kriminalität und zunehmende Verarmung
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Mit George W. Bush ist auch die »Achse des Bösen« in der Versenkung verschwunden. Bestes Beispiel dafür ist Syrien. Der ehemalige »Schurkenstaat« gilt westlichen Planungsstäben immer mehr als Stabilitätsfaktor. Ein Grund für die neue Harmonie liegt in der neoliberalen syrischen Politik der letzten Jahre. »Präsident Baschar Al-Assad hat wirtschaftliche Liberalisierung, Marktöffnung und Verwaltungsreform zu Hauptanliegen seiner wirtschaftlichen Reformpolitik gemacht. Der im Mai 2006 verabschiedete 10. Fünfjahresplan für 2006 bis 2010 markiert den Beginn einer Transformation der syrischen Wirtschaft von einer Plan- zur sozialen Marktwirtschaft«, lobt das deutsche Außenministerium in seiner Länderstudie.
Tatsächlich wurden unter der Ägide von Assad junior - er wurde im Juli 2000 nach dem Tod seines Vaters ohne Gegenkandidaten mit 97,3 Prozent der Stimmen ins Amt gewählt und im Mai 2007 für weitere sieben Jahre bestätig - einschneidende Reformen in Richtung Freihandel und Finanzkapitalismus vollzogen. Auf die Vereinheitlichung des Wechselkurses folgte die Zulassung privater Banken im Jahr 2004 und privater Versicherungen 2006. Hinzu kamen drastische Senkungen der Schutzzölle für die einheimische Industrie und der Körperschafts- und Einkommenssteuer sowie die Öffnung nahezu aller Branchen für private in- und ausländische Investoren. Bislang letzter Schritt war die Schaffung eines eigenen Aktienmarktes Anfang April. »Die Börse leitet eine Wende in unserer Wirtschaft ein«, verkündete Finanzminister Mohammed Al-Hussein zur Eröffnung.
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http://www.ag-friedensforschung.de/r...eoliberal.html
und Ressourchenraeuber aus den USA, Israel und Saudi Arabien
weil Syrien fruchtbare Agrarflaechen und Suesswasser hat.
Im Nahen Osten geht es schon lange nicht mehr um Erdoel.
Wer die Verfuegungsgewalt ueber die Agraflaechen und die
Suesswasservorkommen hat, bestimmt ueber Weiterexistenz
oder den Tod der Menschen im Nahen Osten.
Ich sehe das anders - logisch, ich bin ja kein Bayer. Der Horst ist mit seiner eher verständnisvollen Haltung gegenüber Orban und anderen Grenzschließern der einzige, der sich zu einem Stopp (Limit erreicht) bekennt. Ich würde also derzeit lieber CSU wählen. Und damit rettet er der CDU momentan den Arsch.