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Al-Manar: Was hat den Ausschlag gegeben? Syrien wird dafür kritisiert, die Hilfe von ausländischen Kämpfern anzunehmen, und um völlig aufrichtig zu sein, es wird gesagt, dass die Hisbollah-Kämpfer ihre Unterstützung verlängern. In einem vorherigen Interview sagten Sie, dass es 23 Millionen Syrier gibt; wir brauchen keine Hilfe von irgendjemandem. Was tut die Hisbollah in Syrien?
Präsident Assad: Der Hauptgrund dafür, das sich das Gleichgewicht verschoben hat, ist die Meinungsänderung von Leuten, in den Bereichen der bewaffneten Gruppen, die nicht unbedingt aufgrund mangelndem Patriotismus ihrerseits mitmachten, sondern weil sie getäuscht wurden. Sie wurden dazu gebracht zu glauben, dass es eine Revolution gegen die Mängel des Staates gab. Das hat sich geändert; viele Personen haben diese Terroristengruppen verlassen und sind zu ihren normalen Leben zurückgekehrt.
Bezüglich, was über Hisbollah und die Teilnahme von ausländischen Kämpfern, neben der syrischen Armee gesagt wird, ist das ein ungeheuer wichtiges Problem und es hat mehrere Faktoren. Jeder dieser Faktoren sollte klar verstanden werden. Hisbollah, die Schlacht bei Al-Qseir und des jüngsten israelischen Luftschlags – diese drei Faktoren können nicht isoliert von den anderen betrachtet werden, sie sind alle Teil des gleichen Problems. Seien wir ehrlich.
In letzten Wochen, und besonders nach der Rede von Hasan Nasrallah, haben arabische und ausländische Medien gesagt, dass Kämpfer von Hisbollah in Syrien kämpfen, um den syrischen Staat , oder, um ihre Wörter zu verwenden, “das Regime” zu verteidigen. Logisch gesehen, wenn die Hisbollah, oder der Widerstand, Kämpfer sendet um Syrien verteidigen zu wollen, wie viel könnten sie – einige hundert, eintausend oder zweitausend senden? Wir sprechen über eine Schlacht, in der Hunderttausende von syrischen Truppen beteiligt sind, gegen Zehntausende von den Terroristen, wenn nicht mehr, wegen des ständigen Zustroms an Kämpfern aus den benachbarten Anrainerstaaten und fremden Ländern, die diese Terroristen unterstützen.
Klarerweise, die Zahl von Kämpfern, welche die Hisbollah beitragen könnte, um den syrischen Staat in seinem Kampf zu unterstützen, würden im Vergleich zur Zahl von syrischen Soldaten, die mit den Terroristen kämpfen, nur ein Tropfen im Ozean sein. Auch die riesengroße Weite Syriens in Betracht ziehend, werden diese Zahlen weder einen Staat, noch ein “’Regime” schützen. Das ist die eine Perspektive.
Von einer anderen Sicht aus gesehen, wenn sie sagen, dass sie den Staat verteidigen, warum jetzt? Die Kämpfe fingen 2011, nach dem Ramadan an und eskalierten 2012, im Sommer 2012, um genau zu sein. Sie fingen den Kampf an, um Damaskus "zu befreien" und setzten zur Stunde X, ein erstes Mal, ein zweites und ein drittes Mal an; die vier Generäle wurden ermordet, mehrere Personen flohen aus Syrien, und viele Menschen glaubten, dass das die Zeit reif war, daß der Staat zusammenbrechen würde. Er tat es nicht.
Dennoch, während aller dieser schweren Zeiten ging die Hisbollah nie dazwischen, also warum würde sie jetzt intervenieren? Noch wichtiger ist, warum haben wir Hisbollah nicht in Damaskus und Aleppo kämpfen gesehen? Die bedeutenderen Kämpfe sind in Damaskus und in Aleppo, nicht in Al-Qseir. Al-Qseir ist eine kleine Stadt in Homs, warum haben wir Hisbollah nicht in der Stadt von Homs gesehen?
Klar, alle diese Annahmen sind ungenau. Sie sagen, dass Al-Qseir eine strategische Randstadt ist, aber alle Grenzen sind für die Terroristen strategisch, um Waffen für ihre Kämpfer einzuschmuggeln. Also, alle diese Behauptungen haben nichts mit der Hisbollah zu tun. Wenn wir das Ächzen und Stöhnen der arabischen Medien in Betracht ziehen, die Erklärungen von arabischen und ausländischen Beamten kolportieren, auch Ban Ki-Moon äußerte sich besorgt über die Hisbollah in Al-Qseir- – all dies ist für das Ziel des Unterdrückens und um den Widerstand zu ersticken. Es hat nichts, mit dem Verteidigen des syrischen Staates zu tun. Die syrische Armee hat bedeutende Ergebnisse in Damaskus, Aleppo, dem ländlichen Damaskus und vielen anderen Gebieten erzielt; jedoch haben wir nicht dasselbe Jammern gehört, wie wir in Al-Qseir hörten.