Das ist zumindest das, was jedermann beobachten kann.
Seit Jahrzehnten verschwinden Industriezweige aus der BRD, obwohl es dort angeblich so toll sei sein soll. Nach dem 2. WK hat das alles noch funktioniert bis in die 80er Jahre, überall in Europa. Dann begann überall das Gespenst von Massenentlassungen und Verlagerung von Firmen umherzugehen. Ähnliches auch in Nordamerika.
Da es mich persönlich schon Mitte der 90er Jahre getroffen hat, habe ich seit der Zeit immer versucht, mir einen Reim auf diese Ereignisse zu machen. Hier mal ein paar Gedanken dazu.
Ich glaube nicht, dass es eine Weltregierung gibt oder dass "die Banken" das weltweit steuern, aber ich glaube schon, dass all die Staaten- und Wirtschaftslenker miteinander reden und trotzdem souverän dabei bleiben. Früher haben ja die souveränen Königshäuser auch miteinander geredet, selbst wenn sie Krieg gegeneinander führten.
Aber es gibt sicher einen gemeinsamen Gedankenaustausch und Absprachen untereinander.
Das Wichtigste scheint mir dieser Aspekt:
Menschen, die man unterdrückt und gängelt, leisten nicht so viel wie Menschen, die glauben frei zu sein in ihrem Hamsterrad. Das war ja auch der Grund für die französische Revolution und für Demokratie und Liberalismus.
Wenn man dieses Konzept nun von Europa auf die gesamte Welt ausdehnt, dann ist die bisherige Politik der USA nur schädlich. Es ist also Unsinn, die Konkurrenz zu unterdrücken, sondern es macht nun eher Sinn, der Konkurrenz freien Lauf Lauf zu lassen, damit alle Welt sich anstrengt. Die Banken schöpfen dann von diesen Anstrengungen der Menschen ab. Und das weltweit.
Bürgerkriege und Unruhen sind nun plötzlich kontraproduktiv und sie nehmen auch seit Jahrzehnten kontinuierlich ab. Zahlenmässig machen ja Europa und Nordamerika nur einen kleinen Teil der Menschheit aus. Es ist also Unsinn, nur diese zwei Regionen wachsen zu lassen und die sog, Dritte Welt derweil Däumchen drehen zu lassen.
Hier in Peru gibt es bei 32 Millionen Einwohnern seit letztem Jahr schon 10 Millionen Benutzer von yape, einer digitalen Geldbörse. Diese Entwicklung ist weltweit. Und wenn man all die Konten auch der Ärmsten der Dritten Welt zusammenzählt, dann ist das ein grösserer Markt als Nordamerika und Europa zusammen.
Wieso sollen nun also gerade Nordamerika voran und Europa als Anhängsel diesen Markt stören mit ihren Befindlichkeiten? Wieso sollen sie andere Länder massregeln und demokratisieren wollen? Hat das den Wohlstand gehoben in der Dritten Welt? Diese Länder liegen also brach, weil Nordamerika und Europa die Konkurrenz unterdrücken möchten?
Auf lange Sicht schaden sich Nordamerika und Europa selbst mit dieser eigentlich natürlichen Vorgehensweise. Und das ist meiner Ansicht nach der Grund, weshalb auch Nordamerika und Europa dabei mitspielen, diese Welt neu zu ordnen. Der Grund für die neue Multipolarität liegt also darin, brachliegendes Potential zu erschliessen.
Deswegen bauen vor allem Chinesen überall auf der Welt Strassen und andere Verkehrswege. Das ist das Einzige, was fehlt, damit die Leute sich selbst helfen können. Es bedarf keiner gezielten "Entwicklungshilfe", die zudem sowieso meist nur verdeckte Korruption zur politischen Einflussnahme war, sondern man vertraut auf die Selbstorganisation der Völker.
Es bedarf nur zweier Dinge: erstens stabile Verhältnisse ohne Terrorismus und Bürgerkriege und zweitens neue Verkehrswege, damit die Menschen handeln können. Den Rest organisieren die Menschen ganz allein nach ihrer eigenen Mentalität und ihren Fähigkeiten.
Diejenigen, die gegen diese Multipolarität sind, werden jetzt offensiv angegangen und der Krieg in der Ukraine löst viele Probleme in dieser Hinsicht. Deswegen wird er auch noch eine Weile dauern und in seinem Verlauf für Viele unverständlich bleiben.