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AW: Klassische Musik
"Ohne Aufklärung – glaube ich – kann man Beethovens Verhältnis zur Religion gar nicht verstehen. Er ist natürlich ganz brav, kindlich – bin ich sicher – erzogen worden, aber ich denke, in einem normalen Rahmen. Aber der Glaube an dieses jene höhere Wesen, also eigentlich ein Deismus, aber konfessionsfrei, das da oben über dem Sternenzelt existiert und alles zusammenhält, der war unerschütterlich in ihm. Da gibt es wirklich viele Stellen, wo er darauf immer wieder Bezug nimmt. Aber das war ein abstrakter, schon fast ein agnostischer Glaube, möchte ich beinahe sagen. Von der Aufklärung her ist klar: Der Vatikan kann es nicht sein; die Pfarrer können es nicht sein, egal, welcher Konfession. Sondern: Das ist da drüber.
Mir fällt da immer der Satz von meinem Vater ein. Der hat immer zu uns Kindern gesagt: Das müsste doch ein armseliger Herrgott sein, wollte er zwischen Protestanten und Katholiken einen Unterschied machen. Das – jetzt aber noch mal überhöht – war bei Beethoven mit Sicherheit das Glaubensbekenntnis." - Konrad Beikircher
Beethovens Verhältnis zur Religion - "Der Glaube an ein höheres Wesen war in ihm" (deutschlandfunk.de)
[Hervorhebung von mir]
Das dürfte bei Mozart genauso gewesen sein.
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Normans Gesang, Op . 52 No. 5, D. 846 - YouTube
"Die Nacht bricht bald herein, dann leg' ich mich zur Ruh',
Die Heide ist mein Lager, das Farrnkraut deckt mich zu,
Mich lullt der Wache Tritt wohl in den Schlaf hinein:
Ach, muß so weit von dir, Maria, Holde, seyn!
Und wird es morgen Abend, und kommt die trübe Zeit,
Dann ist vielleicht mein Lager der blutigrothe Plaid,
Mein Abendlied verstummet, du schleichst dann trüb und bang.
Maria, [ach,]1 mich wecken kann nicht dein Todtensang.
So mußt' ich von dir scheiden, du holde süße Braut?
Wie magst du [mir nachrufen]2, wie magst du weinen laut!
Ach, denken darf ich nicht an deinen herben Schmerz,
Ach, denken darf [ich]3 nicht an dein getreues Herz.
Nein, zärtlich treues Sehnen darf hegen Norman nicht,
Wenn in den Feind Clan-Alpine wie Sturm und Hagel bricht,
Wie ein gespannter Bogen sein muthig Herz dann sey,
Sein Fuß, Maria, wie der Pfeil so rasch und frei!
Wohl wird die Stunde kommen, wo nicht die Sonne scheint,
Du wankst zu deinem Norman, dein holdes Auge weint.
Doch fall' ich in der Schlacht, hüllt Todesschauer mich,
O, glaub', mein letzter Seufzer, Maria, ist für dich.
Doch kehr' ich siegreich wieder aus kühner Männerschlacht,
Dann grüßen wir so freudig das Nahn der stillen Nacht,
Das Lager ist bereitet, uns winkt die süße Ruh.
Der Hänfling singt Brautlieder, Maria, hold uns zu."
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Wenn einem das Christentum genauso verhasst ist wie die Demokratie und demjenigen der Polytheismus Griechenlands viel besser behagen würde, stellt sich die spannende Frage: Warum dann noch der Bezug auf Italien, das christlichste aller christlichen Länder? Warum nicht Orientierung an griechischer Musik und griechischer Kultur?
Auch für Rom und beispielsweise die sixtinische Kapelle dürfte man dann doch nichts weiter als Verachtung übrig haben, schließlich stellt sie wie keine andere, die Abscheulichkeit des Christentums unter Beweis. Oder etwa nicht? Kann man, ohne inkonsequent dazustehen, da Abstriche machen und sagen: "Das Christentum ist zwar eine abscheuliche und verdammte Wüstenreligion, aber die sixtinische Kapelle finde ich ganz wunderbar"?
Was ist denn das für ein Widerspruch in sich?
Chor aus der sixtinischen Kapelle:
https://www.youtube.com/watch?v=QgMgExnps4c
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Zitate von Josef Haydn:
„Wenn ich an Gott denke, ist mein Herz so voll Freude, dass mir die Noten wie von der Spule laufen.“
„Ich war nicht zum Sterben bereit und bat Gott, gnädig mit mir zu sein, und mich wieder gesunden zu lassen. Ich gelobte auch, wenn ich meine Gesundheit wiedererlangen sollte, daß ich ein Stabat zu Ehren der seeligen Jungfrau komponieren würde als Zeichen meiner Dankbarkeit. Mein Gebet wurde erhört, und ich erholte mich. Mit einem dankbaren Gefühl meiner Aufgabe machte ich mich froh an die Erfüllung meines Gelübdes und bemühte mich, das nach meinem besten Können zu tun. Als ich fertig war, sandte ich die Partitur meinen guten alten Freund Hasse. Er sandte mir eine Antwort zurück, die ich als Schatz bis zu meinem Lebensende aufbewahren werde. Sie ist voller Zuneigung und echter Frömmigkeit, denn er war nicht nur mein musikalischer, sondern auch mein geistiger Vater.“
"Da mir Gott ein fröhlich Herz gegeben hat, so wird er's mir schon verzeihen, wenn ich ihm fröhlich diene."
"Meine Lebenserfahrung: Wer Gott sagt, will betrügen!" - Chinon
:D
Blödheit im Endstadium. Und wieder die Frage: Warum macht der debile Tattergreis nicht einen weiten Bogen um Männer wie Haydn, Mozart, Beethoven und Bach, die allesamt von Gott durchdrungen waren? Soll er doch wenigstens konsequent sein, statt alles Gute und Anständige am Christentum mit in seine gottverlassene Unterwelt zu ziehen.
Der Bruder von Josef Haydn, auch so ein *Betrüger* vor dem Herrn:
Johann Michael Haydn (1737-1806) - Christus factus est (1761) - YouTube
Kommentar zum Video und Einsichten, die ich im HPF vermisse:
"@marikomariko3992
vor 8 Monaten
Just stumbled on this music. I am not too familiar with religious music but this one is one of the best I ever heard. Alto has incredibly beautiful lines. Breathtaking."
Unter das Video von Bruckners "Os justi" schrieb ein Samoaner, er verstehe kein Wort, aber wenn der Himmel so klänge, würde er sich anmelden.
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Das abschließende Kapitel der Seligkeiten nach César Franck und dazugehörig eine weitere Einspielung des Werks, vom Radio Sinfonieorchester und der Gächinger Kantorei aus Stuttgart.
VIII (Bienheureux ceux qui souffrent persécution pour la justice, parce que le royaume des ciuex est à eux !)
SATAN
A ma défaite
Mon pouvoir a survécu.
Je relève là la tête ;
Non ! non ! je ne suis pas vaincu !
Christ, regarde à travers les âges :
L’avenir, comme le passé,
N’offre qu’injustices, carnages
Haines, parjures, sang versé !
Vois la vertu méprisée,
De pleurs la terre arrosée,
Vois les crimes triomphants,
Vois ! et si tu l’oses, vante
Le bonheur de tes enfants !
CHŒUR DES JUSTES
O Justice éternelle,
Toi pour qui nous souffrons !
Notre âme t’est fidèle
Au milieu des affronts.
Du mal qu’importe la puissance ?
Nous voyons la mort sans effroi.
Toi seule es notre récompense ;
Il est doux de mourir pour toi
SATAN
Insensés ! Votre délire
Me fait pitié !
Oui, rêvez la volupté
Du martyre !
Je saurai dans les tourments
Plier votre âme rebelle,
Car c’est moi que l’on appelle
Roi des épouvantements !
CHŒUR DES JUSTES
O Justice éternelle,
Toi pour qui nous souffrons !
Notre âme t’est fidèle
Au milieu des affronts.
SATAN
Vils esclaves ! Vers de terre !
Du fond de votre poussière,
Quoi ! vous bravez ma fureur !
Espérez-vous, vain rêve !
Que des vos rangs s’élève
Un vengeur ?
CHŒUR DES JUSTES
O Justice éternelle,
Toi pour qui nous souffrons !
Notre âme t’est fidèle
Au milieu des affronts.
Du mal qu’importe la puissance ?
Nous voyons la mort sans effroi ;
Toi seule es notre récompense,
Il est doux mourir pour toi !
MATER DOLOROSA
Moi, du Sauveur je suis la Mère ;
Sept glaives ont percé mon cœur.
Les douleurs de la terre entière
S’effacent devant ma douleur.
Je vois marcher vers la Calvaire
Le Fils que mon sein a porté ;
Il va, victime volontaire,
Chargé de tout iniquité.
Je le vois, l’innocent, le juste,
Flagellé comme un criminel ;
Je vois ployer sont front auguste
Sous le courroux de l’Éternel.
Avec lui je bois le calice ;
Je soumets mon cœur révolté,
J’offre mon Fils en sacrifice
Au salut de l’humanité.
VOIX DU CHRIST
O justes que mon Père envoie
Parmi les pervers,
Conservez une sainte joie
Au sein des revers !
Soyez heureux, quand au supplice
Vous êtes jetés !
Heureux ceux qui pour la justice
Sont persécutés !
Le Ciel sera la récompense
De leurs saints efforts.
Bénis soient les vaillants, les forts
Car le Ciel souffre violence !
SATAN
O Christ ! par toi je suis vaincu !
Mon règne a vécu.
VOIX DU CHRIST
Venez, les bénis de mon père,
Venez à moi !
Venez ! vous avez sur la terre
Suivi ma loi ;
Venez ! de la gloire éternelle
Ma croix vous ouvre le chemin.
Le chœur céleste vous appelle,
Les anges vous tendent la main !
CHŒUR DES ANGES
Hosanna ! Paix sur la terre
Aux cœurs de bonne volonté !
CHŒUR DES SAINTS
Hosanna ! Louange au Père
Dans l’éternité !
ENSEMBLE
A vous
la céleste gloire !
A nous
Des palmes de la victoire
nous
Dieu couronnera !
vous
Hosanna !
FIN
Les beatitudes, M. 53: Beatitude No. 8. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt... - YouTube
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Nach jedem meiner Beiträge setzt ein gewisser Schreiber regelmäßig vier oder fünf, heute sogar sechs Häufchen in diesen schönen Strang.
Warum, weiß nur er selbst. Vielleicht meint er, seine mit Ad Hominems angereicherten Verbalfladen seien ein Beitrag zum Thema?
Mir ist das letztlich wurscht, ich stelle nur wieder fest, wenn einer vom Thema keine Ahnung hat und es ihm auch am Verstand fehlt, er aber trotzdem meint, sich unbedingt mit Forenbeiträgen verewigen zu müssen, bleibt ihm kein anderer Ausweg, als Stränge mit belanglosem Mist zuzupflastern und persönlich zu werden.
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Es waren heute erst zwei Beiträge, mit dem Zählen klappt es wohl auch nicht mehr so gut?
Den schönen Strang habe ich 2016 aus der Versenkung geholt und bevor Chinon aka Brutus wieder im HPF auftauchte, stammten 80 % der Beiträge von mir. Aktuell sind es immer noch etwa 50 %. Wie kann das noch ein ein schöner Strang sein?
In all den Jahren gab es, abgesehen von Chinon, genau zwei Schreiber, die ein Problem mit meinen Beiträgen hatten.
Das waren zum einen Houndstooth und zum anderen Erich Stahlhelm. Beide störten sich an der antiamerikanischen und antipopkulturellen Stoßrichtung meiner Beiträge. Und daran würden sie sich naturgemäß auch bei Chinon stören, der dahingehend ja noch viel rabiater argumentiert als ich.
Und besonders bezeichnend: Von 2015 bis 2021 hatte Chinon als Brutus nie ein Problem mit meinen Beiträgen zur klassischen Musik und mir sogar grün gegebenen, wenn ich z. B. das Miserere Mei von Allegri brachte. Auf einmal aber soll das alles "Müll" sein, was ich hier ablade und schreibe?
Da ich nun aber César Francks Seligkeiten hier komplett eingetragen habe, mache ich einen Vorschlag zur Güte: Ich überlasse diesen Strang Chinon und trage meine Sachen stattdessen in den von mir ins Leben gerufenen Strang: "Das alte Europa".
Dann kann Chinon mit seinen endlosen Wiederholungen von Sachen, die er schon tausendmal geschrieben hat und die sich immer nur um die gleichen, ermüdenden Gedanken drehen, hier wieder einen schönen Strang draus machen.
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Der phantastische Beethoven-Interpret Ronald Brautigam schaut aus wie ein irischer Heavy Metal-Gitarrist und gibt am Ende dieses Videos zu, daß ihm Haydn, Mozart und Beethoven am nächsten stünden.
https://www.youtube.com/watch?v=TdO8FaZ7KzQ&ab_channel=KingsPlace
Das Schwerste vom Schweren, die Hammerklavier-Sonate so zu spielen, wie das diesem Holländer gelingt, ethnisch gesehen einem Landsmann Beethovens, ist das Größte. Und was er als Profi, der sich mit diesen Sachen herumschlagen muß oder darf, über Mozarts Klavierkonzerte sagt, läßt einen sehr reflektierten und sachkundigen Menschen erkennen.
Bei ihm läßt die äußere Erscheinung ausnahmsweise auf das Inhaltliche schließen, einen Aspekt, der fast immer vernachlässigt wird, wenn es um die komponierenden Klassiker geht, deren Hang zum Unkonventionellen.
Haydn wird gelegentlich schrullig und verschroben, Beethoven grob und rücksichtslos, Mozart bleibt immer elegant, so daß der souveräne Umgang mit Konventionen und Regeln nicht sofort auffällt, trotzdem ist er vorhanden, etwa dem Anfang des Klavierkonzerts KV 271.
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Eine eigenartige Stelle: https://youtu.be/3z29tE7_EBY?t=62
Zwei mal kommt das fanfarenartige Hauptthema, beim ersten mal, wie wir es kennen, danach stimmt etwas nicht, es fällt aus dem Zusammenhang heraus, daß man fragt "was is'n da los"?
Den gleichen Klangeffekt, unverbundender Tonartwechsel in die obere Mediante, hat Beethoven auch in seinem herrlichen Erzherzog-Trio gebracht, allerdings getrennt durch die Pause zwischen Scherzo und Andante cantabile.
https://youtu.be/ezRNLXBbB8Q?t=1198
Schon beim ersten Klavierakkord merkt man, jetzt kommt etwas Besonderes. Was nach dem kernigen Scherzo dieses Besondere sein könnte, und wie sich das beschreiben ließe, behalte ich für mich. Jeder sollte für sich selbst und möglichst ohne äußere Beeinflussung herausfinden, was ihm Beethoven zu sagen hat oder vielleicht auch nicht.