Klassische Musik

Auch im achten Kapitel von Francks Béatitudes will Satan einfach keine Ruhe geben und er schreit die guten Menschen an:

"Vils esclave ! Vers de terre !
Du fond de votre pousièrre
Qui vous bravez ma fereur !
Esperéz-vous, vain rève !
Que des vos rangs s’élève
Un vengeur ?"

Das ist die entscheidende Frage und als Antwort bleibt nur die Einsicht: Man kann Hass nicht mit Hass bekämpfen, Zerstörung nicht mit Zerstörung und das Motto Aug' um Aug' und Zahn um Zahn war immer ein falsches, satanbezogenes und erdgebundenes.

https://www.youtube.com/watch?v=NeEyuGCwxjg

Der "Auftragsschreiber" Giovanni Pergolesi und seine Mater Dolorosa:

"In den fünf Jahren, die ihm nach Verlassen des Konservatoriums als Schaffenszeit vergönnt waren, schuf Pergolesi ein Gesamtwerk, das die Nachwelt beschäftigt hat wie das kaum eines anderen italienischen Komponisten des 18. Jahrhunderts (ausgenommen Antonio Vivaldi). Sein europaweiter Nachruhm stellte ein neues Phänomen in der Musikgeschichte dar und übertrifft die unmittelbare Nachwirkung von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart bei weitem. Sein früher Tod gab ähnlich wie im Falle Mozarts Anlass zu schwärmerischer Verehrung und sentimentaler Verklärung (Vincenzo Bellini nannte ihn den „angelico maestro“), hinter der die reale historische Persönlichkeit nahezu verschwand."

Pergolesi: Stabat Mater | Stabat Mater Dolorosa | Tim Mead, Keri Fuge & Academy of Ancient Music - YouTube

Ein paar Wochen, nachdem Pergolesi die Stabat Mater in Auftrag zu Papier gebracht hatte, nahm der Herr ihn zu sich und er hatte seinen Dienst getan. Man denkt automatisch an Novalis, dem kurz vor seinem frühen Tod auch nichts Gescheiteres einfiel, als Gedichte wie "Wenn ich ihn nur habe" und "Wenn alle untreu werden" zu verfassen, um wie ein Himmelsknabe der Jungfrau Schleier halten zu dürfen. Normalerweise und vor allem in dem Alter, betet man doch eher: "Herr, bitte, bitte lass' mich noch nicht sterben! Ich will noch nicht, ich hänge doch so sehr an der Welt."

"Quis est homo qui non fleret,
matrem Christi si videret
in tanto supplicio."

https://www.youtube.com/watch?v=FpxqG5jNuGo

Überliefert seit über 540 Jahren vertonen europäische Komponisten das Stabat Mater und der moderne Mensch stellt sich die Frage: *Was sind denn eigentlich christliche Werte?*

https://www.youtube.com/watch?v=BN9IJG5lxXY

"Arvo Pärt schrieb sein Stabat Mater im Auftrag der Alban Berg-Stiftung (und dessen damaligen Vorsitzenden Gottfried von Einem), die aus Anlass des 100. Geburts- und 50. Todesjahres Alban Bergs zehn Streichtrios in Auftrag gab. Arvo Pärt bat darum, eine Vokalkomposition für drei Vokalisten und Streichtrio schreiben zu dürfen. Es wurde am 30. Oktober 1985 in Wien uraufgeführt."

Pärt - Stabat Mater für gemischten Chor (SAT) und Streichorchester | Universal Edition

Passend, Alban Berg, der tragisch früh verstarb und als Wegbereiter der Moderne gilt, ein solches Werk zu widmen.

XII. Handel Salve Regina - The Sixteen - YouTube

Wenn man die Liste durchgeht, wer das Salve Regina vertonte, liest sich das ähnlich wie beim Stabat Mater wie ein Wer-ist-wer der europäischen Musik. Neben Händel Monteverdi, Lully, Scarlatti, Hasse, Pergolesi, Schubert, Liszt, Fauré, Poulenc und natürlich, für unsere Zeiten, unter anderem auch Arvo Pärt.

Alles Blödmänner, denen es einfach an der extra Portion Intelligenz gefehlt hat, an Gott zu zweifeln.

Die billige Arroganz, Überheblichkeit und Ablehnung, mit der die, wie Drohnen wirkenden, *Menschen* sich zu ihren Ahnen und Vorfahren verhalten, gehört zu den widerwärtigsten Erscheinungen unserer Zeit. Dass niemand mehr echte Dankbarkeit und Freude darüber empfindet, was uns die großen Schöpfer der vergangenen Jahrhunderte hinterlassen haben, das ist echt zum Verzweifeln. Alle müssen sie sich für schlauer, besser und natürlich erleuchteter halten, als die Leute von früher:

"Vielleicht hätte es Goethe sogar geschafft, seine Vier Jobs in einer Vier-Tage-Woche unterzubringen. :cool:"

Ja doch und wahrscheinlich wäre sein west-östlicher Divan dann am Ende doppelt so dick ausgefallen. Ist doch klar. Bach hätte auch viel mehr auf die Kette bekommen mit der Vier-Tage-Woche und mehr "Work-Life-Balance":

Mstislav Rostropovich - Bach Cello Suite No 5 in C minor BWV 1011 - YouTube

"Ich grinse nicht, wenn ein Fotograf mich darum bittet. Aber ist nicht grinsen böse? Ich bin wirklich nicht böse, aber wenn ich keinen Anlass sehe zu lachen, warum soll ich lachen? Ich interessiere mich schon lange für das Lachen. Mit 23 Jahren habe ich einen Preis ausgeschrieben: Gesucht wird jemand, der über etwas Schönes lachen kann und der weder ein Baby noch ein Wahnsinniger ist. Ist bis heute nicht gelungen." - Nikolaus Harnoncourt

Lachen können sie alle gut im 21. Jahrhundert und wehe es lacht einer nicht mit, der steht rasch im Abseits der Gesellschaft. Ob Gott über die Menschen lacht? Ich glaube nicht.

"Das schlechte Gewissen der Welt darüber, was den Juden angetan wurde, wird ein großes Diminuendo erleben, erlebt es jetzt schon. Die amerikanische Hegemonie schwindet und mit ihr der Einfluss der amerikanisch-jüdischen Lobby. Ich kenne keine jüdische Lobby in Peking, Neu-Delhi oder Brasilien. Wer wird Israel in Zukunft verteidigen? Israel sieht sich als einzigen Staat in der Welt, der von Vernichtung bedroht ist, von außen wie von innen. Aber es tut nichts gegen diese Bedrohung." - Daniel Barenboim, "Das kann man nur menschlich lösen"

Von mir hier bereits zitiert im Oktober 2016 in Beitrag #660. Das ganze Interview befindet sich inzwischen bei ZEIT+ hinter der Bezahlschranke. Mit dem Diminuendo dürfte es auf das Erste vorbei sein, dem plötzlich einsetzenden Fortissimo und dem immer lauter anschwellenden Crescendo nach zu urteilen.

Tristes apprêts von Rameau habe ich "ewig" nicht mehr gehört, obwohl es 2016 zu meinen absoluten Lieblingsstücken zählte. Und ich muss mir angewöhnen, immer auch was zu den eingestellten Videos zu sagen. Bei vielen Beiträgen, wo es ganz grob gesagt um die "westlichen Werte" ging, sind die Videos längst gelöscht und das Schöne lässt sich nicht mehr rekonstruieren:

https://www.youtube.com/watch?v=g1FBHhXdTww

Zitat:

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Zitat von Coriolanus

Krieg und Luftangriffe auf Zivilpersonen haben mit Demokratie nichts zu tun. Warum? Wahrscheinlich weil das sowas von NAZI ist, daß man gar nicht einmal dran denken darf, daß es sich bei Demokraten um hundsgewöhnliche Völkermordbestien handeln könnte, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen.

Orchester und Piano vor Publikum hat mit klassischer Musik nichts zu tun.

Oder doch?

Könnte man sich hierbei überlegen:

https://www.youtube.com/watch?v=yTLOQGF-c1E

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Sätze, hinter denen ich auch heute noch stehe, wobei ich mich absolut nicht daran erinnern kann, warum ich das Geschriebene mit Beethovens 5. Pianokonzert in Verbindung stellte. Das ist ja so, wie wenn man einen Big Mac von McDonalds neben einem selbstgemachtem Croque Monsieur präsentiert.

Zitat:

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Zitat von Coriolanus

https://www.youtube.com/watch?v=sP9hlm8hNV0

Monteverdi wusste schon verdammt gut, wie man ein musikalisches Thema ausreizt, ohne daß es sich in monotoner Beliebigkeit verliert. Als Komponist, der den Übergang von der Renaissance ins Barock-Zeitalter musikalisch verewigte, behauptete er von sich selbst, er habe << mit der Erfindung eines bislang fehlenden „erregten Stils“ („genere concitato“) die Musik erst „vollständig“ bzw. „vollkommen“ gemacht. >>

https://de.wikipedia.org/wiki/Claudio_Monteverdi

Hier haben wir eine Psalmen-Motette, die mit ihrem strahlendem Klangbild für Jedermann sofort einprägsam sein sollte. Wohl dem, der den Herrn fürchtet.

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Auch sehr lange nicht mehr gehört und was schade ist, nicht einmal mehr dran gedacht. Aber es war auch alles ein bisschen viel, was ich in den Jahren 2016 bis 2019 alles an europäischem Kulturgut in mich hineingestopft hatte wie ein ausgehungerter Fresssack. Das alles zu verdauen und zu behalten, war nicht möglich. Dennoch freue ich mich darauf, wo ich in fünf, zehn, so Gott will vielleicht zwanzig oder dreißig Jahren stehen werde mit meinem Drang, mir die besten und schönsten Sachen aus 500 Jahren Musikgeschichte einzuverleiben.