Für die Oratorien von Händel interessiert sich keine Sau, obwohl sie gerade den Eierköpfen zu Pass kommen sollten, die es sich zur Gewohnheit gemacht haben, in jedem zweiten Satz eines deutschen Textes einen Anglizismus einzupflegen. Anders gesagt, sie sind in Englisch verfasst und sollten daher für die breite Masse deutlich leichter zugänglich sein als italienische Opern.
Mit den Sachen von Händel, hat man ein Schwert in der Hand, das einst den Sieg über die Gehässigkeit und Vernichtungslust der Engländer errang. Selbst Kenner geben sich heute völlig falschen Vorstellungen darüber hin, was dieser deutsche Komponist alles an Niederträchtigkeit und
Mobbing über sich ergehen lassen musste, bis er im Jahre 1746 schließlich allen Kritikern ihr Maul gestopft hatte. Er war keineswegs immer der "Star", dem die feine englische Gesellschaft zu Füßen lag. Die
Ladys und
Gentlemen taten viel mehr über viele Jahre hinweg buchstäblich alles, um ihn fertig zu machen. Zweimal musst er deswegen Konkurs anmelden. Erst nach der Schlacht von Culloden und zwei englisch-patriotischen Oratorien akzeptierten sie den Deutschen als einen von ihnen.
Bei der Premiere von Oratorien wie dem folgenden Belsazar, hatte Händel kein Publikum, keine Zuhörer, womit sie anders gesagt den gleichen Stellenwert hatten, wie in unseren Zeiten:
Handel 1745 Belshazzar Oratorio HWV 61 René Jacobs - YouTube