Antisemitismus war keine Erfindung des 19. Jahrhunderts. Es gibt ihn in Europa, seitdem Juden hier leben. Im Mittelalter wurden den Juden Ausbrüche von Seuchen oder Missernten in die Schuhe geschoben. Häufig machte ein von Landes- oder Kirchenherren angestachelter Mob Jagd auf Juden, die ja "den Heiland ermordet haben".
Der Begriff der "jüdischen Rasse" stammt ursprünglich aus Spanien. Im 15. Jahrhundert taucht dort im Zusammenhang mit der Inquisition der Begriff "Reinheit des Blutes" auf. Der damaligen Definition nach galten nur "echte" Christen (also auch keine getauften Juden) als der Inquisistion unverdächtig.
Die Weiterführung von Darwins Vererbungslehre machte aus der Lehre von den Menschenrassen eine Wissenschaft. Man begann, die Menschheit in "wertvolle" und "unwerte" Rassen einzuteilen. Selbstredend rechnete man die eigene Rasse immer jeweils den "wertvollen" Rassen hinzu.
Der Darwinismus im Verein mit dem aufkommenden Nationalismus war die Keimzelle des wissenschaftlich begründeten Antisemitismus. Im Alldeutschen Verband wurden diese "Lehren" begeistert aufgegriffen. Aus dem 1891 in Berlin gegründeten gegründeten ADV ging die DAP hervor, der späteren NSDAP. Hitler übernahm einige seiner Ansichten aus dem Programm des ADV.

