Europa hat es nie geschafft eigenständig zu sein, der Versuch war die Europäische Union, aber dieser ganze Apparat ist an Größe so gewachsen, das es kaum mehr den eigentlichen Sinn erfüllt.
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Aber sie müssen sich doch gar nicht mit den USA anlegen, wenn sie eine stärkere militärische Rolle übernehmen wollen. Den Aspekt verstehe ich nicht.
Oder eher, dass China nicht nur eine billige Werkbank ist, oder einen grossen, aber stark regulierten Binnenmarkt hat. Es ist aber nicht nur China, auch die Situation in Südkorea oder den Philippinen hat sich deutlich verändert.Zitat:
4) Ja und Nein. China als billige Werkbank hat sicher etwas verändert.
Ich denke du überschätzt stark, was eine Bankenregulierung leisten kann. Aber ich geh mal wieder zurück zur Immobilienkrise. Die derzeitigen Form der Hypothekenanleihen geht auf die Zeit nach der Ölkrise zurück, Anfang der 80er Jahre, als der Immobilienmarkt praktisch zum Erliegen kam. Man hatte also letztendlich ein Vierteljahrhundert den Immobilienmarkt stimuliert, auch mit der typischen Laufzeit eine US-Hypothek von 30 Jahren. Sowas kehrt man nicht kurz durch eine Bankenregulierung um.Zitat:
5) Nein, denn Basel II schreibt den Banken ein engeres bürokratisches System bei der Kreditvergabe vor plus stärkerer Überwachung durch neu geschaffene Bankenaufsichten (die deutsche Bafin wurde 2002 gegündet!!)
Nicht umsonst sind in den letzten Jahren die europäischen Konzerne vermehrt auf Anleihen umgestiegen bei ihren Finanzierungen.
Basel erhöhte definitv die Anteile der Staatsanleihen bei den Aktiva der Banken, da sie eine sehr günstige Risikobwertung bekamen. Aber letztendlich steht noch aus, ob diese Bewertung korrekt ist, oder wie gross der Einfluss ist, den einzelne Mitgliedsstaaten der EU dadurch auf das europäische Bankensystem bekommen. Ich persönlich erachte es erst einmal als seine Verlagerung des Risikos aus dem Bereich des Bankensektors in andere Teile der Wirtschaft und des Staates., auch da die Basel-Regulierungen stark wettbewerbshemmend sind, und den Grossbanken einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaften.
Es ist aus meiner Sicht keine geänderte Strategie der USA, denn sowas impliziert eine Kontrolle, die in dieser Form nicht besteht, sondern schlicht eine Veränderung der Weltwirtschaft und der Weltpolitik.Zitat:
6) Die Weiterentwicklung sieht man in den vermehrten Bestrebungen zur Gemeinsamkeit.
Dies passiert zwar nur da wo man feststellt das man alleine schlechter fahren würde, aber
mit der geänderten Strategie der USA passiert dies langsam zwangsläufig.
Durch die Änderung des Status Quo hat man eben nicht mehr so den grossen Bruder im Rücken wie man es will.
Genau, das wird so nicht eintreten. Leider wird diese Entwicklung oft einzelnen Personen zugeschreiben.Zitat:
Aber Du hast Recht, die Politik hofft (vielleicht sogar verzweifelt) auf die Rückkehr zum alten Status Quo,
doch das wird eben nicht passieren.
Okay, in dem Sinne schon.Zitat:
7) Doch Trump hat damit was zu tun,
weil er radikal DAS aussprach, was die europäischen Politiker NICHT hören wollten.
Soweit ZustimmungZitat:
Unter Obama war die Neuausrichtung in Richtung Pazifik schon sichtbar, aber man wollte die Konsequenzen in Europa für Europa nicht sehen, eben weil man es sich so schön im Status Quo eingerichtet hatte.
Trump zwang durch seine Äusserungen und sein Verhalten gegenüber Europa defacto die europäischen Politiker dazu DAS zu akzeptieren, was sie eigentlich nicht akzeptieren wollten.
Das Amt formt den Präsidenten, und nicht der Präsident das Amt.Zitat:
Ups, (nur so man Rande)
da fällt mir gerade ein, sowas gilt nun auch für Trump, er muss nun was akzeptieren was er aber eigentlich nicht will.
1) Du hast es doch geschrieben...wenn sie eine stärkere militärische Rolle übernehmen wollen.
Wollen sie aber nicht (zumindestens die Politiker) also lieber Status Quo.
Und der war nun mal so.
2) Das ist richtig.
3) Zu Basel II, Das hat Spuren hinterlassen. Wie im Text bei Wiki geschrieben hatte dies Auswirkungen auf die Kreditvergabe und zwar negative.
Die Baken wollten auf einmal Sicherheiten, welche sie seit Jahrzehnten nicht wollten. Kenne genügend Firmen die darauf erstmal ihre Investitionen stoppten und dann vermehrt aus dem laufenden Geschäft finanzierten.
Und ja , Du hast Recht, es war eine Verlagerung des Risikos von den Banken weg zur Wirtschaft. Aber eben darum haben die banken in Europa zusätzlich ein Problem, die Kreditnachfrage ist zu gering, weil die Firmen ihre Finanzierungen umgestellt haben. Nur in der Zeit hatten die amerikanischen Bürger kein Problem mit Sicherheiten gegenüber den Banken.
Mal einfach gesagt,
ein gut bis sehr verdienender europäischer Bürger bekam maximal eine 80% Finanzierung für sein Wohnhaus,
(als besserverdienender Selbstständiger sogar nur maximal eine 60%Finanzierung weil Selbstständigkeit nach den bürokratischen Regeln ein erhöhtes Risiko darstellt)
ein bei weitem nicht so gut verdienender US-Bürger eine über 100%Finanzierung, weil das Thema Sicherheiten in den USA anders, als nach Basel II vereinbart, betrachtet wurde.
4) Es ist für die europäischen Politiker egal wodurch die Veränderung der Strategie der USA angestossen wurde.
Diese zwingt sie aber zu einer Neuausrichtung.
5) Richtig ,in dem Falle schreibt man dies politisch Trump zu.
Obama war aber schon vorher in diese Richtung aktiv und Bush glaube ich auch.
....
Ob das Amt Trump formte da habe ich meine Zweifel.
Alles was man so über ihn hört und liest,
war er schon vorher ein Typ der nie verlieren wollte oder konnte.
Basel kam eh zu spät, da die Hypotheken zu dem Zeitpunkt bereits bestanden, der Immobilienmarkt kippte in den USA zu dem Zeitpunkt. (Ich verabschiede mich zu dem Zeitpunk von der Bay Area, und steckte mein Geld in einen Immobilienmarkt in Ohio, der keine Blasenbildung erfahren hatte.) Basel hätte doch nur noch die Hypothekenanleihen aus den Banken drängen können, aber damit stellt sich dann auch umgehend die Frage nach dem wohin. Die Antwort auf diese Frage kenne ich bezgl. der USA, beim europäischen Vorgehen kenne ich mich weniger aus.
Das grosse Problem auf dem US-Markt geht Basel auch gar nicht an, d.h es ist immer noch möglich, einen FHA-Loan zu erhalten. Die Bedingungen sind zwar etwas strikter, aber dann übernimmt der Staat auf einmal das Ausfallsrisiko, und das immer noch mit einer 30-jährigen Laufzeit und dementsprechend geringer Tilgung. Ebenso hätte Basel bei der viel zu hohen Bewertung der Immobilien in den USA nicht gewirkt.
Eine 100% Finanzierung ist auch in den USA mit normalen Banken kaum zu bekommen. Jedoch sehe ich bereits bei den überlichen Laufzeiten der Hypotheken eine 80% Finanzierung als problematisch an.
Nein, Basel war hier nicht die Lösung.
Aber ja, das Problem der Firmenfinanzierung besteht durchaus, d.h. der Markt für Firmenanleihen ist deutlich gewachsen, und das sicherlich nicht ohne Grund. Selbst meine lokale Brauerei haut mich inzwischen an, ob ich nicht investieren möchte. Hier geht ein zunehmender Anteil an Finanztransaktionen an Banken vorbei.
Sie könnten jedoch von sich aus reagieren. Die Zeichen sind sehr deutlich zu erkennen.Zitat:
4) Es ist für die europäischen Politiker egal wodurch die Veränderung der Strategie der USA angestossen wurde.
Diese zwingt sie aber zu einer Neuausrichtung.
Ja, es wird die Person mit der Politik verwechselt. Bush war zu Merkel richtig nett, fast schon albern. Obama fand wohltuende Worte. Allein die Politik änderte sich damals schon. Dann kam dieser Trump an, und sagte aus europäischer Sicht unnötig klare Worte.Zitat:
5) Richtig ,in dem Falle schreibt man dies politisch Trump zu.
Obama war aber schon vorher in diese Richtung aktiv und Bush glaube ich auch.
Er ist ein schlechter Verlierer, jedoch hat es ihm Grenzen aufgezeigt. Es sollte auch ihm klar sein, wo er sich durchsetzen konnte, und wo eben nicht.Zitat:
Ob das Amt Trump formte da habe ich meine Zweifel.
Alles was man so über ihn hört und liest,
war er schon vorher ein Typ der nie verlieren wollte oder konnte.
Das Thema Basel II taucht hier ab 2000 auf, als die Banken im vorauseilendem Gehorsam selbst bei laufenden Verträgen (z.B. Überziehungskrediten) mehr Sicherheiten verlangten oder diese kündigten. Erst nach ca. 2015 entspannte sich dies etwas, das liegt aber mehr an der EZB und deren Niedrigzinzpolitik.
Du sagst es, sie könnten von sich aus reagieren, .......................wollen sie aber nicht, da sie es in dieser Ecke schön gemütlich gemacht hatten.
Nun sehen sie immer mehr, das man international nur was "in Größe" bewegen kann
(vorallem wenn der grosse Bruder USA nicht immer hinter einem steht, weil der eine andere Strategie fährt.),
was dann aber heisst würde, man müsste Macht an Brüssel abgeben oder diese in Brüssel besser bündeln.
DAS passiert erst ganz langsam. So wurde erst 2009 ein sogenannter Aussenbeauftragter der EU installiert (sowas wie ein EU-Aussenminister)
Vorher war das alles zerkleinert um die vielen nationalen Befindlichkeiten besser befriedigen zu können.
Ja Trump sorgte richtig für Unruhe auch (siehe vor)weil in Folge damit viele nationale Spielchen zu beenden waren .
Früher konnte Trump "seine Grenzen" erweitern.
Bei seinen früheren Prozessen und er soll ja viele geführt haben, nutzte Poltern, Druck ausüben usw um bessere Kompromisse zu erzielen.
Nur in der derzeitigen Situation gibt es keine Kompromissmöglichkeit. Im Weissen Haus kann nur Einer von Beiden wohnen.
Insofern glaube ich, selbst wenn es ihm klar ist,
HIER gibts nur Hop oder Top und Trump will auf keinen Fall als Verlierer dastehen, egal wie die Faktenlage aussieht..
Ich will hier nicht ins Detail gehen, aber die Programme zur Finanzierung von Hypotheken gehen in den USA z.T. auf die Weltwirtschaftskrise zurück. Der Staat stellte sicher, dass er im Zweifelsfall einen Sekundärmarkt für Hypotheken und MBS bereitstellt, und zudem durch Regulierung der Banken (und anderen Instituten) durchsetzt, dass diese Hypotheken auch angeboten werden. Umgekehrt wurde diese Anleihen auch bevorzugt behandelt, nicht ganz so wie heute Staatsanleihen, aber doch sehr in diese Richtung. Die Federal Reserve hält ebenso MBS, sogar in einem sehr grossen Ausmass. Da ändert eine Bankenregulierung nichts dran.
Die Frage ist jedoch, was diese Aussenbeauftragter erwirken kann. Trump hatte ja mal naiv bei Merkel angefragt, wie es mit der Handelspolitik aussähe. Sie verwies ihn auf die EU. Einen echten Ansprechpartner hatte er jedoch immer noch nicht.Zitat:
Du sagst es, sie könnten von sich aus reagieren, .......................wollen sie aber nicht, da sie es in dieser Ecke schön gemütlich gemacht hatten.
Nun sehen sie immer mehr, das man international nur was "in Größe" bewegen kann
(vorallem wenn der grosse Bruder USA nicht immer hinter einem steht, weil der eine andere Strategie fährt.),
was dann aber heisst würde, man müsste Macht an Brüssel abgeben oder diese in Brüssel besser bündeln.
DAS passiert erst ganz langsam. So wurde erst 2009 ein sogenannter Aussenbeauftragter der EU installiert (sowas wie ein EU-Aussenminister)
Vorher war das alles zerkleinert um die vielen nationalen Befindlichkeiten besser befriedigen zu können.
Nicht nur das, er hat m.E. auch nie verstanden, warum die Politik anders funktioniert als ein Unternehmen. Auch er muss sich fragen, warum er gewisse Dinge eben nicht erreicht hat.Zitat:
Früher konnte Trump "seine Grenzen" erweitern.
Bei seinen früheren Prozessen und er soll ja viele geführt haben, nutzte Poltern, Druck ausüben usw um bessere Kompromisse zu erzielen.
Nur in der derzeitigen Situation gibt es keine Kompromissmöglichkeit. Im Weissen Haus kann nur Einer von Beiden wohnen.
Insofern glaube ich, selbst wenn es ihm klar ist,
HIER gibts nur Hop oder Top und Trump will auf keinen Fall als Verlierer dastehen, egal wie die Faktenlage aussieht..