AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
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RUMPEL
Ja. Darüber hat es ja auch im Vorfelde erhebliche Auseinandersetzungen zwischen den Polen einerseits und den "Alliierten" (F/GB) andererseits gegeben. Polen war nicht bereit, der RA ein Durchmarschrecht zu gestatten, was man gut verstehen kann. Man war sich darüber klar, dass man den Bolschewismus dann nie wieder los werden würde. Und so geschah es dann ja auch nach 1945 für viele lange Jahre.
Was mir nicht so ganz klar wurde, ist, wie oder auf welche Weise man Stalin bearbeitete, um den Pakt mit Hitler einzugehen. Weißt du da mehr, Herberger? Ich entsinne mich, dass nach dem Krieg immer wieder Theorien aufgestellt worden waren, dass Stalin ein geheimes Abkommen mit den West-Alliierten getroffen hatte. Aber davon ist nach 1990 nie mehr die Rede gewesen.
http://www.vorkriegsgeschichte.de/content/view/30/46/
Die deutsch-sowjetische Verständigung 1939
Als Warschau den antideutschen Kriegspakt zwischen London, Moskau und Paris aus Angst vor der Sowjetunion verhindert, nutzt Berlin die unvorhergesehene Chance und bietet Moskau Gespräche zur Verständigung an. Am 4. August 1939 gibt der sowjetische Außenminister Molotow dem deutschen Botschafter Graf von der Schulenburg eine Audienz. Der Graf nutzt die Gelegenheit, Molotow dreierlei zu sagen. Erstens daß es aus deutscher Sicht keine territorialen Interessengegensätze zwischen der Sowjetunion und Deutschland gäbe, zweitens, daß man in Berlin gedenke, die Integrität der Baltenstaaten weiterhin zu respektieren, und drittens, daß man hoffe, die deutschen Forderungen an die Polen auf dem Verhandlungswege durchzusetzen. Sei dies nicht möglich, so sei man in Berlin bereit, bei einer gewaltsamen Lösung die Interessen der Sowjetunion zu wahren.
Die deutsch-sowjetischen Verhandlungen 1939
Am 15. August, dem zweiten Tag der noch laufenden britisch-französisch-russischen Verhandlungen, beginnen in Moskau deutsch-sowjetische Gespräche. Außenminister Molotow gibt dem Grafen gegenüber zu erkennen, woran die Sowjets Interesse haben
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Am 19. August teilen die englische und die französische Regierung der sowjetischen mit, daß sie ihren schon ausgehandelten Vertrag aufgrund des Einspruchs der polnischen Regierung nicht unterzeichnen werden. Damit steht Rußlands Seitenwechsel nichts mehr im Weg
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herberger
Am 19. August teilen die englische und die französische Regierung der sowjetischen mit, daß sie ihren schon ausgehandelten Vertrag aufgrund des Einspruchs der polnischen Regierung nicht unterzeichnen werden. Damit steht Rußlands Seitenwechsel nichts mehr im Weg
Ja, aber das ist es eben. Stalin MUSSTE ja nicht die Seite wechseln. Dass Hitler, schon nach der Ablösung des jüdischen AM Litvinovs durch Molotov im April/Mai 1939, ein Signal von Stalin erhielt, dass man mit dem DR in Gespräche treten möchte, ließ ja nicht unbedingt den Schluss zu, dass man mit AH Krieg gegen Polen machen wollte. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es geheime Abkommen/Absprachen zwischen Stalin und den westlichen Machthabern gegeben haben muss, genau so wie ich den Eindruck gewonnen habe, dass Litvinov eine, wenn nicht DIE, entscheidende Rolle in diesem Unternehmen spielte.
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RUMPEL
Ja, aber das ist es eben. Stalin MUSSTE ja nicht die Seite wechseln. Dass Hitler, schon nach der Ablösung des jüdischen AM Litvinovs durch Molotov im April/Mai 1939, ein Signal von Stalin erhielt, dass man mit dem DR in Gespräche treten möchte, ließ ja nicht unbedingt den Schluss zu, dass man mit AH Krieg gegen Polen machen wollte. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es geheime Abkommen/Absprachen zwischen Stalin und den westlichen Machthabern gegeben haben muss, genau so wie ich den Eindruck gewonnen habe, dass Litvinov eine, wenn nicht DIE, entscheidende Rolle in diesem Unternehmen spielte.
Nun den Allierten war Polen nicht so wichtig, es ging ihnen nur darum das im Osten noch ein Frontstaat gegen Deutschland steht,das die Sowjets Polen nach einem Konflikt unbehelligt lassen, war vielleicht ein frommer Wunsch.
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herberger
Nun den Allierten war Polen nicht so wichtig, es ging ihnen nur darum das im Osten noch ein Frontstaat gegen Deutschland steht,das die Sowjets Polen nach einem Konflikt unbehelligt lassen, war vielleicht ein frommer Wunsch.
Polen war nur eine Figur auf dem europäischen Schachbrett. Ein Bauernopfer sozusagen. Aber das hatte sich der polnische Staat selbst zuzuschreiben. Und nochmal: Ja, es ging den Alliierten im Westen darum, die SU und das DR gegeneinander in den Krieg zu treiben, während man selbst zunächst nur zuschauen wollte.
AW: Der Überfall auf Polen 1939: Eine traurige "Gemeinschaftsleistung" von Deutschland und Sowjetuni
Die sog. "Umfrage" stellt die falschen Fragen. Ein erneuter und, wie immer, lächerlicher Versuch, die Schuld einseitig auf Deutschland und Hitler zu schieben.
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Das die Sowjetunion den jüd.Aussenminister Litvinov gegen Molotow austauschten ist schon ein fast vergessenes Detail,denn dieser Austausch signalisierte den Deutschen das die Sowjetunion sich Deutschland annähern wollten.Denn der sowj.Aussenminister Litvinov wurden von der Göbbels Propaganda als "Jude Finkelstein"beschimpft.
Der sowj.Aussenminister Litvinov war mehr der Fachmann für Kontakte mit dem Westen inclusive USA.
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herberger
Das die Sowjetunion den jüd.Aussenminister Litvinov gegen Molotow austauschten ist schon ein fast vergessenes Detail,denn dieser Austausch signalisierte den Deutschen das die Sowjetunion sich Deutschland annähern wollten.Denn der sowj.Aussenminister Litvinov wurden von der Göbbels Propaganda als "Jude Finkelstein"beschimpft.
Der sowj.Aussenminister Litvinov war mehr der Fachmann für Kontakte mit dem Westen inclusive USA.
Nun, er hieß ja auch Finkelstein. Was ausgerechnet Goebbels bewogen haben mag, ihn zu beschimpfen, weiß oder wußte nur er allein. Goebbels Kontakte aus dem Intimbereich waren ja auch meistens jüdischer Herkunft. Soo eng sah er das offensichtlich nicht mit dem (Anti)Semitismus.
Bleibt die Frage nach Stalins Gründen für die Ablösung Litvinovs. Natürlich war er enttäuscht, sogar wütend, über das Münchner Abkommen vom Sept 1938, und er sah sich nach Hitlers Einmarsch in Prag im Frühjahr 1939 mehr oder weniger in die Defensive gedrängt. Auf die Versprechungen der West-Alliierten gab er nichts mehr, und auch sein Bündnis mit F war letztlich nichts mehr wert.
Abgesehen von Stalins eigenen Plänen hinsichtlich einer Bolschewisierung Europas bis zum Rhein und/oder Channel, war ihm klar, dass die Rote Armee 1939 der Wehrmacht nichts entgegen zu setzen hatte. Ein deutscher Einmarsch in Polen hätte ihm, nach seinen Vorstellungen, einen 2-Frontenkrieg mit dem DR und Japan beschert (ROBERTO-Abkommen). Insofern lag ihm durchaus an einem Abkommen mit GB/F.. aus dem aber aus den bekannten Gründen nichts wurde, da PL nicht mitspielte. Unter diesem Aspekt blieb ihm, Stalin, wohl tatsächlich nichts anderes übrig, als sich mit AH zu verbünden, schon um Zeit zu gewinnen. Er befürchtete, dass Hitler nach einem siegreichen Polenfeldzug gleich in Richtung SU weitermarschieren könnte. Der Molotov-Ribbentrop-Pakt sollte das verhindern. Zeitgewinn, darum ging es Stalin in erster Linie.
Mich wundert an diesem Hitler-Stalin-Pakt, wie er auch genannt wird, aber so mancherlei. Zum einen sind in Moskau über diese mit Ribbentrop usw geführten Verhandlungen keine russischen Aufzeichnungen gemacht worden, oder sie sind "abhanden gekommen". Sodann ist der Vertrag durch die SU nie ratifiziert worden, war folglich nie dem Sowjet vorgelegt worden zur Absegnung. Und nicht zuletzt hatte Molotov hinsichtlich des "geheimen" Zusatzabkommens - das soo geheim nicht war, schließlich redete tags darauf die ganze Welt drüber - gar keine Handlungsvollmachten bekommen, konnte also einen solchen Vertrag gar nicht gegenzeichnen.
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Die Sowjetunion hätte mit niemanden Verträge abschliessen müssen,aber trotzdem hatten sie den Drang sich mit irgend jemand zu verbünden.
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herberger
Die Sowjetunion hätte mit niemanden Verträge abschliessen müssen,aber trotzdem hatten sie den Drang sich mit irgend jemand zu verbünden.
Naja, man muss ja nie etwas wirklich. Aber es gibt in der Politik immer mal wieder "Sachzwänge". Und so ein Sachzwang lag bei Stalin vor, wie er wohl meinte. Ich habs oben angedeutet bzw beschrieben.