Im Schlußsatz greift Schubert wieder etwas Bekanntes auf und steigert es durch eine strukturelle Erweiterung. Im ersten Satz wurde eine Klavierstelle durch zwei Streicher ergänzt, jetzt ist umgekehrt, über die Cello-Melodie des Andante con moto werden ein paar Klaviertakte gelegt:
https://youtu.be/yFyv7c1XyYU?t=2225
https://youtu.be/yFyv7c1XyYU?t=2674
Die drei Interpreten gehören zu den wenigen, die Schuberts Tempovorschriften beherzigen und den Mittelsatz als Andante con moto, gehend mit Bewegung spielen.
Damit ist kein schleppendes Gehen wie auf dem Friedhof gemeint, bei Schubert wird gewandert. Wandern liegt ein wenig unterhalb von Marschieren. Zügiges Gehen wäre meine Übersetzung.
So toll die klassischen Sachen sind, sie sind entsetzlich schwer, so daß die Cellistin am Beginn des langsamen Satzes, und an anderen Stellen auch, nicht ganz sauber spielt.
Schubert sagt, daß er sich freut wenn sein Trio jemandem gefällt, und wenn nicht, akzeptiert er das auch.Zitat:
„Dedicirt wird dieses Werk Niemandem außer jenen, die Gefallen daran finden,“ schrieb Schubert selbstbewusst seinem Verleger Probst, der das Trio anstelle des Mainzer Schottverlags in seinen Katalog aufnahm. Eine Widmung an adlige Gönner wäre für den Freigeist Schubert nicht in Frage gekommen.
Eine bessere, auch humanere und, wenn man von der üblichen, aber falschen Definition ausgeht, demokratischere Einstellung kann man sich kaum vorstellen.
Schubert präsentiert eines der größten Meisterwerke dieser Gattung und stellt es uns frei, zu applaudieren oder zu buhen.