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Cui bono- Wem nützt es oder "Kaufen, wenn die Kanonen donnern" - Hintergründe zur Ukrainekrise
"Kaufen, wenn die Kanonen donnern" - Der deutsche Bankier Carl Mayer von Rothschild formulierte diese Börsenweisheit im neunzehnten Jahrhundert und sie hat bis heute nichts von ihrem Wahrheitsgehalt verloren. Setzen wir uns also unsere Investorenbrille auf und schauen einmal, wem diese Krise respektable Vermögenszuwächse bescheren könnte. Dabei können wir den russischen Investor in wenigen Sätzen abhandeln. Ihm bringt die Krise nur Verluste. Sein russischer Rubel sackt in den Keller, der Aktienmarkt stürzt um über dreißig Prozent. Ein möglicher Ausgleich entgangener Geschäfte mit China steht noch in den Sternen. Ganz anders die Situation in den USA. Die Wallstreet (und ein bißchen auch die City) kann mehr als zufrieden sein. Dadurch, dass Präsident Joe Biden die russischen Erdöllieferungen (Russland ist der drittgrößte Ölexporteur in die USA) - clever,clever-von der Sanktionsliste gestrichen hat, wird der heimische Markt kaum unter einem Energiemangel leiden.
Besser noch - mit dem deutschen Stop von Northstream2 kommt nun endlich Bewegung in die US-amerikanischen Flüssiggasexporte. Das sogenannte LNG , das die Herren Scholz und Habeck künftig über zwei neue Terminals (eine Milliardeninvestition) in Niedersachsen importieren wollen, ist zwar erheblich teurer für die Deutschen, den USA aber beschert dies glänzende Geschäfte. Auch auf dem Lebensmittelsektor ist derzeit Reibach zu machen. Denn Russland und die Ukraine fallen als die größten Weizenexporteure in Europa derzeit aus, Ersatz muß auf den knappen Weltmärkten teuer erworben werden. Das gleiche gilt für Stickstoffdünger aus Russland, für den Deutschlands Landwirte auf anderen Märkten kaum Ersatz finden und dessen Preise durch die Decke schießen. Für die Metall-(5,8 Mrd) und Kohle -(2,8 Mrd) Importe aus Russland gilt dies ebenfalls. Auch diese Produkte werden an den internationalen Börsen nun entsprechend teuerer gehandelt werden. Getoppt wird das ganze allerdings von den verlockenden Möglichkeiten im Waffenhandel. Allein die Ankündigung eines einzigen Geschäftes, nämlich der von Kanzler Scholz anvisierte Kauf von amerikanischen F-35 Kampfflugzteugen, verspricht Milliardeneinnahmen für die US-Rüstungsindustrie. Alle Nationen, die nun der Ukraine mit militärischer Unterstützung zur Seite stehen wollen, werden einen nicht unerheblichen Teil der "Defensivwaffen" in den USA einkaufen müßen.