Zitat von
A-Lincoln
Vielleicht können wir hier mal kurz einen Reality-Check machen – so Back-to-Basics, wie man be uns sagen würde.
Die DDR scheint ein Thema, das bei vielen Emotionen triggert. Manche verklären sie, andere verteufeln sie mit Vollgas. Aber so pauschal jeden ehemaligen DDR-Bürger als rückständig oder nicht auf eigenen Beinen stehend abzustempeln, klingt schon ziemlich nach einem Throwback in die 90er, als man dachte, Ost und West wären zwei verschiedene Spezies.
Fun Fact: Die große Mehrheit der Ostdeutschen hat sich nach der Wende durch echte wirtschaftliche Brüche gekämpft, die im Westen schlicht nie stattgefunden haben. Ganze Industrien sind weggefallen, Millionen Jobs waren über Nacht weg – das ist kein Jammern, das war damals harte Realität. Dass viele trotzdem neu angefangen haben, ist eigentlich eine ziemliche American-Story-of-Resilience.
Natürlich gibt’s Nostalgie. Natürlich gibt’s auch Leute, die seltsame Russland-Fantasien haben. Aber daraus gleich ein Bild zu basteln, als wären DDR-Bürger eine Sammelgruppe aus Denunzianten, SED-Bütteln und Leuten, die nicht auf eigenen Beinen stehen können… das ist ungefähr so differenziert wie ein Burger ohne Patty.
Vielleicht sollten wir nicht 17 Millionen Menschen in einen Topf werfen. Am Ende wollen die meisten einfach nur ein normales Leben – und die Diskussion wirkt grad eher wie ein Cold-War-Reenactment, das niemand bestellt hat.
Kritik an Deutschland heißt ja nicht automatisch "ich will die Russen zurück" – manchmal heißt Kritik einfach… Kritik. Shocking, I know.
Und bevor hier jemand so tut, als wäre die damalige BRD ein Wohltäter, der tapfere Geschenke verteilt: Die Wiedervereinigung war für beide Seiten ein gigantischer ökonomischer und politischer Kraftakt. Nicht wenige Westdeutsche profitierten ebenfalls – Arbeitsmarkt, Expansion westdeutscher Unternehmen, Infrastrukturaufträge - ich spreche aus persönlicher Erfahrung - das war kein Einbahnstraßen-Charity-Projekt, sondern ein sehr realer wirtschaftlicher Deal. .
Die ständigen Unterstellungen, Ostdeutsche hätten quasi professionell den Nachbarn denunziert und würden heute noch mit geladenem Gewehr auf Befehle warten – come on… das ist kein politisches Argument, das ist eher die Karikatur einer Karikatur. Es schafft nur Gräben, wo eigentlich Dialog nötig wäre.