Auch vor dem Februar 2022 lebte es sich gefährlich in der Ukraine. Insbesondere für Regierungskritiker. Ein Rückblick.
05.08.2014
Ukraine-Konflikt - 1.200 Menschen fliehen täglich nach Russland
Jeden Tag verlassen 1.200 Ukrainer ihre Heimat. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Jahresbeginn bereits 730.000 Menschen aus dem Osten des Landes geflohen. Sie wollen sich in Sicherheit bringen – und finden diese offenbar in Russland.
https://www.deutschlandfunk.de/ukrai...-nach-100.html
31. März 2017
Viel Kriminalität, wenige Aufklärungserfolge
Der Mord an dem russischen Exilpolitiker Denis Woronenkow hat die Ukraine erschüttert. Doch das eigentliche Problem ist die permanent steigende Alltagskriminalität. Und die Polizei hat nur wenige Aufklärungserfolge.
Für die zunehmende Kriminalität ist vor allem die soziale Lage im Land verantwortlich. Seit 2014 leidet die Ukraine unter einer schweren Wirtschaftskrise. Die ukrainische Währung hat in dieser Zeit gegenüber dem Euro rund zwei Drittel an Wert verloren. Kurz vor Beginn der Maidan-Revolution kostete der Euro nur 11 Hriwna, inzwischen liegt der Wechselkurs bei 29 Hriwna für 1 Euro. Das hat eine deutliche Erhöhung der Preise, aber auch Kommunaltarife zur Folge.
Viele Menschen sind dringend auf einen Zuverdienst angewiesen, um über die Runden zu kommen, weil das bisherige Gehalt nicht ausreicht. Manche haben gar ihren Job verloren. "Diebstähle sind ja der einfachste Weg, Geld zu verdienen. Deswegen überrascht es nicht, dass deren Anzahl in erster Linie steigt", sagt der Kiewer Anwalt Jurij Melnyk.
https://www.mdr.de/nachrichten/welt/...teigt-100.html
09.05.2019
Journalismus in der Ukraine: Wer enthüllt, lebt gefährlich
Erneut ist ein Investigativjournalist in der Ukraine brutal überfallen worden. Medienmacher beklagen ihre Schutzlosigkeit und sprechen von einem Versagen der Justiz.
Gewalt gegen Journalisten ist in der Ukraine alltäglich. Seit Anfang des Jahres zählte der ukrainische Journalistenverband 23 Übergriffe auf Medienschaffende. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 86 und damit deutlich mehr als noch ein Jahr zuvor, sagte Verbandschef Sergij Tomilenko der Deutschen Welle.
"Was uns Sorge bereitet, ist die systematische Straflosigkeit. Leider können wir nicht feststellen, dass in der Ukraine Gewalt gegen Journalisten rasch und mit Nachdruck aufgeklärt wird. Wir können keinen einzigen Fall nennen, in dem Angreifer vor Gericht verurteilt wurden", beklagt Tomilenko.
https://www.dw.com/de/journalismus-in-der-ukraine-wer-enthüllt-lebt-gefährlich/a-48648048
30.03.2019
"Einer "Gallup"-Umfrage 2019 zufolge wird keiner Regierung von der Bevölkerung so misstraut wie der ukrainischen.
In Zahlen ausgedrückt: Lediglich neun Prozent der Ukrainer vertrauen ihrer Regierung. Weltweit liegt der Schnitt bei 56 Prozent, in den ehemaligen Sowjetrepubliken sind es immerhin 48 Prozent. Derweil sind nur zwölf Prozent der Ukrainer der Meinung, dass es bei den Präsidentschaftswahlen ehrlich zugehen wird. Der Organisation Transparency International zufolge liegt die Ukraine beim Korruptionsindex auf Platz 120 von 180 Ländern - gleichauf mit Mali und Malawi.
Zudem kontrollieren die Oligarchen einen Großteil der Wirtschaft - und haben damit auch gewaltigen politischen Einfluss. Der Schokoladenfabrikant Poroschenko ist einer von ihnen. Ein anderer ist Igor Kolomoisky. Ihm gehört der Fernsehsender, der die populäre Serie mit dem Comedian Selenski ausstrahlt, der möglicherweise der nächste Präsident der Ukraine sein wird. Beide weisen den Vorwurf zurück, Selenski sei eine Marionette des Oligarchen.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Warum...e20937012.html