Auf seiner Beerdigung gabs übrigens die Internationale als Instrumental.
Damals zur Gründung der DDR gab es viele Idealisten, die eine neue/bessere Gesellschaft aufbauen wollten, unter den Eindrücken der totale Zerstörung.
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Lieber Klopperhorst, es gab auch sehr viele Opfer dieses DDR-Regimes. Da wären zum Beispiel die vielen Enteigneten, mir selber bekannt übrigens. Daher keine Propaganda. Da wären auch Leute wie Vera Lengsfeld, die vieles erzählen können, zum Beispiel.
Da war ich, der die DDR in den letzten Monaten ihrer Existenz besucht hat, ein Urlaub über die holprigen Autobahnen, durch holprige Ausfahrten und stinkende Luft, triste Städte mit grauen Fassaden und Häusern, die dem Verfall preisgegeben waren. Ich hätte mir zum damaligen Zeitpunkt nicht vorstellen können, wie schön zum Beispiel Erfurt oder Dresden später aussehen würden.
Aber: Ich habe das erste Mal in meinem Leben Etagenklos gesehen, in denen Behältnisse mit Wasser standen, mit denen man die Hinterlassenschaften runterspülen konnte.
Und ich habe das Zeiss-Werksmuseum besuchen können. Das war ein Erlebnis! Aber im Positiven!
Abas, Deutschland ist 1933 aus dem Völkerbund ausgetreten, somit greift Artikel 10 der Satzung des Völkerbundes nicht mehr.
http://www.documentarchiv.de/wr/vv01.html
Hinsichtlich der UN-Charta ist auf zwei Dinge hinzuweisen
a) die UN-Charta trat erst am 24. Oktober 1945 in Kraft, also 2 Monate nach dem Potsdamer Abkommen
b) die Feindstaatenklauseln setzen das UN-Charta-Annexions-Verbot hinsichtlich Deutschland außer Kraft.
Für Mörder und Unterdrücker brauchste ja auch immer Gemordete und Unterdrückte, oder?!
Ich war sicher kein Held, aber hab gelitten. Wollte aber auch eine bessere DDR. Wie viele meiner Kumpels und Weggefährten auch. Einige waren in Bautzen, andere in Schwedt. Manche kamen gestärkt wieder, andere waren gebrochen. Ein paar wenige wurden vom Westen freigekauft. Das bekam ihnen auch nicht immer gut.
Die Opfer gab es, sicher 1000 Tote an der Mauer und viele zerrissene Familien, zerstörte Existenzen wegen dem falschen Wirtschaftssystem.
Aber sowas kann man immer erst im Nachhinein beurteilen.
Die enthusiatischen Gründer der DDR, wie auch jedes anderen Systems, hatten nicht die Erkenntnis der Folgen und Fehler ihres Experiments.
Sind sie deswegen vor der Geschichte zu verteufeln und zu delegitimieren?
Ich glaube nicht. Denn jede Generation hat gute Gründe für ihr Verhalten und ihre Entscheidungen.
Nachträgliches moralisieren ist typisch BRD und übrigens äußerst scheinheilig, weil sich die heutigen Protagonisten als weiser und moralisch besser darstellen, als die Menschen der Vergangenheit.
Dabei stellen sie doch nur selbst wieder die jüngste (letzte) Generation.
Warum sollten sie weiter sein, als zukünftige Generationen?
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Ich war mal schockiert, als ich erfuhr, dass die amerikanischen "Freunde" den Plan hatten, bei einem Angriff der Sowjets einen Sperrgürtel zwischen BRD und DDR mit Atombomben zuzupflastern, so dass wegen der Radioaktivität die Russen vom Nachschub abgeschnitten werden und steckenbleiben. Natürlich wären alle Zivilisten in dieser Zone vernichtet worden, aber darauf hätte der Ami wohl keine Rücksicht genommen. Im Statut der Nato steht nirgendwo geschrieben, dass man im Rahmen der Verteidigung besondere Rücksicht auf das zu verteidigendende Land und dessen Bewohner nehmen muss. Man wird also zu Tode verteidigt. Die Ukrainer werden das nun am eigenen Leib spüren müssen, welche Rolle man ihnen zugestanden hat.