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Weißt du was mir inzwischen störend auffällt? Diese permanente Bezeichnung, wenn es um europäische Interessen geht, als "der Westen".
Als Deutscher bin ich Europäer und kein "Westler" oder "Wessi"! Wenn es um das Baltikum geht, geht es um Europa und nicht "um den Westen". Wenn es um die Ukraine geht, geht es um Europa und nicht "um den Westen".
Das mit dem "Westen" kommt einzig und alleine dadurch, dass man im Grunde die Amis damit meint. Sie sind (leider!) die Hegemonialmacht des Westens, während im Osten sich bald drei Länder um diese Bezeichnung rangeln werden: Russland, China und Indien.
Welche Motive die jeweiligen Länder, die man unter dem Begriff "NATO-Osterweiterung" zusammenfassen kann, hatten, ist eher vielschichtig denn "amerikahörig" zu nennen. Es sind die jeweiligen Auffassungen von individueller Freiheit, "westlicher" Lebensstil, die Verlockungen der Konsumgesellschaft und und und..
Hätte man sie abweisen sollen? Weil die ehemalige Sowjetunion das so will? Musste man sie wirklich mit Versprechungen und Geld locken? Oder war es nicht vielmehr einerseits eine politische Willensbekundung? Ein Statement gegen all das, was zuvor in der Nachkriegszeit unter der Rigide des Warschauer Pakts gelaufen war? War es vielleicht auch als Abstrafung für den großen Bruder gedacht?
Ich bin wahrlich kein Amerika-Fan. Das schöne Land vielleicht. Keinesfalls aber mag ich deren Gesellschaft. Ekelhaft.
Gerade sind zwei Mitschülerinnen meiner Tochter von einem einjährigen USA-Aufenthalt gekommen. Seattle und Arlington. Die einhellige Meinung der beiden 17-Jährigen: Die US-Gesellschaft befindet sich im Zerfall. Soviel Elend, soviel Armut, soviel Dreck und soviel Unsicherheit, wenn man abends durch die Straßen geht.
Die USA sollte keinesfalls für uns Europäer als Vorbild dienen.
Sollte es gar das Putin'sche Russland sein?