Zitat von
Flaschengeist
Aus dem Interview
Sie streben eine neue Weltordnung an. Was stört Sie an der jetzigen?
Sie basiert auf falschen Ideen. Die meisten multilateralen Institutionen sind entweder während des Kalten Krieges entstanden oder noch in Erinnerung daran. Und der Teil der Welt, der früher auf marxistischen Idealen basierte, stützt sich jetzt auf eine liberal-demokratische Ideologie, die genauso kontraproduktiv ist. Es gibt ausgezeichnete liberal-demokratische Elemente, aber die aktuelle Weltordnung scheitert an der Ideologie. Wir müssen ein ausgewogeneres System schaffen.
Wie soll dieses «ausgewogenere System» aussehen?
Für die Welt hoffe ich und bin ich sicher, dass die Vereinten Nationen weiter bestehen und gedeihen werden. Ich fände ein multipolares System auf Basis der UN-Institutionen gut. Das System der Vereinten Nationen darf sich auf jeden Fall nicht wie aktuell nur auf westliche Regeln stützen.
Kann Russland diese neue Weltordnung schaffen, ohne die Unabhängigkeit seiner Nachbarländer zu untergraben?
Das machen wir doch gar nicht. Russland sollte sich um sich selbst, um das eigene Land kümmern. Uns interessiert nur Sicherheit. Mit unseren Nachbarländern wollen wir Stabilität und Freundschaft. Und wir wollen eine stabile Nachbarschaft, dazu gehört auch Europa.