80 %
Druckbare Version
Wir hatten für drei Wochen ein junges Pärchen aus Odessa aufgenommen. Beide russischstämmig. Sie sind einen Tag nach Beginn des Angriffskrieges geflohen, wollen jetzt aber wieder zurück, um ihren Beitrag zu leisten. Sie haben über das ukrainische Konsulat neue Papiere erhalten, ihre russischen haben sie feierlich an einem Grillabend in unserer Feuerschale verbrannt. Sie sind offenkundig ganz scharf auf ihre "Befreiung".
Ich habe mich bereits vor einigen Wochen aus dem Fenster gelehnt, als ich diese Liste postete, in welcher Reihenfolge, die Städte befreit werden:
Sjewjerodonezk - Lyssytschansk - Slowjansk - Kramatorsk - Mykolajiw - Odessa - Saporischschja - optional Charkiw!
Dies war wohlgemerkt, noch vor den Kämpfen um Sjewjerodonezk. Die ersten beiden wurden befreit und ich habe mich jetzt nicht um die kleineren Orte gekümmert, aber ja ich bleibe dabei, Moskau wird den Rest noch holen.
Es wird nur noch eine Restukraine geben, ohne Zugang zum schwarzem Meer.
Ok, dann nehme ich das mal als Benchmark und terminiere den Silvesterabend für einen Realitätsabgleich. Ich persönlich wage keinerlei Prognosen mehr. Der "Nebel des Krieges", gerade auch auf der medialen und propagandistischen Ebene, ist dicker als jede westfälische Erbsensuppe.