Sind halt Grüne , große Klappe , viel fordern , aber den Dreck sollen andere wegräumen und den Kopf dafür hinhalten !
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Der ukrainische Weizen ist nicht besser sondern ertragreicher. Das liegt an der besonders fruchtbaren Schwarzerde der Ukraine. Wenn das Wetter stimmt und nicht gerade Krieg ist, koennen die ukrainischen Landwirte wg. der fruchtbarer Schwarzerde mit weniger Input an Arbeit und Duenger, hoehere Ertraege erzielen, als Landwirte in anderen Regionen der Erde.
Im nachfolgenden Artikel der Zeit achte man auf das Erscheinungsdatum.
Zitat:
Zeit.de / 16.03.2015 / von Alexandra Endres
Ukraine
Wettlauf um die ukrainische Schwarzerde
Die Felder der Ukraine sind kostbar und begehrt; das Interesse westlicher Agrarkonzerne und Russlands enorm. Was hat das mit dem Krieg im Osten des Landes zu tun?
Für Frédéric Mousseau ist die Sache klar: Der Westen will an ukrainisches Land – und das ist nicht bloß eine Metapher. Mousseau ist Strategiedirektor des kalifornischen Oakland Instituts, eines auf Nahrungssicherheit und Klimathemen spezialisierten Think Tanks.
In zwei Berichten haben er und seine Mitarbeiter dokumentiert, wie enorm das Interesse westlicher Konzerne an den Feldern der Ukraine ist. Die Berichte belegen, wie große US-Agrarfirmen seit Jahren Geschäfte in der Ukraine machen. Unter ihnen ist der wegen seines Geschäfts mit gentechnisch verändertem Saatgut umstrittene Konzern Monsanto, das Agrarunternehmen Cargill und der Chemiekonzern DuPont.
Zuletzt hätten die Firmen ihre Investitionen erheblich erhöht, sagt Mousseau – so sehr, dass es einer "Übernahme der ukrainischen Landwirtschaft durch westliche Konzerne" gleichkomme. Und die Finanzinstitutionen des Westens, etwa die Weltbank und der Weltwährungsfonds, unterstützten die Interessen des Kapitals durch ihre Politik.
Dann setzt Mousseau noch eins drauf. Das Ringen um "die Kontrolle des Landwirtschaftssektors" sei "ein ausschlaggebender Faktor im größten Ost-West-Konflikt seit dem Kalten Krieg", erklärt er.
Dass der ehemalige ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch eine stärkere Integration in den Westen ablehnte, habe in der Ukraine-Krise schließlich "eine Schlüsselrolle" gespielt. Ähnlich argumentiert die Linksfraktion im Bundestag. Ist der Krieg in der Ukraine also auch ein Krieg um Ackerland?
Begehrte Schwarzerde
Fest steht: Die ukrainischen Felder sind begehrt. Nur in wenigen anderen Regionen der Welt gibt es ähnlich kostbare – und bislang wirtschaftlich nicht ausgenutzte – Böden. Die Ukraine verfügt über die nährstoffreiche Schwarzerde, und das in großen Mengen:
Etwa ein Viertel der besonders ertragreichen sogenannten Chernozem-Böden weltweit befindet sich auf ihrem Staatsgebiet. Rund 32 Millionen Hektar Ackerland gibt es dort; das entspricht etwa einem Drittel der Ackerfläche der gesamten Europäischen Union.
Schon heute ist die Ukraine der drittgrößte Mais- und siebtgrößte Weizenexporteur der Welt. Vor allem die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens kaufen dort Getreide. Die weltweite Nahrungskrise der Jahre 2007 und 2008 hatte auch damit zu tun, dass die ukrainische Regierung damals vorübergehend den Export einstellte – danach wurde Brot in vielen Ländern der Welt teurer, es kam zu Hungeraufständen.
Spätestens seit dieser Zeit ist auch ausländischen Investoren klar, wie kostbar ukrainisches Land ist. Es sind aber nicht nur die Geschäftsleute aus dem Westen, die um den Wert der Schwarzerde wissen. Das räumt auch Mousseau ein. "Wir beobachten in der Ukraine einen Wettkampf zwischen russischen und westlichen Interessen", sagt er. Einige der mächtigen ukrainischen Oligarchen hätten sehr gute Kontakte nach Russland, und traditionell pflege der Osten des Landes enge Handelsbeziehungen zu russischen Partnern, sagt Mousseau. "Aber das ist ganz anders als das, was die westlichen Konzerne tun. Sie treiben ihre Interessen sehr aggressiv voran."
Allerdings stoßen sie dabei an eindeutig festgelegte Grenzen. Selbst Land kaufen dürfen die ausländischen Unternehmen – egal, ob sie aus dem Westen oder Osten kommen – in der Ukraine nämlich nicht; das verbieten die nationalen Gesetze. Ungefähr ein Drittel der Flächen ist in Staatsbesitz.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2015-...zerde-monsanto