Ja so sehe ich das auch, man verkauft sich als links und macht rechte Politik.
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Sogar dem Stern ist das alles zu polizisch motiviert:
https://www.stern.de/politik/deutsch...-35686936.htmlZitat:
aeser hatte das seit Monaten intern vorliegende Gutachten aus guten Gründen nicht im Bundestagswahlkampf oder während der Koalitionsverhandlungen veröffentlicht. Dass sie diese Zurückhaltung in den letzten Tagen ihres Amtes aufgab, lädt förmlich zu unguten Spekulationen ein.
Aber nicht nur der Zeitpunkt ist bedenklich. Das Gutachten wurde erstellt unter Ex-Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldewang, der im November spontan entschied, für die CDU in den Bundestag gehen zu wollen. Die Kandidatur hob die Trennlinie zwischen Parteipolitik und Verfassungsschutz de facto auf. Dass Haldewang sein Amt ruhen ließ, ändert nichts daran, dass das Gutachten belastet ist.
Und die Begründung? Der Verfassungsschutz teilte am Freitag mit: "Das in der Partei vorherrschende ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis ist nicht mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung vereinbar." Es ziele darauf ab, "bestimmte Bevölkerungsgruppen von einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe auszuschließen" und sie abzuwerten. Konkret treffe es Migranten aus muslimisch geprägten Staaten.
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Ansonsten zeigt das Beispiel Höcke eindrücklich, dass die bisherige Strategie nicht funktioniert. Denn es ist ausgerechnet der thüringische Landesverband, der seit Jahren Rekordergebnisse einfährt. Im Erfurter Landtag besetzt die AfD-Fraktion mehr als ein Drittel der Sitze, bei der Bundestagswahl kam die Thüringer AfD auf mehr als 38 Prozent.
Kurzum: Je länger und intensiver der Verfassungsschutz die AfD beobachtet, umso stärker wird sie. Das ist erst einmal nur eine Korrelation. Aber vielleicht wäre es geboten, endlich ernsthaft über einen kausalen Zusammenhang nachzudenken – und die nötigen Fragen lauter zu stellen.
Die Opfererzählung der AfD
Zum Beispiel diese: Ist es wirklich gut, dass eine dem Ministerium nachgeordnete Innenbehörde, die eine lange Skandalgeschichte aufweist, eine Parlamentspartei politisch einstuft und überwacht? Oder diese: Wird damit das Vertrauen der Menschen in den demokratischen Wettbewerb und die staatlichen Institutionen zusätzlich geschwächt? Oder diese: Findet die Erzählung der AfD, dass sie das Opfer eines angeblichen "Kartells" sei, nicht damit eine unfreiwillige Bestätigung?
Gewiss, es gibt darauf keine einfachen Antworten. Doch anstatt jetzt erneut eine fruchtlose Debatte über ein Parteiverbot zu beginnen, sollte noch viel mehr darüber geredet werden, was genau die AfD immer größer macht und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind, politisch, rechtlich und kommunikativ. Immerhin könnte es, wenn es richtig schiefläuft, im nächsten Jahr in Sachsen-Anhalt die erste AfD-Regierung geben.
Denn es ist doch so: Die Bundesregierung, der bisher Innenministerin Faeser angehörte, ist ebenso gescheitert wie ihr Vorgehen gegen die Feinde der offenen Gesellschaft. Die Ampel-Koalition ist zu erheblichen Teilen dafür verantwortlich, dass die AfD die mit Abstand größte Oppositionsfraktion im Bundestag stellt. Den letzten Beitrag dieser traurigen Bilanz dazu hat nun Faeser mit der Veröffentlichung des Gutachtens geleistet.
Das stimmt natürlich nicht! Was aber stimmt ist, dass die AfD offensichtlich nicht dazu in der Lage ist ein politisches Konzept hervorzubringen, das gerne eindeutig „rechtsradikal“ ist, aber keinesfalls „rechtsextrem“. Und verbale Steilvorlagen für den VS hätten natürlich auch zu unterbleiben.
Aber in der AfD wird sich leider oftmals zu „bierselig“ ausgetauscht…