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Wer steht denn eigentlich fest an der Seite der Europäer und der USA? Wer trägt die Sanktionen mit, deren Folgen für die russische Volkswirtschaft bisher weitaus schwächer ausfallen als erhofft? Kanada, Japan, Südkorea, Neuseeland und Australien. Das war’s.
Mit China, Brasilien, Indien und Südafrika unterstützen vier Länder Moskau, die zusammen mit Russland ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung produzieren. Sie beziehen mehr denn je Dünger, Energie oder Waffen aus Russland. Israel, der engste Verbündete Washingtons im Nahen Osten, beteiligt sich wiederum nur halbherzig an den Sanktionen. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate erklären sich als weitgehend neutral. Der Kriegstreiber Wladimir Putin hat auf dieser Welt mehr Unterstützer, als der Westen befürchtet hatte. Auch das ist eine Lektion aus diesem Krieg. Während sich die Amerikaner immer stärker Asien zuwenden und die Europäer lieber in Gremien debattieren, anstatt auf der Weltbühne zu handeln, hat der Stratege Putin Netzwerke geknüpft und neue Einflusssphären aufgebaut. Der Ukraine-Krieg bleibt ein Drama, und der Sieger dürfte am Ende nicht die freie Welt sein.