Katar ist Mitglied der
UN, der
Arabischen Liga, der
OAPEC, der
OPEC und des
Golf-Kooperationsrats.
Die
Taliban haben am 3. Januar 2012 die Absicht bekundet, in Katar ein Büro einzurichten.
[13] Das Nachrichtenmagazin
Der Spiegel berichtete im Oktober 2012, dass sowohl die islamistische
Hamas als auch die Taliban aus Afghanistan eigene diplomatische Vertretungen in Katar haben und das Land selbst ein diplomatisches Vertretungsbüro in Gaza unterhält.
[14]
Im Jahr 2012 stieg Katar an die Spitze der finanziellen Unterstützer des Gazastreifens auf, noch vor den USA und der Europäischen Union. Mit einer halben Milliarde US-Dollar sollen die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut und eine ganze Stadt errichtet werden. Das Emirat Katar finanziert außerdem Rebellen in anderen Mittelmeerländern, derzeit in Syrien und früher in Libyen.
[14]
Die zunehmend einflussreichere Rolle, die Katar mit seiner ehrgeizigen Außenpolitik unter den arabischen Staaten im Mittelmeerraum einnehmen will, wirft bei den Beobachtern Fragen über Ziele und Wege dieser Einflussnahme auf, derzeit vor allem im Hinblick auf die Entwicklung
Libyens und
Syriens sowie überhaupt des
Islamismus.
[15] Vor allem
tunesische Analytiker kritisieren den zunehmenden Einfluss Katars auf die tunesische Politik.
[16] Katar ist ein Land, das weltweit als Finanzier von Salafisten und Extremisten Sorgen macht.
[17] Es ist das einzige Land, das im islamistisch beherrschten Norden
Malis derzeit (2013) offiziell mit einer NGO permanent vertreten ist. Im malischen Fernsehen sagte Mohammed Diko vom Hohen Islamischen Rat des Landes: „Wir müssen unser Verhältnis zu Katar völlig überdenken.“
[18] Außerdem wurde dem Land von Seiten des Verbündeten USA vorgeworfen, die
Al-Shabaab-Milizen in
Somalia finanziell zu unterstützen.
[19] Da Katar vorgeworfen wird, die islamistische
Muslimbruderschaft zu unterstützen, zogen
Saudi-Arabien, die
Vereinigten Arabischen Emirate und
Bahrain ihre Botschafter aus dem Land ab.
[20] Katars Unterstützung extremistischer salafistischer Gruppen in anderen Staaten führte zu massiven öffentlichen Protesten in Ägypten
[21] und Libyen
[22], bei denen auch katarische Flaggen verbrannt wurden.
Katar wird auch vorgeworfen, einer der wichtigsten Finanziers der Terrormiliz
Islamischer Staat zu sein. Deutschlands Entwicklungsminister
Gerd Müller (CSU) nannte in einem ZDF-Interview im Zusammenhang mit der IS-Finanzierung das „Stichwort Katar“, in einem darauffolgenden Interview distanzierte sich Angela Merkel indirekt von diesem Vorwurf. Der CDU-Vizevorsitzende
Thomas Strobl stellte indirekt die Eignung Katars als Großinvestor in Deutschland infrage. Katars Distanzierung von diesem Vorwurf wird allgemein für unglaubwürdig gehalten. Die grüne Abgeordnete
Katja Keul verwies darauf, dass Katar in Ägypten, Mali, Syrien, Irak und Libyen islamistische und terroristische Organisationen fördert. Katar weigere sich insbesondere, die Beteiligung eigener Staatsangehöriger an Kämpfen im Ausland sowie den Aufruf zur Teilnahme an solchen Kämpfen unter Strafe zu stellen und damit der
UNO-Resolution 2170 nachzukommen. Anders als in Saudi-Arabien sei die Werbung für IS, die Rekrutierung von Kämpfern und die Unterstützung durch Spenden für Kataris bis heute ohne jede Konsequenz möglich. Auch der SPD-Vizevorsitzende
Ralf Stegner nannte Katars Einfluss auf die Konflikte in der Region „nicht eben krisenentschärfend“.
[23]