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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Unicredit hat weitgehend unbemerkt drei Milliarden Dollar in astronomisch verzinslichen Anleihen herausgegeben und unter der Ladentheke einem einzelnen Investor verkauft.(PIMCO von der Westküste, neuerdings Allianz-Tochter)
Offenbar war es bitter nötig, diese Emission durchzuführen, um die Erlöse auf regulatorisches "Eigenkapital" anzurechnen.
Eine kleinere Bank (Monte dei Paschi di Siena, wenn ich mich recht entsinne) hat eine geplante Emission auf 2019 verschoben. Vermutlich gab es keine Käufer.
Wäre ich an PIMCOs Stelle, würde ich diese Anleihe durch Leerverkäufe in italienischen Anleihen kurzer Laufzeit finanzieren.
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Zitat:
Zitat von
Leibniz
Unicredit hat weitgehend unbemerkt drei Milliarden Dollar in astronomisch verzinslichen Anleihen herausgegeben und unter der Ladentheke einem einzelnen Investor verkauft.(PIMCO von der Westküste, neuerdings Allianz-Tochter)
Offenbar war es bitter nötig, diese Emission durchzuführen, um die Erlöse auf regulatorisches "Eigenkapital" anzurechnen.
Eine kleinere Bank (Monte dei Paschi di Siena, wenn ich mich recht entsinne) hat eine geplante Emission auf 2019 verschoben. Vermutlich gab es keine Käufer.
Wäre ich an PIMCOs Stelle, würde ich diese Anleihe durch Leerverkäufe in italienischen Anleihen kurzer Laufzeit finanzieren.
Monte dei Paschi di Siena ist mir ein Begriff. Nicht nur ist es eine der ältesten Banken überhaupt, der Laden befindet sich seit 2008 in einer Dauerkrise, und das Bild des zweifellos schönen Bankgebäudes ist deshalb oft im Finanzteil des WSJ abgedruckt. Der Name der Bank ist praktisch auch ein Synonym einer "versteckten Bankenrettung".
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Haspelbein
Monte dei Paschi di Siena ist mir ein Begriff. Nicht nur ist es eine der ältesten Banken überhaupt, der Laden befindet sich seit 2008 in einer Dauerkrise, und das Bild des zweifellos schönen Bankgebäudes ist deshalb oft im Finanzteil des WSJ abgedruckt. Der Name der Bank ist praktisch auch ein Synonym einer "versteckten Bankenrettung".
Meines Wissens zahlt(e) sie ihren Mitarbeitern 17 Monatsgehälter und etablierte die Praxis, Anstellungen (oder vielleicht auch nur die daraus vorgesehenen Einnahmen) zu vererben. Es klingt zwar bizarr, stammt jedoch aus einer meine ich glaubwürdigen Quelle.
Eine Bank kann sehr gut als Selbstbedienungseinrichtung missbraucht werden. Wenn Mitarbeiter Verwandten und Vertrauten Scheinkredite geben, die möglicherweise noch über Zweckgesellschaften abgewickelt werden, muss die Bank eines Tages gerettet werden, weil sie auf einem Haufen fauler Kredite sitzt.
Dazu kommt die Tatsache, dass moderne Bankbilanzen meines Erachtens Orte sind, an denen alles möglich ist. Werden nicht bediente Kredite nicht abgeschrieben, können alle möglichen "Gewinne" erzielt werden.
Ein Akteur aus dem Bereich distressed debt vermittelte mir kürzlich abermals, dass Banken ihre nicht bedienten Kredite nicht veräußern können, weil sie das bilanztechnisch nicht verkraften. Das heißt allerdings, dass ausgefallene Kredite noch immer keiner Wertberichtigung unterzogen wurden und ferner die Bank selbst genau betrachtet überschuldet ist.
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Leibniz
Meines Wissens zahlt(e) sie ihren Mitarbeitern 17 Monatsgehälter und etablierte die Praxis, Anstellungen (oder vielleicht auch nur die daraus vorgesehenen Einnahmen) zu vererben. Es klingt zwar bizarr, stammt jedoch aus einer meine ich glaubwürdigen Quelle.
Eine Bank kann sehr gut als Selbstbedienungseinrichtung missbraucht werden. Wenn Mitarbeiter Verwandten und Vertrauten Scheinkredite geben, die möglicherweise noch über Zweckgesellschaften abgewickelt werden, muss die Bank eines Tages gerettet werden, weil sie auf einem Haufen fauler Kredite sitzt.
Dazu kommt die Tatsache, dass moderne Bankbilanzen meines Erachtens Orte sind, an denen alles möglich ist. Werden nicht bediente Kredite nicht abgeschrieben, können alle möglichen "Gewinne" erzielt werden.
Ein Akteur aus dem Bereich distressed debt vermittelte mir kürzlich abermals, dass Banken ihre nicht bedienten Kredite nicht veräußern können, weil sie das bilanztechnisch nicht verkraften. Das heißt allerdings, dass ausgefallene Kredite noch immer keiner Wertberichtigung unterzogen wurden und ferner die Bank selbst genau betrachtet überschuldet ist.
Wenn ich daran denke, was unsere Landesbanken schon alles versemmelt haben ,wird mir eigentlich nur noch schlecht.Besonders die HSH Nordbank.Da hatte der von der Nordd. Affi-heute Aurubis entfernte Vorstand Manette ,als neuer Wirtschaftsminister in SH ,seinen MP Christensen,nach der Durchfostung der der HSH-Unterlagen als Finanzchaotenaufsicht bezeichnet.
Manette wurde natürlich unverzüglich entlassen.
Er war eigentlich ein guter Wirtschaftsboss.Habe ihn einige male auf der HV erlebt.Nach der Trennung von der Degussa haben die Aktien 10 Euro gekostet und fast immer eine gute Dividende gezahlt.Hab gut an den Dingern später verdient, da noch steuerfrei.
Das Catering bei der HV war allerdings erbärmlich.Dagegen waren die HV- Buffets bei Jungheinrich eine Gourmetveranstaltung.
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Zitat von
Leibniz
Meines Wissens zahlt(e) sie ihren Mitarbeitern 17 Monatsgehälter und etablierte die Praxis, Anstellungen (oder vielleicht auch nur die daraus vorgesehenen Einnahmen) zu vererben. Es klingt zwar bizarr, stammt jedoch aus einer meine ich glaubwürdigen Quelle.
Eine Bank kann sehr gut als Selbstbedienungseinrichtung missbraucht werden. Wenn Mitarbeiter Verwandten und Vertrauten Scheinkredite geben, die möglicherweise noch über Zweckgesellschaften abgewickelt werden, muss die Bank eines Tages gerettet werden, weil sie auf einem Haufen fauler Kredite sitzt.
Dazu kommt die Tatsache, dass moderne Bankbilanzen meines Erachtens Orte sind, an denen alles möglich ist. Werden nicht bediente Kredite nicht abgeschrieben, können alle möglichen "Gewinne" erzielt werden.
Das sind aber Zustände, bei denen es keine effektive Bankenaufsicht mehr gibt. Wenn ich mir vorstelle, aus welchen Gründen Banken in den USA Strafen aufgedrückt bekommen. Aber ja, wenn man NPLs nicht als solche auszeichnet, dann kann man die Bilanzen frisieren. Die Strafen hierfür wären in den USA richtig happig. Selbst wenn man das Risiko nicht entsprechend auszeichnet, kann man sich böse Ärger einhandeln.
Zitat:
Ein Akteur aus dem Bereich distressed debt vermittelte mir kürzlich abermals, dass Banken ihre nicht bedienten Kredite nicht veräußern können, weil sie das bilanztechnisch nicht verkraften. Das heißt allerdings, dass ausgefallene Kredite noch immer keiner Wertberichtigung unterzogen wurden und ferner die Bank selbst genau betrachtet überschuldet ist.
Ja, das ist dann der Effekt. Aber in der Bilanz müßte das doch über kurz oder lang auffallen, da eben keine Einnahmen mehr aus den NPLs entstehen. Wenn man als einzelner Investor dafür die Nerven hat, und u.U. über Leichen geht, kann man mit dem Ankauf von NPLs sogar recht gute Geschäfte machen.
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Zitat von
Neben der Spur
Vielleicht sind Nutzer wie LöffelgefütterterKotz deswegen auf Leibnitz und Diffgemeter so schlecht zu sprechen ,
weil sie immer eine den beiden ähnliche Weltanschauung hatten , und ihnen ein Vorgehen , wie von diesen Beiden propagiert , nur geschadet hatte , da im Reellen Leben intuitiv gehandelt wird , und nicht abstrakt .
Jedenfalls kenne ich Panikmache der Meinungspresse seit den 1980er Jahren , und knapp 4 Jahrzehnte später funktioniert das Sozialversicherungssystem immer noch .
Es wird in der Regel weniger heiß gegessen , als gekocht wird .
Das Sozialversicherungssystem funktionierte schon immer. Mal so, und mal so. Seit den 1980er Jahren funktionierts halt viel, viel schlechter; die Renten sind abgeschmolzen worden, die privaten ebenso, es hartzt immer noch, die Vollbeschaeftigung ist weg, der Mittelstand teilweise; wir haben Penner ... Die Funktion von heute mit der Funktion von 1980 zu vergleichen ist ein Hohn.
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Diese ganzen Entwicklungen zum finanziellen Kollaps hat Carl Friedrich von Weizsäcker schon 1983 in seinem
Buch "der bedrohte Friede" beschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=TFYHL8x16Y8
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Zitat:
Zitat von
Sitting Bull
Wenn ich daran denke, was unsere Landesbanken schon alles versemmelt haben ,wird mir eigentlich nur noch schlecht.Besonders die HSH Nordbank.Da hatte der von der Nordd. Affi-heute Aurubis entfernte Vorstand Manette ,als neuer Wirtschaftsminister in SH ,seinen MP Christensen,nach der Durchfostung der der HSH-Unterlagen als Finanzchaotenaufsicht bezeichnet.
Manette wurde natürlich unverzüglich entlassen.
Er war eigentlich ein guter Wirtschaftsboss.Habe ihn einige male auf der HV erlebt.Nach der Trennung von der Degussa haben die Aktien 10 Euro gekostet und fast immer eine gute Dividende gezahlt.Hab gut an den Dingern später verdient, da noch steuerfrei.
Das Catering bei der HV war allerdings erbärmlich.Dagegen waren die HV- Buffets bei Jungheinrich eine Gourmetveranstaltung.
Die Landesbanken haben in ihrer Form auch keine Daseinsberechtigung. Sie bieten die gleichen Geschäfte wie die internationalen Großbanken an und stehen daher im Wettbewerb. Mein Eindruck ist, dass die guten Geschäfte bei den internationalen Großbanken landen, während die Landesbanken gewissermaßen als Resteverwerter agieren. Besonders das Investmentbanking und Emissionsgeschäft unterliegt einem brutalen Wettbewerb und wird von den Besten beherrscht. In den erfolgreichen IBs (früher Merchant-Bank genannt) arbeiten Persönlichkeiten, die in der Lage sind, Ergebnisse zu produzieren. Bevor dort der Fehlschlag einer wichtigen Emission/Finanzierung riskiert wird, arbeiten die Verantwortlichen auch nachts und am Wochenende.
Theoretisch könnte jeder Laie Übernahmen, Abspaltungen, Finanzierungen und Emissionen arrangieren. Die nötigen Rechtsanwälte und Berater sind käuflich. Dennoch landet ein Großteil der signifikanten Transaktionen bei Banken wie Rothschild, die sich fürstlich vergüten lassen.
Allein deshalb weil bekannt ist, dass sie liefern.
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Zitat:
Zitat von
Haspelbein
Das sind aber Zustände, bei denen es keine effektive Bankenaufsicht mehr gibt. Wenn ich mir vorstelle, aus welchen Gründen Banken in den USA Strafen aufgedrückt bekommen. Aber ja, wenn man NPLs nicht als solche auszeichnet, dann kann man die Bilanzen frisieren. Die Strafen hierfür wären in den USA richtig happig. Selbst wenn man das Risiko nicht entsprechend auszeichnet, kann man sich böse Ärger einhandeln.
Ja, das ist dann der Effekt. Aber in der Bilanz müßte das doch über kurz oder lang auffallen, da eben keine Einnahmen mehr aus den NPLs entstehen. Wenn man als einzelner Investor dafür die Nerven hat, und u.U. über Leichen geht, kann man mit dem Ankauf von NPLs sogar recht gute Geschäfte machen.
Der größte Erfolgsfaktor der USA ist meines Erachtens auch dieses funktionsfähige System. Werden Banken insolvent übernehmen die FDIC-Abwickler die Kontrolle, liquidieren alle Assets und erfüllen etwaige Restansprüche von Einlagen-Gläubigern. Diese Prozedur ist bekannt und wurde bereits zu unzähligen Abwicklungen angewendet.
NPLs bzw. der umfassendere Begriff distressed debt sind Goldgruben. Einige Firmen nutzen diesen Umweg, um makellose Vermögenswerte zu erheblichen Abschlägen zu erwerben. Das ist zumindest meistens das Ziel. Die Eigentümer werden mithilfe des Kredits um die Kreditsicherheiten erleichtert, die meist schnell veräußert werden, um die Erlöse als Gewinne zu realisieren und verbleibende Restschuld als Forderung gegen den Kreditnehmer durchzusetzen.
Die Profitabilität dieser Strategien war historisch sehr gut. Schulden zu 30-60% der Forderung anzukaufen und die Sicherheiten (oft 80+% der Kreditsumme) bereits oft zu über 100% der Beschaffungskosten jener Forderung zu veräußern ist ein gutes Geschäft. Obwohl es gelegentlich als unmoralisch erachtet wird, sollte festgestellt werden, dass diese Aufgabe in jedem Fall ausgeführt wird, wenn auch von anderen. Insofern halte ich diese Aktivitäten für moralisch unbedenklich.
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Zitat:
Zitat von
Leibniz
[...]
NPLs bzw. der umfassendere Begriff distressed debt sind Goldgruben. Einige Firmen nutzen diesen Umweg, um makellose Vermögenswerte zu erheblichen Abschlägen zu erwerben. Das ist zumindest meistens das Ziel. Die Eigentümer werden mithilfe des Kredits um die Kreditsicherheiten erleichtert, die meist schnell veräußert werden, um die Erlöse als Gewinne zu realisieren und verbleibende Restschuld als Forderung gegen den Kreditnehmer durchzusetzen.
Die Profitabilität dieser Strategien war historisch sehr gut. Schulden zu 30-60% der Forderung anzukaufen und die Sicherheiten (oft 80+% der Kreditsumme) bereits oft zu über 100% der Beschaffungskosten jener Forderung zu veräußern ist ein gutes Geschäft. Obwohl es gelegentlich als unmoralisch erachtet wird, sollte festgestellt werden, dass diese Aufgabe in jedem Fall ausgeführt wird, wenn auch von anderen. Insofern halte ich diese Aktivitäten für moralisch unbedenklich.
In den USA ist ein großer Teil der distressed Debt immer noch in Hypotheken. In vielen Teilen des Landes gab es keinen zweiten Immobilienboom nach der Krise, und der Wert der Sicherheiten liegt oftmals weit unter der Kreditsumme. Prinzipiell wäre es für den Schuldner einfach besser Zahlungsaufforderungen zu ignorieren, oder schlicht in Insolvenz zu gehen. Der Trick hierbei liegt darin, ihn dennoch zu Kreditzahlungen zu bewegen. Das ist dann sehr profitabel, da die Abschläge auf diese NPLs die aussichtslose Lage bereits berücksichtigt haben.
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Leibniz
Unicredit hat weitgehend unbemerkt drei Milliarden Dollar in astronomisch verzinslichen Anleihen herausgegeben und unter der Ladentheke einem einzelnen Investor verkauft.(PIMCO von der Westküste, neuerdings Allianz-Tochter)
Offenbar war es bitter nötig, diese Emission durchzuführen, um die Erlöse auf regulatorisches "Eigenkapital" anzurechnen.
Eine kleinere Bank (Monte dei Paschi di Siena, wenn ich mich recht entsinne) hat eine geplante Emission auf 2019 verschoben. Vermutlich gab es keine Käufer.
Wäre ich an PIMCOs Stelle, würde ich diese Anleihe durch Leerverkäufe in italienischen Anleihen kurzer Laufzeit finanzieren.
Naja, also Pimco gehört seit 2000 zur Allianz Global Investors of America (und damit zu 97% dem Allianzkonzern). :)
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Differentialgeometer
Naja, also Pimco gehört seit 2000 zur Allianz Global Investors of America (und damit zu 97% dem Allianzkonzern). :)
Sehr interessant. Ich dachte sie wurden erst kürzlich von der Allianz übernommen.
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Zitat:
Zitat von
Leibniz
Sehr interessant. Ich dachte sie wurden erst kürzlich von der Allianz übernommen.
Was war den heute bei den Italienbonds los? Ist das Kaufprogramm der EZB jetzt nicht
ausgelaufen?
MfG
H.Maier
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
HansMaier.
Was war den heute bei den Italienbonds los? Ist das Kaufprogramm der EZB jetzt nicht
ausgelaufen?
MfG
H.Maier
Das EZB-Programm sollte ausgelaufen sein. Lediglich die ausgelaufenen Anleihen der EZB werden reinvestiert. Vermutlich sind einige Private auch dabei, zu kaufen. Ich sehe jedoch nicht, wie sich die Lage mittelfristig verbessern sollte. Zu bedenken ist auch, dass private Banken diese Anleihen kaufen können, ohne dabei Eigenkapital zu hinterlegen.
Die zentrale Frage ist folgende: Wie werden sich die Steuereinnahmen relativ zu nötigen Zinszahlungen entwickeln?
Die meisten Marktteilnehmer sind sich einig, dass Europa den Hochpunkt der Konjunktur bereits überschritten hat. Damit ist es relativ sicher, dass die italienische Wirtschaft und damit die Steuereinnahmen innerhalb der kommenden zwei Jahre nachlassen.
Dazu wächst der Druck auf Regierungen. Die italienische Politik wurde gewählt, um Sozialausgaben zu erhöhen.
Vor diesem Hintergrund mag es sein, dass die Anleihen wieder ein wenig steigen. (Vermutlich auch, weil die italienische Regierung mildere Töne gewählt hat) Mittelfristig sehe ich nicht, wie diese Entwicklung positiv enden kann.
Die EU hat letztlich keine schlagkräftige Handhabe gegen Italien. Sie können wenige Milliarden Strafe verhängen, das ist alles.
Alles das sind im übrigen noch Bilder in Gegenwart einer "makellosen" wirtschaftlichen Erholung, wie es EZB-Mitarbeiter behaupten. Wo werden italienische Zinsen liegen, wenn die Wirtschaftsleistung um einige Prozent zurückgeht?
Nachtrag: Zu bedenken ist auch das kürzliche längerfristige LTRO Repurchase Agreement (Repo) der EZB, welches Banken ermöglicht, italienische Anleihen etwas längerfristig zu Geld zu machen.
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Leibniz
Das EZB-Programm sollte ausgelaufen sein. Lediglich die ausgelaufenen Anleihen der EZB werden reinvestiert. Vermutlich sind einige Private auch dabei, zu kaufen. Ich sehe jedoch nicht, wie sich die Lage mittelfristig verbessern sollte. Zu bedenken ist auch, dass private Banken diese Anleihen kaufen können, ohne dabei Eigenkapital zu hinterlegen.
Die zentrale Frage ist folgende: Wie werden sich die Steuereinnahmen relativ zu nötigen Zinszahlungen entwickeln?
Die meisten Marktteilnehmer sind sich einig, dass Europa den Hochpunkt der Konjunktur bereits überschritten hat. Damit ist es relativ sicher, dass die italienische Wirtschaft und damit die Steuereinnahmen innerhalb der kommenden zwei Jahre nachlassen.
Dazu wächst der Druck auf Regierungen. Die italienische Politik wurde gewählt, um Sozialausgaben zu erhöhen.
Vor diesem Hintergrund mag es sein, dass die Anleihen wieder ein wenig steigen. (Vermutlich auch, weil die italienische Regierung mildere Töne gewählt hat) Mittelfristig sehe ich nicht, wie diese Entwicklung positiv enden kann.
Die EU hat letztlich keine schlagkräftige Handhabe gegen Italien. Sie können wenige Milliarden Strafe verhängen, das ist alles.
Alles das sind im übrigen noch Bilder in Gegenwart einer "makellosen" wirtschaftlichen Erholung, wie es EZB-Mitarbeiter behaupten. Wo werden italienische Zinsen liegen, wenn die Wirtschaftsleistung um einige Prozent zurückgeht?
Danke für die Aufklärung.:hsl:
MfG
H.Maier
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
EZB-Währungshüter plädiert für Kurshalten - Gefahren gesunken
Die EZB sollte aus Sicht von Litauens Notenbankchef Vitas Vasiliauskas von ihrem Weg hin zu einer weniger lockeren Geldpolitik nicht abweichen. Denn die Gefahren für den Euro-Raum seien zuletzt wieder etwas gesunken, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. ...Zu dem Zinstreffen werden auch neue Konjunktur- und Inflationsprognosen der hauseignen EZB-Volkswirte veröffentlicht. Experten erwarten, dass die Ökonomen ihre Wachstumsprognosen erneut leicht senken werden. Die Wirtschaft im Währungsraum war im Sommer nur um 0,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen und damit so wenig wie seit Jahren nicht mehr. Litauens Notenbankchef sieht keinen Grund zu Sorge. Dies sollte nicht als Schwäche gesehen werden sondern eher als Normalisierung nach einer Zeit sehr starken Wachstums, sagte er.
Wirtschaftsnachrichten
5. Dezember 2018 / 15:29 /
https://de.reuters.com/article/ezb-v...-idDEKBN1O41UU
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
goldi
EZB-Währungshüter plädiert für Kurshalten - Gefahren gesunken
Die EZB sollte aus Sicht von Litauens Notenbankchef Vitas Vasiliauskas von ihrem Weg hin zu einer weniger lockeren Geldpolitik nicht abweichen. Denn die Gefahren für den Euro-Raum seien zuletzt wieder etwas gesunken, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. ...Zu dem Zinstreffen werden auch neue Konjunktur- und Inflationsprognosen der hauseignen EZB-Volkswirte veröffentlicht. Experten erwarten, dass die Ökonomen ihre Wachstumsprognosen erneut leicht senken werden. Die Wirtschaft im Währungsraum war im Sommer nur um 0,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen und damit so wenig wie seit Jahren nicht mehr. Litauens Notenbankchef sieht keinen Grund zu Sorge. Dies sollte nicht als Schwäche gesehen werden sondern eher als Normalisierung nach einer Zeit sehr starken Wachstums, sagte er.
Wirtschaftsnachrichten
5. Dezember 2018 / 15:29 /
https://de.reuters.com/article/ezb-v...-idDEKBN1O41UU
Gefahren gesunken. :haha:
Dass diese Meldung von einem Ratsmitglied aus Litauen, Paradies der Euro-Geldwäsche, kommt und durch Reuters, Marktführer in Lügen und Propaganda, veröffentlicht wird passt ins Bild.
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
HansMaier.
:gp:
https://www.goldseiten.de/artikel/39...e-over.htmlHmm, probiernmers nochmal? :?
Hallo ihr sheeples da draussen. Merket auf. Die EUdssr Banken sind in Masse bankrott. Und alles Geld drucken der EZB kann sie nicht mehr retten,
denn
im Nullzinsumfeld kann eine Bank nichts verdienen.
Das Geld drucken der EZB war nie mehr als ein Zeitgewinn, denn man kann eine Überschuldung nicht mit noch mehr Schulden beheben. So mancher Häuselbauer musste das schon schmerzhaft erfahren. Nun aber, fängt die Rettungsmedizin an, den Patienten ebenfalls umzubringen.
Auf auch kommen unvermeidlich und in naher Zukunft, Bankenbankrotte, Staatsbankrotte und Währungsreformen zu. Und wer dann in Papieranlagen ist, kann seine Kohle goodby kissen.
MfG
H.Maier
Nicht nur die EU-Banken sind pleite - das Casino steht vor der Schliessung:
Zitat:
Globales Finanzcasino: Die Botschaft zum Jahresende lautet "Game over"
08.12.2018 | Ernst Wolff
Ende 2018 hat die Finanzwelt einen Wendepunkt erreicht. Fast zehn Jahre lang haben die Zentralbanken das globale Finanzsystem künstlich am Leben erhalten, indem sie Billionen an Dollars, Euros, britischen Pfund, japanischen Yen und Schweizer Franken aus dem Nichts erzeugt und zu immer niedrigeren Zinsen vergeben haben.
Damit haben sie eine Entwicklung eingeleitet, die niemand vorausahnen konnte: Die Finanzmärkte haben über einen Zeitraum von 115 Monaten eine Rekordmarke nach der anderen gerissen. Das Ganze hatte aber auch eine Schattenseite, denn die Maßnahmen haben zugleich bewirkt, dass
- im Verhältnis zu den Finanzmärkten immer weniger Geld in die Realwirtschaft floss,
- das Steueraufkommen wegen der im Finanzsektor intensiv praktizierten Steuervermeidung nicht mit der Geldentwicklung mithalten konnte,
- immer weniger öffentliche Investitionen getätigt wurden,
- die Infrastruktur weltweit zerfiel,
- konservative Anleger wie Versicherungen, Renten- und Pensionskassen gezwungen wurden zu spekulieren und unverhältnismäßig hohe Risiken einzugehen,
- die Altersvorsorge durch Sparen erschwert und einer zukünftigen Zunahme der Altersarmut der Weg bereitet wurde,
- Privathaushalte, Unternehmen und Staaten sich immer höher verschuldeten,....
https://www.goldseiten.de/artikel/39...Game-over.html
Was nun in den Köpfen der politischen Führer herumspuken dürfte ist das, was in solchen Situationen immer dort herumspukt: Krieg, Alles zerschlagen, Währungsreform und dann beginnt das Spiel von vorn
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
HansMaier.
:gp:
Hmm, probiernmers nochmal? :?
Hallo ihr sheeples da draussen. Merket auf. Die EUdssr Banken sind in Masse bankrott. Und alles Geld drucken der EZB kann sie nicht mehr retten, denn
im Nullzinsumfeld kann eine Bank nichts verdienen.
Das Geld drucken der EZB war nie mehr als ein Zeitgewinn, denn man kann eine Überschuldung nicht mit noch mehr Schulden beheben. So mancher Häuselbauer musste das schon schmerzhaft erfahren. Nun aber, fängt die Rettungsmedizin an, den Patienten ebenfalls umzubringen.
Auf auch kommen unvermeidlich und in naher Zukunft, Bankenbankrotte, Staatsbankrotte und Währungsreformen zu. Und wer dann in Papieranlagen ist, kann seine Kohle goodby kissen.
MfG
H.Maier
Tatsächlich ist es so, dass Banken auch gut und gerne mit negativen Zinsen leben können. Die müssen nur gucken, dass der Spread zwischen ihrem Funding (also das Geld, was sie sich leihen) und ihrer Marge (was sie mit dem verliehenen Geld verdienen) positiv ist. Natürlich ist es "intuitiv" "normal", dass Zinsen größer/gleich Null sein müssen, aber dem liegt ein naives Verständnis des physischen Geldes zugrunde. Geld ist halt im modernen Finanzwesen lediglich eine Sache, die ihren Wert von den Menschen verliehen bekommt, die ihm diesen Wert zuschreiben. Technisch ausgedrückt: Es ist lediglich eine Reihe von sich aufhebenden Einträgen in einer Bilanz.... Deswegen sind die Zinsen an sich den Banken egal.
Die Banken müssen lediglich drauf achten, dass Ihre Pricing- und Risikomodelle und Marktdaten weiterhin funzen (bspw. kam mit den negativen Zinsen das Ende der log-normal quotierten Swaption-Volatilities, denn ein log-normal verteilter Prozess kann nicht negativ werden)....
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Differentialgeometer
Tatsächlich ist es so, dass Banken auch gut und gerne mit negativen Zinsen leben können. Die müssen nur gucken, dass der Spread zwischen ihrem Funding (also das Geld, was sie sich leihen) und ihrer Marge (was sie mit dem verliehenen Geld verdienen) positiv ist. Natürlich ist es "intuitiv" "normal", dass Zinsen größer/gleich Null sein müssen, aber dem liegt ein naives Verständnis des physischen Geldes zugrunde. Geld ist halt im modernen Finanzwesen lediglich eine Sache, die ihren Wert von den Menschen verliehen bekommt, die ihm diesen Wert zuschreiben. Technisch ausgedrückt: Es ist lediglich eine Reihe von sich aufhebenden Einträgen in einer Bilanz.... Deswegen sind die Zinsen an sich den Banken egal.
Die Banken müssen lediglich drauf achten, dass Ihre Pricing- und Risikomodelle und Marktdaten weiterhin funzen (bspw. kam mit den negativen Zinsen das Ende der log-normal quotierten Swaption-Volatilities, denn ein log-normal verteilter Prozess kann nicht negativ werden)....
So ist es. Zur Vollendung wäre es in der Praxis noch notwendig ( wenn auch meines Erachtens nicht wünschenswert), Bargeld abzuschaffen. Die klassische Methode der Refinanzierung von Banken (funding) sind bekanntlich Kundeneinlagen. Würden die Banken tatsächlich Marktzinsen oder sogar darüber hinaus eine Zinsmarge auf ihre Einlagen verlangen, wären Kunden versucht, alternativ Bargeld zu halten.
Ab einer bestimmten Schwelle wären auch Banken selbst versucht, systematisch Tresore zu errichten, um die EZB-Einlagenfazilität bzw. den Marktzins zu sparen.
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Differentialgeometer
Tatsächlich ist es so, dass Banken auch gut und gerne mit negativen Zinsen leben können. Die müssen nur gucken, dass der Spread zwischen ihrem Funding (also das Geld, was sie sich leihen) und ihrer Marge (was sie mit dem verliehenen Geld verdienen) positiv ist.
Mit dem Verdienen meinst Du jetzt nicht die Kreditvergabe?
Ich meine wie soll die Bank was verdienen, wenn sie keine Zinsen auf
einen Kredit bekommt?
Zitat:
Zitat von
Differentialgeometer
Natürlich ist es "intuitiv" "normal", dass Zinsen größer/gleich Null sein müssen, aber dem liegt ein naives Verständnis des physischen Geldes zugrunde. Geld ist halt im modernen Finanzwesen lediglich eine Sache, die ihren Wert von den Menschen verliehen bekommt, die ihm diesen Wert zuschreiben. Technisch ausgedrückt: Es ist lediglich eine Reihe von sich aufhebenden Einträgen in einer Bilanz.... Deswegen sind die Zinsen an sich den Banken egal.
Versteh ich nicht ganz. Das Problem soll doch sein, daß die Banken
bei normalen Zinsen gute Zinsmargen verdienen und das im Nullzinsumfeld
nicht mehr geht?
Zitat:
Zitat von
Differentialgeometer
Die Banken müssen lediglich drauf achten, dass Ihre Pricing- und Risikomodelle und Marktdaten weiterhin funzen (bspw. kam mit den negativen Zinsen das Ende der log-normal quotierten Swaption-Volatilities, denn ein log-normal verteilter Prozess kann nicht negativ werden)....
Das heisst, die Geschäfte die die mit den Kundengeldern machen?
Also den Einlagen?
MfG
H.Maier
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Zitat:
Zitat von
HansMaier.
Mit dem Verdienen meinst Du jetzt nicht die Kreditvergabe?
Ich meine wie soll die Bank was verdienen, wenn sie keine Zinsen auf
einen Kredit bekommt?
Versteh ich nicht ganz. Das Problem soll doch sein, daß die Banken
bei normalen Zinsen gute Zinsmargen verdienen und das im Nullzinsumfeld
nicht mehr geht?
Das heisst, die Geschäfte die die mit den Kundengeldern machen?
Also den Einlagen?
MfG
H.Maier
Das problem ist, dass vor allem die Banken gute PR über ihre ach-so-schlechte Lage machen, um dem dummen Sparbuchbesitzer einen Zins für seine Einlagen abzuknöpfen. Es ist auch kein Wunder, dass die Sparkassen am lautesten jammern; die haben nämlich in der Tat geringe Margen aufgrund Ihres biederen Geschäftsmodells (aber das war schon immer so, jetzt ist es halt ein wenig schwieriger geworden, Kunden anzulocken). Aber wenn Du das glaubst, dann bist du denen schon auf den Leim gegangen.
Es ist so: die Banken leihen sich Geld am Kapitalmarkt oder der EZB; dafür zahlen sie, je nach Laufzeit und Währung einen Zins. Ob der jetzt positiv ist oder nicht, ist erstmal wurscht. Wichtig ist, dass die Nettomarge (Zins vom Ausleihen, bspe für eine Hypothek, der noch über Null, auch kleiner sein könnte, minus Zins fürs Leihen am markt) positiv ist.Das ist alles was zählt! Denn da ist laut Bilanz das Zinsergebnis positiv.
mit dem letzten abschnitt wollte ich nur sagen, dass eine Bank immer nocj gewisses Interesse hat, ihre Positionen und Ihr Risiko richtig zu bewerten; ausserdem will die aufsicht das natürlich auch. Denn für illiquide Positionen braucht man Modelle, ebenso wie für Risikokennzahlen (Value-at-Risk, expected Shortfall). Diese muss man an Marktdaten kalibrieren. Das funktioniert nicht, wenn das Modell nicht für den Wertrnereich geeignet ist.... ist ein wenig schwer zu erklären :)
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Zitat:
Zitat von
Leibniz
So ist es. Zur Vollendung wäre es in der Praxis noch notwendig ( wenn auch meines Erachtens nicht wünschenswert), Bargeld abzuschaffen. Die klassische Methode der Refinanzierung von Banken (funding) sind bekanntlich Kundeneinlagen. Würden die Banken tatsächlich Marktzinsen oder sogar darüber hinaus eine Zinsmarge auf ihre Einlagen verlangen, wären Kunden versucht, alternativ Bargeld zu halten.
Ab einer bestimmten Schwelle wären auch Banken selbst versucht, systematisch Tresore zu errichten, um die EZB-Einlagenfazilität bzw. den Marktzins zu sparen.
In der Tat wäre das eine logische Konsequenz, die allerdings den nachteil hätte, dass dies zur völligen Überwachung führen kann. Vermutlich ist dies im (Unter-)Bewusstsein vieler angekommen, weswegen Kryptocurrencies fröhliche Urständ‘ feiern.
Das mit dem negativ Zins auf Einlagen ist ja auch eine Sache, die schwer für den Laien zu verstehen ist. Man denkt sich: wenn ich für die Kohle Strafzins bezahlen muss, dann lass ich das Geld „zuhause“ „unterm Kopfkissen“. Nur, dass man Opportunitätskosten für „zuhause“ und das „Kopfkissen“ völlig ausser acht lässt.... Die Grenze Null für Zins ist halt wesentlich weniger speziell, als einem die Ökonomen jahrhunderte Weismachen wollten
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Zitat:
Zitat von
Differentialgeometer
[...] Die Grenze Null für Zins ist halt wesentlich weniger speziell, als einem die Ökonomen jahrhunderte Weismachen wollten
Richtig. Der Realzins, der die Inflation mit einbezieht, lag in der Vergangenheit oftmals unter null, obwohl nominal sogar positive Zinsen gezahlt wurden. Für institutionelle Kunden bzw. Privatkunden meist über einer Millionen Euro sind negative Einlagenzinsen bereits heute eine Realität, jedoch besser als Geld unversichert zuhause liegen zu lassen.
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Zitat:
Zitat von
Differentialgeometer
....
Es ist so: die Banken leihen sich Geld am Kapitalmarkt oder der EZB; dafür zahlen sie, je nach Laufzeit und Währung einen Zins. Ob der jetzt positiv ist oder nicht, ist erstmal wurscht. Wichtig ist, dass die Nettomarge (Zins vom Ausleihen, bspe für eine Hypothek, der noch über Null, auch kleiner sein könnte, minus Zins fürs Leihen am markt) positiv ist.Das ist alles was zählt! Denn da ist laut Bilanz das Zinsergebnis positiv.
Ich habe mir grade das Video von dem Dr. Krall nochmal angesehen, den Teil wo der
über die Banken spricht. Der sagt die Zinsmargen fallen, aber so wie ich das jetzt
verstehe, ist das keine Frage des Zinssatzes als solchem, sondern des Überangebotes an
Kredit. Und der kommt zustande weil die Banken aufgrund der Verzerrung der Zinsstrukturkurve
nicht mehr genug an Krediten langer Laufzeit verdienen und das durch ein mehr an Krediten
zu kompensieren suchen. Habe ich das so richtig verstanden?
MfG
H.Maier
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
HansMaier.
Ich habe mir grade das Video von dem Dr. Krall nochmal angesehen, den Teil wo der
über die Banken spricht. Der sagt die Zinsmargen fallen, aber so wie ich das jetzt
verstehe, ist das keine Frage des Zinssatzes als solchem, sondern des Überangebotes an
Kredit. Und der kommt zustande weil die Banken aufgrund der Verzerrung der Zinsstrukturkurve
nicht mehr genug an Krediten langer Laufzeit verdienen und das durch ein mehr an Krediten
zu kompensieren suchen. Habe ich das so richtig verstanden?
MfG
H.Maier
Ein Problem ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Vorstände niemals wirklich ehrlich zugeben werden, dass sie in absehbarer Zeit operativ rote Zahlen schreiben. Allerdings sind die Verhältnisse eindeutig. J.P. Morgan verdient 30-40 Milliarden im Jahr. Der gesamte europäische Bankensektor etwa 80-90 Milliarden.
Es ist relativ eindeutig, dass die Gewinnmargen in Europa gesunken sind und möglicherweise weiter sinken. Es ist allenfalls eine Frage, um wie viel.
Ich vermute auch, dass Differentialgeometer lediglich darauf hinwies, dass negative Zinsen allgemein nicht voraussetzen, dass Banken auch nichts verdienen. In diesem jetzigen Umfeld kommen jedoch noch einige weitere Belastungen hinzu, wie beispielsweise NPLs, flache Zinskurve, etc.
In der Theorie bleibt Banken noch das Kapitalmarktgeschäft. Ich bin allerdings nicht sicher, ob dieses in der Lage ist, die geringen Zinsmargen zu kompensieren.
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
HansMaier.
Ich habe mir grade das Video von dem Dr. Krall nochmal angesehen, den Teil wo der
über die Banken spricht. Der sagt die Zinsmargen fallen, aber so wie ich das jetzt
verstehe, ist das keine Frage des Zinssatzes als solchem, sondern des Überangebotes an
Kredit. Und der kommt zustande weil die Banken aufgrund der Verzerrung der Zinsstrukturkurve
nicht mehr genug an Krediten langer Laufzeit verdienen und das durch ein mehr an Krediten
zu kompensieren suchen. Habe ich das so richtig verstanden?
MfG
H.Maier
Genau. Mein Punkt war, dass der negative Zins an sich erstmal kein Problem darstellt; in älteren Büchern zur Finanzmathematik wurde es immer so dargestellt, dass
a. Staaten nicht pleite gehen können, weil die sich ja beliebig Geld drucken können (höhöhö, fragen wir mal Argentinien, was die dazu sagen); d.h. Goverment Bonds risikofrei sind.
b. Zins, als Preis des Geldes, nie negativ sein kann, weswegen man ihn immer log-normalen stochastischen Prozess (d.h. als dZ/Z=µ dt + vdW) modelliert hat.
c. Es eine Zinskurve gibt, die zum diskontieren bzw. zum Berechnen der Fowardraten genommen wird. Das ist auch falsch, spätestens seit der Krise: es gibt es ja nach Tenor spezifische Kurven (ergibt ja auch Sinn; es sollte weniger risikoreich sein, wenn ich jmd. für 3Monate Geld leihe, als wenn ich es ihm für 6Monate leihe) und als "risk-free" gelten heute nicht mehr staatl. Anleihen, sondern die Overnight-Rate der jeweiligen Währung.
Was Dr. Krall anspricht (toller Vortrag übrigens, wenn auch mit sehr pessimistischem Unterton) ist die globale politische sowie ökonomische Gemengelage, in der Banken ihrem eigentlichen Zweck nicht nachkommen: Eine der drei Hauptaufgaben, die einer Bank in einem Wirtschaftssystem zukommen ist die sog. Fristentransformation. Vereinfacht: die Bank leiht sich Geld oder bekommt es durch Einlagen der Sparer kurzfristig und finanziert damit langfristige Kredite. Das funktioniert vor allem dann, wenn man hintenraus mehr verdient als am kurzen Ende, denn sonst trägt man ja ein größeres Risiko, ohne dafür kompensiert zu werden. Eine invertierte Zinsstrukturcurve (engl. Yield curve) ist außerdem ein drohendes Anzeichen einer Rezession (es war letzte Woche in den Medien, dass die Differenz zwischen 10Y und 2Y negativ wurde, es also zur inversehen Kurven kommen könnte, und damit zur Rezession).
Zusätzlich haben die Banken ihre Kostenanpassung verschlafen und können so nicht die üblichen Gewinnen einfahren; man stürzt sich daher auf die wenig verbliebenen Geschäftsfelder, wo noch Rendite ist, bzw. war, denn da das alle tun, schrumpfen wiederum die Gewinnmargen....
Addendum: die Amerikaner haben ja mit einer ähnlichen Politik wieder den Karren aus dem Dreck gezogen. Die Japaner dagegen versuchen seit knapp 30 jahren mit Quantitative Easing ihre Wirtschaft in Schwung zu bringen, jedoch ohne Erfolg. Aufgrund dessen sehe ich es nicht ganz so schwarz wie Dr. Krall, sondern irgendwo bei fifty fifty
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Leibniz
Ein Problem ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Vorstände niemals wirklich ehrlich zugeben werden, dass sie in absehbarer Zeit operativ rote Zahlen schreiben. Allerdings sind die Verhältnisse eindeutig. J.P. Morgan verdient 30-40 Milliarden im Jahr. Der gesamte europäische Bankensektor etwa 80-90 Milliarden.
Es ist relativ eindeutig, dass die Gewinnmargen in Europa gesunken sind und möglicherweise weiter sinken. Es ist allenfalls eine Frage, um wie viel.
Ich vermute auch, dass Differentialgeometer lediglich darauf hinwies, dass negative Zinsen allgemein nicht voraussetzen, dass Banken auch nichts verdienen. In diesem jetzigen Umfeld kommen jedoch noch einige weitere Belastungen hinzu, wie beispielsweise NPLs, flache Zinskurve, etc.
In der Theorie bleibt Banken noch das Kapitalmarktgeschäft. Ich bin allerdings nicht sicher, ob dieses in der Lage ist, die geringen Zinsmargen zu kompensieren.
Exakt. Du verstehst mich :)
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
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Differentialgeometer
Genau. Mein Punkt war, dass der negative Zins an sich erstmal kein Problem darstellt; in älteren Büchern zur Finanzmathematik wurde es immer so dargestellt, dass
a. Staaten nicht pleite gehen können, weil die sich ja beliebig Geld drucken können (höhöhö, fragen wir mal Argentinien, was die dazu sagen); d.h. Goverment Bonds risikofrei sind.
b. Zins, als Preis des Geldes, nie negativ sein kann, weswegen man ihn immer log-normalen stochastischen Prozess (d.h. als dZ/Z=µ dt + vdW) modelliert hat.
c. Es eine Zinskurve gibt, die zum diskontieren bzw. zum Berechnen der Fowardraten genommen wird. Das ist auch falsch, spätestens seit der Krise: es gibt es ja nach Tenor spezifische Kurven (ergibt ja auch Sinn; es sollte weniger risikoreich sein, wenn ich jmd. für 3Monate Geld leihe, als wenn ich es ihm für 6Monate leihe) und als "risk-free" gelten heute nicht mehr staatl. Anleihen, sondern die Overnight-Rate der jeweiligen Währung.
Was Dr. Krall anspricht (toller Vortrag übrigens, wenn auch mit sehr pessimistischem Unterton) ist die globale politische sowie ökonomische Gemengelage, in der Banken ihrem eigentlichen Zweck nicht nachkommen: Eine der drei Hauptaufgaben, die einer Bank in einem Wirtschaftssystem zukommen ist die sog. Fristentransformation. Vereinfacht: die Bank leiht sich Geld oder bekommt es durch Einlagen der Sparer kurzfristig und finanziert damit langfristige Kredite. Das funktioniert vor allem dann, wenn man hintenraus mehr verdient als am kurzen Ende, denn sonst trägt man ja ein größeres Risiko, ohne dafür kompensiert zu werden. Eine invertierte Zinsstrukturcurve (engl. Yield curve) ist außerdem ein drohendes Anzeichen einer Rezession (es war letzte Woche in den Medien, dass die Differenz zwischen 10Y und 2Y negativ wurde, es also zur inversehen Kurven kommen könnte, und damit zur Rezession).
Zusätzlich haben die Banken ihre Kostenanpassung verschlafen und können so nicht die üblichen Gewinnen einfahren; man stürzt sich daher auf die wenig verbliebenen Geschäftsfelder, wo noch Rendite ist, bzw. war, denn da das alle tun, schrumpfen wiederum die Gewinnmargen....
Addendum: die Amerikaner haben ja mit einer ähnlichen Politik wieder den Karren aus dem Dreck gezogen. Die Japaner dagegen versuchen seit knapp 30 jahren mit Quantitative Easing ihre Wirtschaft in Schwung zu bringen, jedoch ohne Erfolg. Aufgrund dessen sehe ich es nicht ganz so schwarz wie Dr. Krall, sondern irgendwo bei fifty fifty
Danke für die Erklärung. :))
MfG
H.Maier
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
So, Marcon macht derzeit Zugeständnisse an die Gelben Westen. Ich gehe mal ganz sachte davon aus, dass auch Frankreich das Ziel bei der Neuverschuldung verpassen wird. Ich bin Mal gespannt, was die EU dazu sagt. Letztendlich weiss sie, dass die französische Regierung hier kaum noch Spielraum hat.
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Haspelbein
So, Marcon macht derzeit Zugeständnisse an die Gelben Westen. Ich gehe mal ganz sachte davon aus, dass auch Frankreich das Ziel bei der Neuverschuldung verpassen wird. Ich bin Mal gespannt, was die EU dazu sagt. Letztendlich weiss sie, dass die französische Regierung hier kaum noch Spielraum hat.
Scheint der Bondmarkt auch so zu sehen. Mal sehen wie weit sich Frankreich an Italien
ranrobbt...:D
MfG
H.Maier
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Haspelbein
So, Marcon macht derzeit Zugeständnisse an die Gelben Westen. Ich gehe mal ganz sachte davon aus, dass auch Frankreich das Ziel bei der Neuverschuldung verpassen wird. Ich bin Mal gespannt, was die EU dazu sagt. Letztendlich weiss sie, dass die französische Regierung hier kaum noch Spielraum hat.
Macht er doch ganz prima, er verspricht Geld, nimmt es auf Pump, die nächste Wahl verliert er sowieso und der Nachfolger(ein den Gelblingen Genehmer) muss die Suppe auslöffeln. Heisst, kürzen bis die Schwarte kracht. So oder so, die Gelblinge haben die Arschkarte.
Den Macron nenne ich ab heute Richelieu :D
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AW: der finanzielle Kollaps in Europa
Zitat:
Zitat von
Haspelbein
So, Marcon macht derzeit Zugeständnisse an die Gelben Westen. Ich gehe mal ganz sachte davon aus, dass auch Frankreich das Ziel bei der Neuverschuldung verpassen wird. Ich bin Mal gespannt, was die EU dazu sagt. Letztendlich weiss sie, dass die französische Regierung hier kaum noch Spielraum hat.
Der Milchbuby Emma Nuelle Macron hat fertig! Regierungsfuehrer die den aufstaendischen Poebel
nicht mit der Staatsgewalt niederknueppeln lassen sondern Fehler eingestehen, sich sogar durch
Zugestaendnissen mit dem Poebel gemein machen, haben keine Zukunft.
Das gilt unabhaengig davon ob der Fehler in westlichen oder oestlichen Systemen gemacht wird.
Die Regel ist intersystemisch! Die Klemmschwester Macron wird genauso schnell fallen wie sie
aufgestiegen ist. Frankreich ist kein " Ponyhof " ! Ich frage mich was Emma Nuelle Macron zu
seiner Zeit bei Goldman-Sachs gemacht hat. War er Blasebalg fuer schwule Vorstandsmitglieder?
Verkappte Schwuchteln mit welken Omas als Alibigattinnen taugen nicht als Regierungsfuehrer.
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Zitat:
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torun
Macht er doch ganz prima, er verspricht Geld, nimmt es auf Pump, die nächste Wahl verliert er sowieso und der Nachfolger(ein den Gelblingen Genehmer) muss die Suppe auslöffeln. Heisst, kürzen bis die Schwarte kracht. So oder so, die Gelblinge haben die Arschkarte.
Den Macron nenne ich ab heute Richelieu :D
Denkst du, die Kürzungen des Nachfolgers wären den Gelben Westen genehmer?
Zitat:
Zitat von
ABAS
Der Milchbuby Emma Nuelle Macron hat fertig! Regierungsfuehrer die den aufstaendischen Poebel
nicht mit der Staatsgewalt niederknueppeln lassen sondern Fehler eingestehen, sich sogar durch
Zugestaendnissen mit dem Poebel gemein machen, haben keine Zukunft.
Das gilt unabhaengig davon ob der Fehler in westlichen oder oestlichen Systemen gemacht wird.
Die Regel ist intersystemisch!
Ja, ich denke ebenso, dass Marcon jetzt nur noch in der Defensive agiert. Retten kann man sich damit nicht.
Aber dies hat auch für die Europäische Union eine ziemliche Wirkung. Die Einhaltung des Stabilitätspaktes wäre nur noch schwer vermittelbar.
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Haspelbein
Denkst du, die Kürzungen des Nachfolgers wären den Gelben Westen genehmer?
Ja, ich denke ebenso, dass Marcon jetzt nur noch in der Defensive agiert. Retten kann man sich damit nicht.
Aber dies hat auch für die Europäische Union eine ziemliche Wirkung. Die Einhaltung des Stabilitätspaktes wäre nur noch schwer vermittelbar.
Im Gegenteil, aber es bleibt nix anderes übrig. Nur dann werden die Einschnitte noch brutaler.
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torun
Im Gegenteil, aber es bleibt nix anderes übrig. Nur dann werden die Einschnitte noch brutaler.
Du meinst, Frankreich würde nicht die "italienische Option" wählen?
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Haspelbein
Du meinst, Frankreich würde nicht die "italienische Option" wählen?
Solange sie es selbst bezahlen. Nur letzendlich werden diejenigen die jetzt die Gelblinge zu Freiheitskämpfern stilisieren die Zeche mitbezahlen.
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Haspelbein
Denkst du, die Kürzungen des Nachfolgers wären den Gelben Westen genehmer?
Ja, ich denke ebenso, dass Marcon jetzt nur noch in der Defensive agiert. Retten kann man sich damit nicht.
Aber dies hat auch für die Europäische Union eine ziemliche Wirkung. Die Einhaltung des Stabilitätspaktes wäre nur noch schwer vermittelbar.
Die Weichschwuchtel Marcon hat versagt! Alle westlichen Laender brauchen harte, rechtskonservative
Regierungsfuehrer damit endlich mal wieder die Wirtschaftsleistung durch einen Weltkrieg gegen
die " Rote Gefahr " der " boesen Kommunisten " und " widerlichen Kommunisten " aus der Russischen
Foederation, VR China, DVRK und Islamistischen Republik Iran gesteigert werden kann.
Die USA, EU und NATO Vasallenlaender haben den Krieg als bedeutenden Motor zur Steigerung der Wirtschaftsleistung in den letzen Jahrzehnten straeflich vernachlaessigt. Das muss sich aendern!
Die westliche Welt sollte sich ein Beispiel an Israel nehmen. Ueberfaelle und Landraub rentieren sich,
wenn es richtig gemacht und medienwirksam verkauft wird.
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torun
Solange sie es selbst bezahlen. Nur letzendlich werden diejenigen die jetzt die Gelblinge zu Freiheitskämpfern stilisieren die Zeche mitbezahlen.
Ich weiss gar nicht mal, wieviel Spielraum die EZB bei französischen Anleihen noch hat.