Quatsch. Wir haben hier das Gegenteil bewiesen.
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Mit dem Verhaltensgestörten Kind "Apifera" sollte man sich hier keine Minute mehr beschäftigen.
Von Beweisen dafür, dass Hitler den Krieg gegen Polen und die Sowjeteunion nicht geplant und vorsätzlich ausgelöst hätte, kann keine Rede sein. Ich sehe zahlreiche Behauptungen, aber keine überzeugenden Belege.
Dagegen spricht alles dafür, dass Hitler von Anfang an darauf aus war, "Lebensraum im Osten" zu erobern und zugleich den jüdisch-bolschewistischen Feind niederzuwerfen.
Schon in "Mein Kampf" schrieb Hitler:
1933 kam Hitler an die Macht. Würde man hier die Argumentation der Präventivkriegsvertreter anwenden, dann wäre zu diesem Zeitpunkt sogar umgekehrt ein sowjetischer Präventivkrieg gegen Deutschland berechtigt gewesen.Zitat:
Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Sueden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten. Wir schliessen endlich ab die Kolonial- und Handelspolitik der Vorkriegszeit und gehen ueber zur Bodenpolitik der Zukunft. Wenn wir aber heute in Europa von neuem Grund und Boden reden, koennen wir in erster Linie nur an Russland und die ihm untertanen Randstaaten denken."
(Mein Kampf, S. 742)
So argumentiert natürlich kein seriöser Historiker; im Gegensatz zu den "Revisionisten" gehen sie gründlich und methodisch vor und betrachten den Kontext.
Nur vier Tage nach seiner Ernennung zum Reichskanzler sagte Hitler zu den Generälen:
1937 hatte sich nicht viel geändert:Zitat:
Wie soll pol. Macht, wenn sie gewonnen ist, gebraucht werden? Jetzt noch nicht zu sagen. Vielleicht Erkämpfung neuer Export-Mögl., vielleicht - und wohl besser - Eroberung neuen Lebensraumes im Osten u. dessen rücksichtslose Germanisierung.
Hitler am 3.2.1933
In einer öffentlichen Rede äußerte Hitler sich etwas moderater, aber immer noch deutlich genug:Zitat:
Die einzige, uns vielleicht traumhaft erscheinende Abhilfe läge in der Gewinnung eines größeren Lebensraumes (...) Es handele sich nicht um die Gewinnung von Menschen, sondern von landwirtschaftlich nutzbarem Raum. Auch die Rohstoffgebiete seien zweckmäßiger im unmittelbaren Anschluß an das Reich in Europa und nicht in Übersee zu suchen (...) Daß jede Raumerweiterung nur durch Brechen von Widerstand und unter Risiko vor sich gehen könne, habe die Geschichte aller Zeiten - Römisches Weltreich, Englisches Empire - bewiesen. Auch Rückschläge seien unvermeidbar. Weder früher noch heute habe es herrenlosen Raum gegeben, der Angreifer stoße stets auf den Besitzer.
Hitler am 5.11.1937 vor den Oberbefehlshabern
Die Verhandlungen um einen Anschluss Danzigs waren nur vorgeschoben. Hitler wollte russisches Land erobern, und dazu musste er zunächst eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion herstellen. Polen war im Weg und musste verschwinden.Zitat:
Ich habe mich immer nur im Rahmen jener Forderungen bewegt, die auf
das engste mit dem deutschen Lebensraum und mit dem ewigen Besitz der
deutschen Nation zusammenhängen.
Hitler, Reichstagsrede vom 28. April 1939
Gegenüber dem Völkerbundkommissar wurde er deutlicher:Zitat:
Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um die Erweiterung des Lebensraumes im Osten (...)
Hitler am 23.5.1939
Schließlich waren Hitler und Stalin sich einig, Polen zu vernichten:Zitat:
Alles, was ich unternehme, ist gegen Rußland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen, und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungern kann.
Adolf Hitler am 11.8.1939 zu Carl J. Burckhardt
Zitat:
Wir müssen unser Herz verschließen und hart machen. Wer über diese Weltordnung nachgedacht hat, ist sich klar, daß ihr Sinn im kämpferischen Durchsetzen des Besten liegt. Das deutsche Volk aber gehört zu den besten Völkern der Erde. Uns hat die Vorsehung zu Führern dieses Volkes gemacht, wir haben damit die Aufgabe, dem deutschen Volke, das mit 140 Menschen auf den Quadratkilometer zusammengedrängt ist, den nötigen Lebensraum zu geben. Größte Härte kann bei Durchführung einer solchen Aufgabe größte Milde sein.
Hitler am 22.8.1939
Ein höherer Offizier im Rückblick:Zitat:
Es war mir klar, daß es früher oder später zu einer Auseinandersetzung mit Polen kommen mußte. Ich faßte den Entschluß bereits im Frühjahr, dachte aber, daß ich mich zunächst in einigen Jahren gegen den Westen wenden würde und dann erst gegen den Osten (...) Wir werden den Westen halten, bis wir Polen erobert haben. (...) Die persönliche Verbindung mit Stalin ist hergestellt. Von Ribbentrop wird übermorgen den Vertrag schließen. Nun ist Polen in der Lage, in der ich es haben wollte.
Wir brauchen keine Angst vor Blockade zu haben. Der Osten liefert uns Getreide, Vieh, Kohle, Blei, Zink. Es ist ein großes Ziel, das vielen Einsatz fordert. Ich habe nur Angst, daß mir noch im letzten Moment irgend ein Schweinehund einen Vermittlungsplan vorlegt.
Hitler am 22.8.1939
Hitler selbst im Rückblick nach Beginn des Krieges:Zitat:
Wir Soldaten wissen ja aus der Besprechung Obersalzberg,
daß der Führer diesen Krieg gewollt hat.
[gemeint ist die Besprechung am 22.8.1939]
3.10.1939, Tagebuch Generaloberst Ritter von Leeb
Hitler denkt über den Angriff auf die Sowjetunion nach:Zitat:
Der nächste Schritt war Böhmen, Mähren und Polen. Aber dieser Schritt war nicht in einem Zuge zu tun. Zunächst mußte im Westen der Westwall fertiggestellt werden. Es war nicht möglich, das Ziel in einem Anhieb zu erreichen. Vom ersten Augenblick an war mir klar, daß ich mich nicht mit dem sudetendeutschen Gebiet begnügen könnte. Es war nur eine Teil-Lösung. Der Entschluß zum Einmarsch in Böhmen war gefaßt. Dann kam die Errichtung des Protektorats, und damit war die Grundlage für die Eroberung Polens gelegt, aber ich war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht im Klaren, ob ich erst gegen den Osten und dann gegen den Westen oder umgekehrt vorgehen sollte.
Hitler vor den Oberbefehlshabern der Wehrmacht, 23.11.1939
Der überzeugte Nazi Thies Christophersen hat angeblich Hitlers letzte Gedanken aufgezeichnet. Ob dies authentisch ist, wage ich zu bezweifeln; allerdings ist aufschlussreich, wie Christophersen seinen Führer verstanden zu haben glaubt:Zitat:
Der russische Mensch ist unterwertig. Die Armee ist führerlos (...) Wir haben im Frühjahr einen sichtlichen Höchststand in Führung, Material, Truppe, die Russen einen unverkennbaren Tiefstand. Wenn diese russische Armee einmal geschlagen ist, dann ist das Desaster unaufhaltsam.
Bei einem Angriff gegen die russische Armee muß die Gefahr vermieden werden, die Russen vor sich her zu schieben. Durch die Art unseres Ansatzes muß die russische Armee zerlegt und in Paketen abgewürgt werden. So muß eine Ausgangsposition geschaffen werden, die es gestattet, zu großen Umfassungsoperationen zu kommen. Werden die Russen durch starke Teilschläge getroffen, dann werden von einem gewissen Moment ab, wie in Polen, das Verkehrswesen, das Nachrichtenwesen usw. zusammenbrechen und eine volle Desorganisation eintreten.
5.12.1940
Darlegungen Hitlers zur Kriegslage
Die Historiker des Militärgeschichtlichen Forschungsamts bewerten Hitlers Verhalten folgendermaßen:Zitat:
Das Reich schließlich konnte sich ohne Gefahr des Zweifrontenkrieges in seine eigentliche Lebensaufgabe verbeißen und die Sendung des Nationalsozialismus und meines Lebens erfüllen: die Vernichtung des Bolschewismus und damit gleichzeitig die Sicherung des für die Zukunft unseres Volkes unentbehrlichen Lebensraumes im Osten.
Adolf Hitler, Ein Leben für Deutschland und Europa
Thies Christophersen
Zitat:
Britische Angebote zur Mitwirkung bei einer friedlichen Änderung des Status quo in Ost- und Südosteuropa hat Hitler allesamt ausgeschlagen. Die großen Ziele des Revisionismus in Polen, der Tschechoslowakei und in Österreich wären friedlich erreichbar gewesen - ein sehr weitreichendes Angebot der Appeasement-Politik. Daß Hitler hierauf nicht einging, zeigt seine Entschlossenheit, darüber hinaus größere Lösungen mit Gewalt durchzusetzen.
Deist/Messerschmidt/Wette/Überschär
Ursachen und Voraussetzungen des Zweiten Weltkrieges
dtv 4432, S. 864
Du kannst nicht wegdiskutieren, daß der sog. »Uberfall auf Polen« nach heutigen Maßstäben nichts anderes war als eine humanitäre Friedensmission. Oder was genau hätte sie vom Überfall auf die VR Jugoslawien unterschieden?
O.k., Juergen, ich habe Deine zwei Beitraege gelesen und merke, verdammt nochmal, wir haben es hier mit einem Experten, vielleicht sogar einem Historiker zu tun!!;)
Ich komme spaeter noch auf Einiges zurueck, aber in diesem Moment moechte ich sagen, dass Deutschland den Krieg wohl gewollt, ihn aber nicht angefangen hat. Taten zaehlen mehr als Worte. Hitler, das habe ich mal gelesen, war ein grosser Redner, der die Menschen begeistern konnte. All sein Rhetorik vor dem Beginn des Krieges ueber den Lebensraum im Osten, koennte sehr gut zum Aufmuntern und Anfeuern des Volkes und auch der Militaerleute gewesen sein. Schliesslich brauchte er doch Unterstuetzung fuer seine Plaene, bevor er losmarschiert. Aber dann hat Polen ihn ueberrascht und gleich danach die Englaender und Franzosen!! Nun musste er seine Worte schlucken oder er wuerde wie ein Hampelmann dastehen.
Was er da vom Westen faselt... erst fertigmachen und dann gegen Russland, also, das habe ich anders gelesen in dem Buch "The Hitler/Hess Deception". Darin wurde immer wieder klargelegt, dass Hitler Frieden wollte mit England und sich bewusst zurueckhielt, um die Englaender nicht zu sehr zu erzuernen... er hoffte und hoffte auf eine Antwort auf sein sehr grosszuegiges Friedensangebot. Stattdessen wurde er zum Narren gehalten und gruendlichst hinters Licht gefuehrt.
Noch eins, was mich wundert: Warum redete Hitler schon von Anfang an davon, er wolle Russland erobern? War er so daemlich und dachte, Stalin wird ihn nicht hoeren?
War Stalin so dumm und liess sich mit Hitler auf die Teilung Polens ein?
Ich glaube, Vaeterchen Stalin hat sich heimlich ins Faeustchen gelacht und sich gesagt, "lass ihn mal kommen, er wird sein blaues Wunder erleben." Und so kam es dann ja auch... wir rannten foermlich rein nach Russland und blieben dann im Morast und Schnee und Kaelte stecken... wie sitzende Enten in Sommeruniformen.
Bis spaeter.