Zitat:
So ist geplant, im Humboldtforum künftig die außereuropäischen Sammlungen der Berliner Museen zu zeigen, die bislang in Dahlem beheimatet sind. Die Rede ist dabei von 24000 Objekten, die vom indianischen Schmuck bis zu afrikanischen Masken reichen. Entstehen soll damit quasi ein „Museum der Welt“. Schon länger bemängeln Kritiker, dass der zur Verfügung stehende Platz im neuen Humboldtforum nicht ausreichen wird, um die außereuropäischen Sammlungen auch angemessen präsentieren zu können. Befürchtet wird bereits eine Zerstückelung der umfangreichen Sammlungen infolge des Platzmangels.
Noch mehr Fragen wirft aber die grundsätzliche Ausrichtung des Forums auf: Im Herzen Berlins soll eine Art von Kulturzentrum entstehen, das sich an einem „Dialog der Weltkulturen“ versucht. Der Offenheit gegen*über fernen und fernsten Kulturen steht ein erstaunliches Manko gegenüber: Ausgerechnet dort, wo einst Generationen preußischer Könige residierten, soll nach der bisherigen Ausstellungskonzeption von der eigenen Geschichte und der Historie des Ortes eher wenig die Rede sein. Als Resultat droht, dass in dem rekonstruierten Berliner Schloss das Thema Preußen bestenfalls noch als Randnotiz und die Person Alexander von Humboldts nur noch als bloßer Stichwortgeber einer „Weltkultur“ vorkommen werden.
Zu verstehen ist die bisherige Konzeption für das Humboldtforum eigentlich nur als Zugeständnis gegenüber Kritikern, denen der Wiederaufbau des Hohenzollernschlosses in Berlins Mitte schon immer ein Dorn im Auge war. Abzuwarten bleibt, ob die außereuropäischen Sammlungen tatsächlich die Anziehungskraft für Touristen und Berliner entwickeln werden, die dem zentralen Ort eigentlich angemessen ist.
Man liegt im Zeitplan - 2019 - und wieviel Ur-Berliner gibt es dann noch ? Schon heute gibt es nicht mehr viele Berliner und die meisten sind im hohen Rentenalter. Wenn wir die Paß-Deutschen weg rechnen, können wir die tatsächlich vorhandenen Berliner heraus filtern.