Für nukleare Abschreckung gibt es viele Beispiele. Die Amis verpürten 1961 beim Mauerbau keinerlei Lust einen dritten WK zu riskieren, obwohl Berlin samt Millionen Deutscher eigemauert wurde. Ein Jahr später bei der Kubakrise wichen die Sowjets zurück, die ihrerseits keinen Bock auf Atomkrieg hatten, - in beiden Fällen wurde die Atomwaffenkarte gezogen und zweimal hat die gegenseitige Abschreckung funktioniert. Die realpolitischen Gegebenheiten wurden beachtet. Ebenso zog man Lehren aus dem Nato Manöver "Able Archer" 1983, dessen unangemeldete Durchführung beinahe den Wk III auslöste. In der Nacht zum 10 November 1983 standen russ. Kampfjets mit scharf gestellten Atombomben, auf ostdeutschen Flugfeldern starbereit. Und das nur weil es im Westen niemand für nötig hielt, die Russen über ein laufendes Manöver zu informieren. Der Schock saß so tief das selbst die eiserne Lady alias Margaret Thatcher auf Entspannungspolitik schaltete, da die logischerweise keine Lust auf ein nukleares Inferno hatte.
Jetzt der radikale Abriss. Die Ukraine, ein Land dessen Namen die meisten Deutschen wahrscheinlich nicht einmal richtig schreiben können, ist auf einmal das Maß aller Dinge. Jegliches rationales Denken scheint außer Kraft, einer russ. RS-28 Sarmat tritt man lächelnd, in aufrechter Haltung entgegen. Der westl. Gutmensch verdampft in unbeugsamer Gewissheit seiner unbegrabenden Souveränität und eines abgewehrten Erpressungsversuch. Mich würde intressieren was westl. Politiker befähigt die nukl. Abschreckung einseitig zu kündigen? Denn genau das passiert. Natürlich alles wohlfeil eingepackt in "wir lassen uns nicht erpressen" und andere Hülsen aber letztendlich ein spiel mit dem Feuer. Prallen jetzt 100 Megatonnen an unsichtbaren moralischen Schutzschildern ab?
Die Gutmenschenbubble erzeugt wieder Unfassbares. Siehe Pic.
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