Wusste ich auch noch nicht. Man lernt eben nie aus!:)
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Ohne Zweifel, ja. Ich sagte ja, Rennenkampff rührte letztlich keinen Finger, um Samsonows Armee zu helfen. Und das kaum aus Unkenntnis der Lage. Ich würde mal vermuten, er gönnte Samsonow diese Niederlage aus ganzem Herzen und war sich darüber im Klaren, dass der Verlust von Samsonows Armee für Russland keine Katastrophe bedeuten würde. Ein echter "Ehrenmann"...
Für die Details müsste ich suchen, aber beide waren Divisionskommandeure am selben Frontabschnitt während des Russisch-Japanischen Krieges und gerieten nach einer schweren Niederlage aneinander, auf irgend einem Bahnhof im heutigen China. Dabei ging es auch schon um die Frage, wer die Verantwortung für die Niederlage tragen würde, und wer wen mangelhaft unterstützt hatte. Das ganze begann als Wortgefecht und ging schließlich in eine Prügelei über, der eine Aufforderung zum Duell folgte. Das verbot dann der Zar, aber die Beziehung war unrettbar zerrüttet.
ok. sie war aber sinnlos für ihren vorgesehenen Zweck. Wie vorhin bemerkt sehe ich die schwere Niederlage in Ostpreußen mit Tannenberg erstmal abgewendet. Rennenkampffs Njemen-Armee allein hätte die 8. nicht geschlagen. Ich sehe im ganzen Kriegsverlauf auch nirgends strategisches Geschick bei den Russen.
Die Variante 1940 hatte dann aber nicht mehr viel von Schliefen. Aber eine Art von Mansteins Sichelschnitt hätte 1918 den Sieg bringen können.
Was heißt hier 'Partei ergreifen'?
Jeder Souverän sollte die Politik betreiben die ihm nützt.
Wäre die deutsche Führung diesem Prinzip gefolgt stünden wir heute prächtig da!Wären diese Mittel in das Heer geflossen hätten wir den Krieg gewonnen..
Statt dessen nahm man sich einen Behinderten zum Bündnispartner, setzte auf Drohung,
und verplemperte gigantische Mittel für eine völlig nutzlose Kriegsflotte die in Wilhelmshaven
dahin dümpelte.
Anschließend verkehrt man die eigene Doofheit ins Gegenteil und verkauft sie als Schurkerei
des "perfiden Albion" und die versammelten Einfaltspinsel an der Basis nicken eifrig Beifall
- die Anderen sind schuld!. Wozu dazu lernen und es besser machen wenn die Anderen doch schuld sind?
Was Serbien angeht gelang es die Balkankriege in Verhandlungen mit London einvernehmlich zu regeln..
Soll wohl heißen - Im Vorhaben Osmanien zu zerschlagen zwang London BerlinZitat:
Tja, die "Partner"* haben sich also selber geschwächt. Ziehe aber auch bitte in Betracht, dass den Briten an einer Zerschlagung des Osmanischen Reiches gelegen war (wurde ja dann auch entsprechend vollzogen, wie wir wissen).
Insofern könnte man diesen Feldzug auch als Kostprobe bzw. Vorprüfung zur Aufnahme in die Entente auslegen.
*Ein recht starker Begriff für die auf dem Stiefel beheimatete Fähnchen-im-Wind-Macht und den kranken Mann vom Bosporus. Sie waren eher eine Last denn "Partner".
in Belgien einzumarschieren um so einen Kriegsvorwand für GB zu schaffen..?
Ich finde es schwer zu sagen, wie die 8. Armee ohne Verstärkung gegen Rennenkampffs Njemen-Armee abgeschnitten hätte. Auch bei den Operationen um Hohenstein/Allenstein/Tannenberg spielte Glück eine nicht unwesentliche Rolle, hätte die deutsche Funkaufklärung nicht einen Klartext-Funkspruch der Russen aufgefangen, in dem die nächsten Bewegungen von Samsonows Armee befohlen wurden, der Sieg wäre zumindest deutlich schwieriger geworden.
Was den Sichelschnitt angeht, der wäre - meiner persönlichen Meinung nach - 1918 nicht möglich gewesen, weil wir nicht über entsprechend schnell bewegliche Truppen verfügten. Der "Gag" des Plans lag ja darin, die Franzosen und ihre Verbündeten schwindelig zu schlagen, indem man gegen jede bisher gültige Regel mit Panzerspitzen schnell nach vorn operiert, ohne sich groß um die Flanken zu kümmern. Wie hätte das 1918 gehen sollen?
Das setzt voraus, das man wirklich sich auf die Verbündeten verlassen hätte.
Was man eigentlich nicht tat, zumindest nicht die militärischen Führer, eigentlich schätzte man die Verbündeten gering, bis garnicht.
Des weiteren ist festzuhalten, das es zwar natürlich bereits vor dem Krieg Kontingente gab, allerdings keine der Mächte auf einen längeren Krieg eingestellt war und das war das Problem - die Zeit spielte gegen die Mittelmächte Bzw. Deutschland, was die Hauptlast trug.
Unabhängig dessen war aus meiner Sicht das größte Problem, der Eintritt der USA, womit so gewiß niemand rechnete.
Zu Serbien und “verhandeln“, wie kommst Du bitte darauf?
London mischte sich bereits seit den Befreiungskriegen massiv in deutsche Belange ein, um ein erstarken wesentlich zu mindern.
Spätestens ab der Jahrhundertwende wieder sahen die Briten im Kaiserreich einen Hauptgegner (siehe das von mir verlinkte Buch - und warum sollte da ausgerechnet Churchill lügen? Welcher Deutschland überhaupt nicht mochte, um es vorsichtig Auszudrücken).
Insofern halte ich es für ein Märchen, das man da hätte mit den Briten Politik machen können.
Zu Belgien, unabhängig dessen, das sich auch die Briten nicht um die Neutralität anderer Mächte scherte war Belgien zumindest eng mit der Entente verzahnt, von daher nur oberflächlich betrachtet wirklich neutral, das damalige Belgien agierte letztlich so, wie es Paris vorgab, insofern ein sehr schwaches Argument.
:gp: