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Mandarine
Was mir aber aufgefallen ist, dass die US Aktien (zumindest die ich so beobachte und außer Tesla) nicht mehr all zu stark rauf & runter gehen, da tut sich momentan nicht sehr viel.
Welche beobachtest Du denn? Also bei mir war das Depot und die Watchlist heute fast durchweg rot! Sollten die Arbeitslosenzahlen drüben weiter steigen, dann kommt noch mal ein gewaltiger Rutsch.
Es wird für DE schon schwer alles wieder zum laufen zu bringen, obwohl wir das ja diszipliniert angehen werden. In der USA wird das aufgrund der Größe wesentlich schwieriger...
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Franko
Welche beobachtest Du denn? Also bei mir war das Depot und die Watchlist heute fast durchweg rot! Sollten die Arbeitslosenzahlen drüben weiter steigen, dann kommt noch mal ein gewaltiger Rutsch.
Es wird für DE schon schwer alles wieder zum laufen zu bringen, obwohl wir das ja diszipliniert angehen werden. In der USA wird das aufgrund der Größe wesentlich schwieriger...
Deutschland ist ja ein exportorientiertes Land das 2/3 der Waren in die EU exportiert. Ich denke nicht das man den Motor einfach so wieder anbekommt. Denn, wer soll denn den ganzen scheiß kaufen wenn u.a. die Südländer keine Kohle mehr haben ? Selbstverständlich würde ich es mir sehr wünschen so das ich mein Rentnerleben in Ruhe und Frieden genießen kann. Niederlande und Schweden als Exportländer reichen da leider nicht aus. Auch hier befürchte ich eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Und die zahlreichen Leiharbeiter in Deutschland die wohlmöglich in nächster Zeit arbeitslos werden, werden ganz sicher nicht DIE Konsumenten sein die dafür sorgen, dass die Wirtschaft wieder boomt.
Was ist mit den USA, wie sehr ist man auf den Export angewiesen ?
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Mandarine
Was ist mit den USA, wie sehr ist man auf den Export angewiesen ?
https://www.focus.de/finanzen/news/k...id_564633.html
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Franko
Sind die Zahlen noch aktuell bzw. wusste man vor 10 Jahren schon vom Coronavirus ? :lach:
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Warum cash und Anleihen derzeit keine gute Idee sind
Einen Crash an den Assetmärkten kann man umgekehrt auch interpretieren als eine Explosion der "Assetklasse cash". Die Anleger flüchten in cash, nicht, weil sie es benötigen, sondern weil sie fürchten, daß ihr Asset gegenüber cash noch weiter fallen wird. Geld ist nunmal die Bezugsgröße, an der der Wert aller Assetklassen gemessen wird.
Seit 2008 spätestens, aber eigentlich schon seit 1987, begegnen die Notenbanken einem solchen "Cashnachfrage" mit einer exzessiven Ausweitung desselben. Der damals gerade neu eingesetzte FED-Chef A. Greenspan sagte seinerzeit: "Ich habe die Märkte in Geld gebadet"
Auch heute wird das wieder genau so gemacht, in einem Ausmaß, wie es nie zuvor der Fall war. Die EZB kauft jetzt praktisch hemmungslos Anleihen, sie unterscheidet nicht mehr nach Bonität, nach Aufteilung von Ländern usw., wie das bisher der Fall war. Die Bilanzsumme aller Zentralbanken im Euroland dürfte sich dabei von aktuell 4,7 Billionen Euro wahrscheinlich noch einmal verdoppeln.
Für die Schulden etwa Italiens, die bereits vor Corona 130% des BIP betragen hatten, gilt dasselbe. Diese Schulden werden nie zurückgezahlt. Sie bleiben ewig in den Bilanzen der Notenbanken, indem sie bei Fälligkeit einfach verlängert werden. Das ist schon seit 2008 so und kommt in seiner Wirkung einem Schuldenschnitt gleich. Auslaufende Anleihen werden einfach durch neue ersetzt. Die Notenbanken gehören den jeweiligen Staaten. Für den Teil, der auf Staatsanleihen entfällt, sind die Staaten also sozusagen bei sich selbst verschuldet. In Japan z.B. hält die eigene Notenbank bereits 50% aller japanischen Staatsanleihen.
Viele fragen sich nach wie vor, wieso eine derartige Vorgehensweise nicht längst zu einer Inflation geführt hat. Allerdings haben Vermögenswerte wie z.B. Immobilien ja schon inflationiert, die Inflation kam bisher nur noch nicht bei den Konsumgütern an. Der Grund sind die gewaltigen Produktionskapazitäten, die Überproduktion und die Globalisierung sowie auch die ständig fortschreitende Rationalisierung der Produktion, die ständig für einen harten Wettbewerb und niedrige Konsumgüterpreise sorgten. So auch etwa nach der Geldmengenausweitung 2008.
Aktuell allerdings sieht die Lage anders aus: erstmalig kommt es zu einem realen Stillstand der Produktion weltweit. Lieferketten brechen zusammen und wenn dieser Zustand länger anhält, könnte sogar eine Mangelwirtschaft, zumindest aber ein starker Rückstau der Nachfrage, die Folge sein.
Die Globalisierung, der wichtigste Garant für niedrige Preise bisher, wird wohl nicht direkt rückabgewickelt, bekommt durch Corona aber einen starken Dämpfer.
Unter diesen Umständen ist es mehr als wahrscheinlich, daß es bald zu einer deutlichen Inflation der Gebrauchs- und Konsumgüterpreise kommen wird.
Sachwerte sind daher für den Anleger das Mittel der Wahl. Wer auf großen Cashbeständen oder auf Anleihen sitzt, wird der Verlierer sein.
Aber auch bei Sachwerten muß man unterscheiden: Immobilen werden meiner Ansicht nach eher fallen. Durch die Einnahmeausfälle, die der Stillstand der Wirtschaft und Geschäftstätigkeit mit sich bringt, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, werden viele kleine Immobilienbesitzer gezwungen sein, zu verkaufen. Die Kredite auf das eigene Häuschen können vielleicht nicht mehr bedient werden etc.
Erstmals seit langer Zeit müssen wir mit einer realen und starken Inflation in unserem täglichen Leben rechnen. Dies wird sich auf die Stimmungslage in der Gesellschaft sehr negativ auswirken.
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Gibt es eine Möglichkeit dich zu abonnieren ? :) Aber ja doch, dorthin steuern wir. Die Frage die sich wohl jeder stellen wird, wie man sein Geld am besten in Sicherheit bringt. Was auch nicht vergessen werden darf, dass dann zum leben mehr Cash gebraucht wird. In Aktien anlegen und notfalls verkaufen ? kann man nur hoffen, dass zu dem Zeitpunkt die Aktie nicht im Keller ist. :?
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derNeue
Warum cash und Anleihen derzeit keine gute Idee sind
...
Aktien könnten jetzt auch nochmal stark fallen.
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Zitat von https://www.reuters.com/article/us-health-coronavirus-economy/u-s-economy-to-shrink-at-fastest-rate-since-1946-unemployment-to-top-15-morgan-stanley-idUSKBN21L0SC
The U.S. bank said it had cut its first-quarter forecast to an annualised 3.4% contraction from a previous 2.4%, while in the second quarter the economy is predicted to shrink 38%, up from an earlier forecast of a 30% contraction. ... U.S. unemployment will also peak at a record 15.7% in the second quarter
Das heisst nichts anderes, daß Morgan Stanley damit rechnet, daß der Dow Jones auf 15000 Punkte fällt. Das wären 38% Minus vom Maximum. Also sind wir erst ungefähr auf halber Wegstrecke. Es geht nochmal um 6000 Punkte herunter in den nächsten Wochen, wenn Morgan Stanley recht hat.
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Merkelraute
Aktien könnten jetzt auch nochmal stark fallen.
Das heisst nichts anderes, daß Morgan Stanley damit rechnet, daß der Dow Jones auf 15000 Punkte fällt. Das wären 38% Minus vom Maximum. Also sind wir erst ungefähr auf halber Wegstrecke. Es geht nochmal um 6000 Punkte herunter in den nächsten Wochen, wenn Morgan Stanley recht hat.
Mal unabhängig davon, was Morgan Stanley für die USA erwartet: in Deutschland ist tatsächlich noch zuviel Optimismus im Markt. Wenn jetzt schon eine Beate Sandner in Focus money zum Einstieg trommelt, dann ist das ein Hinweis dafür, daß wir noch eine zweite Abwärtswelle sehen werden. Das Tief ist meistens erst dann erreicht, wenn niemand mehr irgend etwas vom Aktienmarkt erwartet und nur noch die ganz ganz Langfristigen investiert sind.
Andererseits schwankt der DAX nun schon seit 2 Wochen zwischen 9500 und 10.000 hin und her. Die gestiegenen Kurse werden also bisher zumindest nicht zum Ausstieg genutzt. Es war eben in auch noch nie soviel Liquidität im Markt.
Ich habe ja schon vor einigen Tagen geschrieben, daß ich die Wahrscheinlichkeit auf tiefere Tiefs als die 8340, die wir im März gesehen haben, mit unter 50% sehe.
Letztlich kann es aber natürlich passieren, daß der DAX nochmal abtaucht.
In diesem Fall würden meine Gewinne der letzten Wochen sich wieder auflösen und vielleicht würden die Positionen nochmal ins Minus rutschen. Damit kann ich leben, weil das meine langfristige Erwartung nicht ändert. Ich werde dann also nicht verkaufen. Womit ich allerdings nur sehr schlecht leben könnte, daß wäre, wenn ich jetzt kleinen Gewinne realisiere und die Aktien anschließend nach oben wegziehen. Für mich eindeutig das größere Risiko.
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derNeue
Letztlich kann es aber natürlich passieren, daß der DAX nochmal abtaucht.
In diesem Fall würden meine Gewinne der letzten Wochen sich wieder auflösen und vielleicht würden die Positionen nochmal ins Minus rutschen. Damit kann ich leben, weil das meine langfristige Erwartung nicht ändert. Ich werde dann also nicht verkaufen. Womit ich allerdings nur sehr schlecht leben könnte, daß wäre, wenn ich jetzt kleinen Gewinne realisiere und die Aktien anschließend nach oben wegziehen. Für mich eindeutig das größere Risiko.
Genau! "Nochmal abtaucht" ist die richtige Wortwahl. Der taucht dann auch wieder auf. Schlecht dran, wäre nur, wer kurzfristig investiert hätte und sein Geld übermorgen wieder benötigt. Aber das macht im Normalfall keiner. Oder in der Tat der, der kleinere Gewinne realisiert und sich desillusioniert abwendet.
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Väterchen Frost
Genau! "Nochmal abtaucht" ist die richtige Wortwahl. Der taucht dann auch wieder auf. Schlecht dran, wäre nur, wer kurzfristig investiert hätte und sein Geld übermorgen wieder benötigt. Aber das macht im Normalfall keiner. Oder in der Tat der, der kleinere Gewinne realisiert und sich desillusioniert abwendet.
Ja, diese Abtaucherei dient ja auch teilweise gerade dazu, die kleinen Zittrigen aus dem Markt zu schütteln, damit die Großen sich nochmal billig eindecken können.
Man sieht das auch im daytrading immer so schön: der Markt läuft in einer Range. An einem Rangerand (z.B. oben) hält er sich besonders lange auf und baut dort Volumen auf. Das deutet darauf hin, das er nach oben ausbrechen wird. Also gehen viele long. Sie setzen alle ihren Stopp unterhalb des unteren Rangerandes. Dann kommt ein dicker Fisch und drückt mit einigen großen Marketorders den Kurs noch einmal unter den unteren Rangerand. Die Kleinen werden ausgestoppt und der Kurs geht anschließend nach oben weg. Der große Marktteilnehmer ist billig reingekommen.
Das kann man natürlich nicht ganz mit der Situation im Dax in einer Crashphase vergleichen, weil es da mehr auf fundamentale Gründe ankommt. Trotzdem sind so typische Verhaltensweisen im Großen wie im Kleinen ähnlich.