AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
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mabac
Trauerkundgebungen gab es im ganzen Ostblock, selbst in der DDR. Dass alle MAPAM Funktionäre an den den Trauerkundgebungen teilnahmen, nun dem steht entgegen, dass sich Mordechai Oren und sein Bruder seit 1951 bei den Tschechoslowaken in Haft befanden.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mordechai_Oren
Möglich, aber nicht notwendigerweise. Es gab gerade auf Stalin bezogen eine heute kaum vorstellbare Loyalität. Opfer stalinistischer Willkür suchten die Schuld bei sich selbst. Bitte nicht vergessen: Auch der sozialistische Zionismus war letztlich Verrat an der heiligen marxistischen Sache und eben deshalb zu gesteigerter Loyalität verdammt, denn Stalin lehnte den nationalen Charakter der Juden prinzipiell ab.
https://www.marxists.org/deutsch/ref...frage/kap1.htm
Wie es nun im Einzelnen bei Mapam-Mitgliedern bestellt war, ob nun wirklich jeder im wörtlichen Sinne bei Stalins Tod weinte oder ob das eine "poetische Übertreibung" Nirensteins war, die Losurdo zitiert, ist imo nicht entscheidend.
Für echte Anteilnahme und Trauer spricht: Mit dem Tod Stalins verlor die sozialistische Idee ihren herausragenden Protagonisten, den legitimen Nachfolger Marx und Lenins, der selbst keinen "Erben" hinterlassen hatte. Es gab genug überzeugte Kommunisten, die glaubten, mit Stalins Tod sei alles zuende. In gewisser Weise stimmte das ja auch, die Strahlkraft der UdSSR auf die Weltlinke begann abzunehmen.
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brain freeze
Auch der sozialistische Zionismus war letztlich Verrat an der heiligen marxistischen Sache und eben deshalb zu gesteigerter Loyalität verdammt, denn Stalin lehnte den nationalen Charakter der Juden prinzipiell ab.
Stalin war in seinen frühen Schriften, soweit sie tatsächlich aus seiner Feder stammten, der Meinung, dass die Juden nach einer Revolution durch Assimilation verschwinden würden. Er war, wie andere Marxisten und wie im Westen heute noch, der Meinung, dass die Juden eben nur eine abgeschottete religiöse Gemeinschaft wären. Im heutigen Deutschland ebenso, denn die Juden gelten nicht als nationale Minderheit.
Unter Stalin wurde allerdings 1932 das Passgesetz eingeführt, wo unter der Rubrik 5 zur Nationalität den Juden die entsprechende Nationalität verpasst wurde. In Deutschland gab es später den Judenstempel, der in der DDR und der BRD wieder abgeschafft wurde.
Übrigens wäre es angebracht, die zu bestrafen, die in Deutschland behaupten, die Juden waren ein Volk, weil das nämlich Volksverhetzung ist, im Sinne der NS-Rassenideologie. Wenn der Gesetzgeber der Meinung wäre, die Juden wären ein Volk, dann hätten sie den Status einer nationalen Minderheit wie z.B. die Zigeuner, die man amtlich Sinti und Roma nennt.
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
Die Trauer um Stalins Tot in der Sowjetunion könnte man auch als ein gigantisches Stockholm Syndrom bezeichnen. Selbst die Häftlinge in den Gulags trauerten.
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herberger
Die Trauer um Stalins Tot in der Sowjetunion könnte man auch als ein gigantisches Stockholm Syndrom bezeichnen. Selbst die Häftlinge in den Gulags trauerten.
Die Häftlinge in den Gulag trauerten weil man in einem Gulag nur als guter Schauspieler überleben konnte. Ein Häftling der keine "Trauer"
beim Tod Stalins gezeigt hätte wäre umgehend von der Lagerwache umgebracht oder schwer bestraft worden.
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Sjard
Die Häftlinge in den Gulag trauerten weil man in einem Gulag nur als guter Schauspieler überleben konnte. Ein Häftling der keine "Trauer"
beim Tod Stalins gezeigt hätte wäre umgehend von der Lagerwache umgebracht oder schwer bestraft worden.
Mein Vater hat mir erzählt in Workuta haben die Schlitzaugen-Wärter wenige Häftlinge in einen Pferch gesperrt und sie verdursten lassen, diese Ratten, also sibirische Untermenschen, hätten sich daran ergötzt.
Ich hätte da lieber auch um Stalin geweint.
Ein neuer Politkommissar aus dem europäischen Teil der Sowjetunion hat dann diese "Spiele" beendet und drei Schlitzaugen an die Wand stellen lassen.
AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
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mabac
Stalin war in seinen frühen Schriften, soweit sie tatsächlich aus seiner Feder stammten, der Meinung, dass die Juden nach einer Revolution durch Assimilation verschwinden würden. Er war, wie andere Marxisten und wie im Westen heute noch, der Meinung, dass die Juden eben nur eine abgeschottete religiöse Gemeinschaft wären. Im heutigen Deutschland ebenso, denn die Juden gelten nicht als nationale Minderheit.
Unter Stalin wurde allerdings 1932 das Passgesetz eingeführt, wo unter der Rubrik 5 zur Nationalität den Juden die entsprechende Nationalität verpasst wurde. In Deutschland gab es später den Judenstempel, der in der DDR und der BRD wieder abgeschafft wurde.
Übrigens wäre es angebracht, die zu bestrafen, die in Deutschland behaupten, die Juden waren ein Volk, weil das nämlich Volksverhetzung ist, im Sinne der NS-Rassenideologie. Wenn der Gesetzgeber der Meinung wäre, die Juden wären ein Volk, dann hätten sie den Status einer nationalen Minderheit wie z.B. die Zigeuner, die man amtlich Sinti und Roma nennt.
Die staatsrechtliche Praxis der Passangaben unterschied sich demnach von Stalins grundsätzlicher Haltung in der Nationalitätenfrage. Es gibt übrigens keinen Grund, seine Autorenschaft in Zweifel zu ziehen, der Duktus einer stark vereinfachenden und zwingenden Argumentation blieb später derselbe. Jedenfalls bekämpfte die SU die Juden auch nach 1932 nie als Ethnie oder nationale Minderheit, sondern unter allen möglichen anderen Vorwänden, zu denen eben auch zionistische Verschwörung gehörte (Slansky oder später: Zionismus ist Rassismus).
Soweit es die BRD betrifft, behauptet sie, daß hier lebende Juden von sich aus nicht als nationale Minderheit, sondern als Glaubensgemeinschaft anerkannt werden wollen, absurderweise im Gegensatz zu anderen Staaten.
Zitat:
Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland betrachtet sich – anders als in einigen anderen Staaten – nicht als nationale Minderheit, sondern als Glaubensgemeinschaft.
https://www.bmi.bund.de/DE/themen/he...land-node.html
Stalin hatte also Recht! :D
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Ruprecht
Mein Vater hat mir erzählt in Workuta haben die Schlitzaugen-Wärter wenige Häftlinge in einen Pferch gesperrt und sie verdursten lassen, diese Ratten, also sibirische Untermenschen, hätten sich daran ergötzt.
Ich hätte da lieber auch um Stalin geweint.
Ein neuer Politkommissar aus dem europäischen Teil der Sowjetunion hat dann diese "Spiele" beendet und drei Schlitzaugen an die Wand stellen lassen.
wow, dein Vater war in Workuta und hat überlebt, da stand ja einer Karriere in der DDR nix im Wege
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marion
wow, dein Vater war in Workuta und hat überlebt, da stand ja einer Karriere in der DDR nix im Wege
Wenn du meinst.
Alle konnten die Russen ja nun nicht umbringen.
Er hat gearbeitet wie alle, großartig Karriere eher weniger.
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Erzählung eines ehemaligen Häftling aus Workuta
Ein ehemaliger Häftling aus Workuta kam in Berlin an, das erste was er machte er wollte sich eine Zeitung kaufen. Er sagte zum Zeitungshändler das er aus Workuta kommt. Der Zeitungshändler fragte "Watt wo kommste her aus Kalkutta, und da kommste hier her in das scheiß Wetter"?
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brain freeze
Die staatsrechtliche Praxis der Passangaben unterschied sich demnach von Stalins grundsätzlicher Haltung in der Nationalitätenfrage. Es gibt übrigens keinen Grund, seine Autorenschaft in Zweifel zu ziehen, der Duktus einer stark vereinfachenden und zwingenden Argumentation blieb später derselbe. Jedenfalls bekämpfte die SU die Juden auch nach 1932 nie als Ethnie oder nationale Minderheit, sondern unter allen möglichen anderen Vorwänden, zu denen eben auch zionistische Verschwörung gehörte (Slansky oder später: Zionismus ist Rassismus).
Soweit es die BRD betrifft, behauptet sie, daß hier lebende Juden von sich aus nicht als nationale Minderheit, sondern als Glaubensgemeinschaft anerkannt werden wollen, absurderweise im Gegensatz zu anderen Staaten.
https://www.bmi.bund.de/DE/themen/he...land-node.html
Stalin hatte also Recht! :D
Irgendwo bei Solschenizyn gelesen, wenn es um die Verantwortung für die Verbrechen in den Jahren für 1917 bis in die Dreissiger ging, als der Bolschewismus noch deutlich „jüdisch“ geprägt war, könnte man den Vergleich der Generalverantwortung des deutschen Volkes für die Verbrechen des NS heranziehen. Aber eben nur, wenn man die Juden als Nation bzw. als Ethnie betrachtet.