Alleine schon deine Formulierung "... die Ukraine bestimmte..." soll suggerieren, dass quasi diktatorisch über die Rechtmäßigkeit bzw. Unrechtmäßigkeit eines Referendums zur Abspaltung der Krim von der Ukraine entschieden wurde. Das ist aber schlichtweg falsch!
Dieses Referendum war nicht verfassungskonform und damit formaljuristisch illegal und somit nicht bindend! Daran gibt es aber rein gar nichts zu "rütteln"!!
(Ein Beispiel gleicher "juristischer Güte" wäre, wenn in Bayern ein Referendum zur Abspaltung Bayerns von der Bundesrepublik Deutschland abgehalten würde; und Bitte jetzt keine laienhaften "pseudojuristischen" Einwände dazu, ja?)
Die Autonome Republik Krim in der unabhängigen Ukraine
"Nach der Proklamation der Unabhängigkeit der Ukraine erhielt die Autonome Republik Krim am 4. September 1991 ihre Souveränität, „um einen legalen demokratischen Staat innerhalb der Ukraine zu schaffen“. Gleichzeitig nahmen die Bewohner der Halbinsel Krim am 1. Dezember 1991 am gesamtukrainischen Referendum teil. Über die Hälfte (54,19 %) der Wähler der Krim und 57,07 % der Wähler von Sewastopol unterstützten hierbei die staatliche Unabhängigkeit der Ukraine.
Am 5. Mai 1992 unternahmen die prorussischen Krim-Behörden ihren ersten Versuch, sich von der Ukraine zu lösen, indem sie das „Gesetz über die Erklärung der staatlichen Unabhängigkeit der Republik Krim“ auf der gesamten Halbinsel Krim verabschiedeten und ein Referendum anordneten. Am 13. Mai 1992 erkannte die Werchowna Rada der Ukraine diesen Akt als verfassungswidrig an; am 21. Mai wurde er von der Werchowna Rada der Krim aufgehoben.
Der nächste Versuch, sich von der Ukraine zu trennen, wurde 1994 während der Amtszeit des „Präsidenten der Republik Krim“ Juri Meschkow (1994–1995) durchgeführt, als das Krimparlament eine Resolution „Über die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Grundlagen der Staatlichkeit der Republik Krim“ verabschiedete, die die Verfassung der Krim in der Fassung vom 6. Mai 1992 wieder in Kraft setzte und „selbständig Beziehungen zu anderen Staaten und Organisationen“ einzugehen erlaubte.
Diese Resolution wurde ebenfalls von der Werchowna Rada der Ukraine am 18. Mai 1995 aufgehoben. Bereits im März 1995 wurde auch das Amt des Präsidenten der Krim gestrichen, unter der Bedingung, „die Verfassung und die Gesetze der Autonomen Republik Krim mit der Verfassung und den Gesetzen der Ukraine in Einklang zu bringen“. Der neue Status der Krim als Autonomie innerhalb der Ukraine wurde in der Verfassung der Ukraine (1996) und der Verfassung der Autonomen Republik Krim (1998) gesetzlich verankert.
Mit der Unterzeichnung des ukrainisch-russischen Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft am 30./31. Mai 1997 durch die Präsidenten Leonid Kutschma und Boris Jelzin wurden u. a. die Buchten von Sewastopol für die Stationierung der Flotten beider aufgeteilt. Während der Konfrontation um die Schwarzmeerflotte beanspruchte Russland 80 % der Schiffe. Die meisten wurden aus dem Schwarzen Meer abgezogen und auf an andere russische Flottkontingente verteilt.
Um die Mitte der 1990er Jahre stellte die russische Außenpolitik zunächst die offene Unterstützung des Krim-Separatismus ein. Diese Aufgabe übernahmen jetzt prorussische nationalistische Kräfte wie die Organisation „Brüderschaft“, die weiterhin von Russland indirekt unterstützt wird. Zusätzlich wurde in den öffentlichen russischen Medien massive Kritik an der prowestlichen Politik der Ukraine betrieben, insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der NATO, die seit 2005 im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden auch militärische Übungen im Schwarzen Meer durchführte.
Am 21. April 2010 unterzeichneten die Präsidenten Russlands Dmitri Medwedew und der Ukraine Wiktor Janukowitsch die Charkiwer Vereinbarungen über die Verlängerung des Pachtvertrags von Stützpunkten der Schwarzmeerflotte der Russischen Föderation auf der Krim um weitere 25 Jahre (nach 2017) mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere fünf Jahre bis 2042 bzw. 2047. Doch schon bald sollte Russlands neoimperiale Politik unter Präsident Putin nach der Krim greifen."
aus: https://www.lpb-bw.de/ukraine-krim