AW: Milstein - Hitler hat den Krieg weder gewollt noch begonnen
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Swesda
Beeindruckend. Frau Marion ist ganz still. Das bedeutet etwas.
Angesichts der Tatsache, dass exakt 3 Minuten zwischen Beitrag und Kommentar vergangen sind, bedeutet es konkret, dass "Frau Marion" nicht alle 3 Minuten den Aktualisieren Knopf drückt.
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OneDownOne2Go
Mit Lastenheft XC-218 vom Dezember 1939 formalisierte die USAAF die Anforderungen an einen Langstreckenbomber, der eine Tonne Bomben tragen und eine Einsatzreichweite von 8.000 Kilometer haben sollte. Das reicht von der Ostküste bis nach Europa und zurück. Auf diese Ausschreibung reichten vier Firmen Vorschläge ein. Boeing schlug die XB-29 vor, Lockheed die XB-30, Douglas die XB-31 und Consolidated die XB-32. Im April 1940 vergab die USAAF Entwicklungsaufträge an Boeing und Consolidated. Boeing hatte erste Erfahrungen mit dieser Art Flugzeug schon beim Projekt 299/XB-15 gemacht, der aktuelle Vorschlag Projekt 345 führte zur B-29, die erstmals 1943 flog. Die B-32 Dominator flog später zum ersten Mal und kam im Krieg nicht mehr groß zum Einsatz. Dafür sammelte Consolidated Erfahrungen, die im Bau der B-36 verwendet wurden, die 1946 ihren Erstflug hatte - und bis heute der größte Bomber mit der größten Bombenlast ist.
Reicht das?
:dg: haste noch mehr davon:?
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marion
:dg: haste noch mehr davon:?
Tonnenweise, das ist mein ganz spezielles Steckenpferd. Was willst du wissen?
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OneDownOne2Go
Mit Lastenheft XC-218 vom Dezember 1939 formalisierte die USAAF die Anforderungen an einen Langstreckenbomber, der eine Tonne Bomben tragen und eine Einsatzreichweite von 8.000 Kilometer haben sollte. Das reicht von der Ostküste bis nach Europa und zurück. Auf diese Ausschreibung reichten vier Firmen Vorschläge ein. Boeing schlug die XB-29 vor, Lockheed die XB-30, Douglas die XB-31 und Consolidated die XB-32. Im April 1940 vergab die USAAF Entwicklungsaufträge an Boeing und Consolidated. Boeing hatte erste Erfahrungen mit dieser Art Flugzeug schon beim Projekt 299/XB-15 gemacht, der aktuelle Vorschlag Projekt 345 führte zur B-29, die erstmals 1943 flog. Die B-32 Dominator flog später zum ersten Mal und kam im Krieg nicht mehr groß zum Einsatz. Dafür sammelte Consolidated Erfahrungen, die im Bau der B-36 verwendet wurden, die 1946 ihren Erstflug hatte - und bis heute der größte Bomber mit der größten Bombenlast ist.
Reicht das?
Etwas off topic aber wie paßt die B-47 da rein? Beuteprojekt oder Eigenbräu?
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OneDownOne2Go
Tonnenweise, das ist mein ganz spezielles Steckenpferd. Was willst du wissen?
wie hätten die ihre ganze Eroberungsmaschinerie ohne Häfen und feste Stützpunkte jenseits von GB oder sonstiger helfer auf dem Konitinent bringen wollen:?
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Swesda
Beeindruckend. Frau Marion ist ganz still. Das bedeutet etwas.
Tja, du kannst wahrscheinlich nicht mal Papierflieger falten...:)
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OneDownOne2Go
Wieso die Japaner statt gegen die USA nicht gegen Stalin losgeschlagen haben? Weil das schlicht nicht ihre Interessensphäre war. Nach dem 2. Sino-Japanischen Krieg hatte Japan genug "Festland" unter Kontrolle, weiter reichten seine kontinentalen Interessen nicht, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Was Japan brauchte, dringend brauchte, gab es nicht fertig erschlossen in Sibirien, aber sehr wohl im pazifischen Raum. Japan wollte Öl, seltene Metalle, Kautschuk, all die Dinge, die es nicht selbst besaß, die Briten, Franzosen und Holländer aber in ihren pazifischen Kolonien erschlossen hatten. Sicher, gibt es alles auch in Sibirien, aber es dauerte teils bis in die 1960er, bis diese Rohstoffe erschlossen waren. Und ohne die sowjetische Kommandowirtschaft, die nicht nach Kosten gefragt hat, hätte das noch wesentlich länger gedauert oder wäre vielleicht bis heute nicht passiert. Da gab es für Japan einfach nichts interessantes zu holen.
Sibirien verlangt den ganzen Kerl. Im Sommer Sumpf und Mücken; im Winter Hundekälte. Das ist nix für Japaner!:)
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Süßer
Etwas off topic aber wie paßt die B-47 da rein? Beuteprojekt oder Eigenbräu?
Das ist so einfach nicht zu beantworten, gerade bei der B-47 nicht. Das Projekt geht auf eine Ausschreibung aus dem Jahr 1943 zurück, die aber noch keinen konkreten Entwicklungsauftrag umfasste. Klar war eigentlich nur, dass der neue Bomber von Trubojet-Triebwerken angetrieben werden sollte, 1944 legte man sich dann darauf fest, dass es das J35 von General Electric werden sollte, das damals langsam Formen annahm. Der erste Entwurf war mehr oder weniger eine B-29, deren Kolbenmotoren man durch Jettriebwerke ersetzt hatte, gefolgt vom Entwurf einer größeren Maschine mit der Projektnummer 432 (glaube ich, müsste aber nachsehen), der letzten Variante mit ungepfeilten Tragflächen, und auch sonst noch viel von der B-29. Modell 432 stammt von Ende 1944, im Frühjahr 1945 standen dann erstmals deutsche Forschungsergebnisse zur Pfeilung von Flügeln zur Verfügung, und Boeing arbeitete sie in einen weiteren Folgeentwurf ein, der nun die Nummer 448 erhielt. Nach eigenen Versuchen im Windkanal vergrößerte der Chef-Designer von Boeing die Pfeilung der Tragflächen auf 35°, also deutlich über das hinaus, was man in Deutschland getestet hatte. Zusammen mit anderen Änderungen wurde aus dem Entwurf so Projekt 450, für das nun ein kompletter Entwicklungsauftrag erfolgte, aus dem schließlich die B-47 hervor ging.
Man könnte also sagen, dass das ein Hybrid aus US-Technologie und deutschen Forschungsergebnissen war, behaftet mit allen Fehlern früher Jets. Sie besaß weder die Reichweite, um Ziele in der UdSSR anzugreifen, noch konnte sie genug Bombenlast tragen, um die erste Generation thermonuklearer Waffen einsetzen zu können. Dafür waren die Crews optimistisch, ihre Missionen überleben zu können, während ihre Kollegen in den B-36 eher damit rechneten, von der Druckwelle der eigenen Bomben aus dem Himmel gepustet zu werden. Es gab da ein paar ehrlich beunruhigende Ergebnisse beim Test der ersten Wasserstoffbombe mit 15MT Sprengkraft, die Druckwelle führte zu deutlichen Schäden an einigen B-36, die zu Testzwecken etwa in der Entfernung vom Test flogen, die sie beim Abwurf der Bombe hätten erreichen können, bis die Bombe ihre Detonationshöhe erreicht hat.
Nachtrag: Inspiriert war das ganze übrigens durch die deutsche Arado Ar-234, die die Amis überhaupt erst mal auf die Idee brachte, Bomber mit Jetantrieb entwickeln zu lassen.
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marion
wie hätten die ihre ganze Eroberungsmaschinerie ohne Häfen und feste Stützpunkte jenseits von GB oder sonstiger helfer auf dem Konitinent bringen wollen:?
Gar nicht, es geht hier nicht um eine Invasion, wie sie dann 1944 stattgefunden hat. Es geht um strategischen Luftkrieg, ab Mitte der 1940er dann mit Kernwaffen. Du musst keine 1.000 Bomber mehr nach Berlin senden, wenn einer genügt, um die Stadt mit einer A-Bombe zu pulverisieren. So gesehen markiert der 2. Weltkrieg die Abkehr von der klassischen strategischen Luftkriegsführung, und die Hinwendung zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen. So hätte man Deutschland von den USA aus "in aller Ruhe" kapitulationswillig nuken können.
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OneDownOne2Go
Das ist so einfach nicht zu beantworten, gerade bei der B-47 nicht. Das Projekt geht auf eine Ausschreibung aus dem Jahr 1943 zurück, die aber noch keinen konkreten Entwicklungsauftrag umfasste. Klar war eigentlich nur, dass der neue Bomber von Trubojet-Triebwerken angetrieben werden sollte, 1944 legte man sich dann darauf fest, dass es das J35 von General Electric werden sollte, das damals langsam Formen annahm. Der erste Entwurf war mehr oder weniger eine B-29, deren Kolbenmotoren man durch Jettriebwerke ersetzt hatte, gefolgt vom Entwurf einer größeren Maschine mit der Projektnummer 432 (glaube ich, müsste aber nachsehen), der letzten Variante mit ungepfeilten Tragflächen, und auch sonst noch viel von der B-29. Modell 432 stammt von Ende 1944, im Frühjahr 1945 standen dann erstmals deutsche Forschungsergebnisse zur Pfeilung von Flügeln zur Verfügung, und Boeing arbeitete sie in einen weiteren Folgeentwurf ein, der nun die Nummer 448 erhielt. Nach eigenen Versuchen im Windkanal vergrößerte der Chef-Designer von Boeing die Pfeilung der Tragflächen auf 35°, also deutlich über das hinaus, was man in Deutschland getestet hatte. Zusammen mit anderen Änderungen wurde aus dem Entwurf so Projekt 450, für das nun ein kompletter Entwicklungsauftrag erfolgte, aus dem schließlich die B-47 hervor ging.
Man könnte also sagen, dass das ein Hybrid aus US-Technologie und deutschen Forschungsergebnissen war, behaftet mit allen Fehlern früher Jets. Sie besaß weder die Reichweite, um Ziele in der UdSSR anzugreifen, noch konnte sie genug Bombenlast tragen, um die erste Generation thermonuklearer Waffen einsetzen zu können. Dafür waren die Crews optimistisch, ihre Missionen überleben zu können, während ihre Kollegen in den B-36 eher damit rechneten, von der Druckwelle der eigenen Bomben aus dem Himmel gepustet zu werden. Es gab da ein paar ehrlich beunruhigende Ergebnisse beim Test der ersten Wasserstoffbombe mit 15MT Sprengkraft, die Druckwelle führte zu deutlichen Schäden an einigen B-36, die zu Testzwecken etwa in der Entfernung vom Test flogen, die sie beim Abwurf der Bombe hätten erreichen können, bis die Bombe ihre Detonationshöhe erreicht hat.
Nachtrag: Inspiriert war das ganze übrigens durch die deutsche Arado Ar-234, die die Amis überhaupt erst mal auf die Idee brachte, Bomber mit Jetantrieb entwickeln zu lassen.
auf der Boeing-Homepage wurde mal gesagt, Schraier hat ein privates Projekt aus Braunschweig heimgebracht. Was nicht bedacht wurde, die Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) war als Verein organisiert, also konnte man alle Projekte als privat bezeichnen. Ich vote klar, es gab ein Projekt, das zur B47 weiterentwickelt wurde. Nur waren die nicht für die Superbombe gedacht, sondern als Träger für Atombomben, wegen Zielkreis und so. Das was die B-29 dann durchführte.