Zum Abschuss der russischen SU 24
24. November 2015 Dagmar Henn
Protokoll des Tages /aktualisiert 25.11.
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Anatolij Scharij, Medienexperte: Sagen Sie – 
warum die Türkei auf ein Flugzeug geschossen hat? Glauben Sie, es ist cool, jeden Tag den Extraprofit aus dem Wiederverkauf des geschmuggelten Öls zu verlieren?
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So stellt der russische Militäranalyst Schurigin das Ereignis heute dar:
” Die Türken versuchten schon einige Tage, russische Flugzeuge zu “fangen”. Als unser Flugzeug abhob, taten dies auch die türkischen und während unserer Annäherung an das Gebiet der Feindseligkeiten waren ständig vier bis sechs türkische F-16 in der Luft.
Gestern begannen die türkischen Jagdflieger ihr Abfangmanöver gegen den russischen Bomber noch ehe er sich der türkischen Grenze näherte und waren in Angriffsposition, als unser Flieger eine Wendung entlang der türkischen Grenze vornahm, und nahmen ihn ins Ziel. Das heisst, tatsächlich lagen sie auf der Lauer, um abzufangen. Zu diesem Zeitpunkt vollzog der russische Bomber eine Wende entlang der Grenze zwischen Syrien und der Türkei, im syrischen Luftraum, drei Kilometer von der Grenze entfernt. Und aus einer Entfernung von vier Kolometern wurde unsere SU-24 von hinten mit einer “Sidewinder”-Rakete abgeschossen, wobei die Rakete auf der Grenze zwischen Syrien und der Türkei abgefeuert wurde und in der Folge die türkische F-16 mindestens vier Kilometer weit in den syrischen Luftraum eindrang. Die Rakete traf die Maschine und beide Piloten nutzten den Schleudersitz. Der Kommandeur Oberstleutnant Oleg Peschkow wurde in der Luft von den Islamisten erschossen und kam bereits tot zu Boden. Sein Leichnam wurde von ihnen gefunden und fortgebracht.
Der Pilot-Navigator Kapitän Konstantin Murahtin überlebte, und landete erfolgreich. Die Landung erfolgte auf den bewaldeten Berghängen. Das gab ihm einen kleinen Vorsprung und es gelang ihm, der Gruppe von Islamisten, die sich dem Ort der Landung näherten, zu entkommen. Den ganzen Tag lang suchten die islamistischen Milizen in dem Gebiet nach dem russischen Piloten, konnten ihn aber nicht finden. Der Pilot blieb ständig in Bewegung und tarnte sich. Bei Anbruch der Nacht stellte er über das Notfallfunkgerät den Kontakt her und liess wissen, er sei am Leben und teilte seinen Aufenthaltsort mit. 
Interessanterweise bewegte sich fast sofort aus dem nächstgelegenen Ort eine Kolonne von Aufständischen auf den Aufenthaltsort des Piloten zu, was nahelegt, dass die Türkei den Funkverkehr abgefangen und unmittelbar an die Islamisten weitergegeben hat.
Bei Anbruch der Nacht bewegten wir einige unserer Spezialeinheiten in das Gebiet, ebenso wie einige syrische Spezialeinheiten. Etwa gegen 23 Uhr traf der Pilot auf syrische Spezialeinheiten, im Rücken des Feindes, und gegen zwei Uhr früh gelangten sie auf das von der syrischen Armee kontrollierte Gebiet, und um drei Uhr früh wurde er im Stützpunkt Hmeymim übergeben.”
LifeNews teilt mit, Murachtin sei von einer syrischen Spezialeinheit mit 18 Mann gerettet worden, unterstützt von sechs Mann einer Eliteeinheit der Hisbollah.
Oberstleutnant Oleg Peschkow wurde inzwischen posthum mit dem Titel “Held der russischen Föderation” ausgezeichnet, der Marineinfanterist Alexander Posynitsch, der in dem Hubschrauber ums Leben kam, der die erste Rettungsaktion unternahm, und der gerettete Konstantin Murachtin erhielten den Tapferkeitsorden.
14:15
L
awrow spricht in einer Pressekonferenz von einem absichtlichen und geplanten Abschuss. Er schließt seine Aussagen mit der Bemerkung: 
“Wir können nicht darauf verzichten, angemessen zu reagieren. Nicht, weil wir Vergeltung üben müssen, es gibt aber einfach zu viele Vorfälle im türkischen Territorium, die eine direkte terroristische Bedrohung für unsere Staatsbürger darstellen. Und nicht nur für die unseren.”
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15:00
Eine interessante Aussage von Lawrow in diesem Interview: ihm lägen Informationen aus der US-geführten Koalition vor, dass jede beteiligte Nation um Genehmigung der USA ersuchen müsse, ehe ihre Flugzeuge einen Einsatz fliegen dürften, und er forderte die USA auf, Stellung zu nehmen, wie es denn damit in Bezug auf die türkische F-16 gewesen sei.