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Rhino
Die Wortspielerei besteht es dem Wort Glauben einen anderen Sinn zu geben, als das was der eigentliche Wortsinn ist. Da wird gerne so etwas wie Mutmassen oder Vermuten reingelegt, weil das Wort ja auch im Alltag oft so gebraucht wird.
Beispiel:
Fragender "Weisst Du wie schnell dieses Auto faehrt" Antwortender: "Ich glaube das faehrt so 100km/h".
Der Antwortende ist sich da nicht sicher, vermutet aber, dass das in etwa die Geschwindigkeit ist.
Das ist aber nicht was unter Glauben im Sinne des Evangeliums zu verstehen ist. Da ist "Glauben an sich selbst" schon etwas treffender, man ist dann ja von den eigenen Faehigkeiten ueberzeugt.
Ich muss dich da leider enttäuschen aber der Glaube an eine Religion ist nunmal eben kein Wisssen und auch keine Gewissheit auch wenn du dir das subjektiv so einbilden magst. Der Unterschied von glauben und vermuten ist das glauben eine stärkere Überzeugung hinsichtlich der Richtigkeit der annahme ausdrückt als vemuten. Wer vermuten sagt ist sich eher bewusst das er sich irrt, wer glaubt geht eher davon aus das er sich nicht irrt. Dennoch ist bei beiden Varianten ein Irrtum möglich da es nur eine subjektive Annahme ohne objektive Relevanz bzw ohne objektiven wahrheitsgehalt ist.
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An Deine Erkenntnisfaehigkeit musst Du schon glauben. Sie ist empirisch gar nicht zu belegen, da Du Dir ja auch nur alles eingebildet haben kannst (Das genau unterstellen ja gewisse Nihilisten). An die universale Gesetzmaessigkeit in der Natur musst Du auch glauben, da Du unmoeglich alles, ueberall, selbst pruefen bzw. kannst. Ueberhaupt macht es nur Sinn Forschung anzustellen, wenn man im Vorfeld schon daran glaubt, dass das Universum gesetzmaessig aufgebaut und der Mensch ueber eine gewisse Erkenntnisfaehigkeit besitzt. Logik ist eine Verstandsfaehigkeit aus Praemissen Ergebnisse zu schliessen. Es gibt aus dem Stehgreif heraus keinen Grund einen logischen Aufbau der Welt zu unterstellen, es sei denn, dass man schon im Vorfeld daran glaubt. Daran aendern auch Bestaetigungen im Nachhinein oder Aha Effekte nichts. An all das zu Glauben ist dann auch Vorraussetzung fuer die Entwicklung der wissenschaftlichen Methode gewesen. Die ist eben nicht aus Nichts entstanden, weil einer mal besonders klug war und ohne philosophische Vorraussetzungen spekuliert hat. Es steckte eine bereits vorhandene Weltanschauung dahinter, die eben auf der christlichen Philosophie des Mittelalters fusste. So ist es eben zu erklaeren, dass die Wissenschaft in Westeuropa der fruehen Neuzeit entstand und nicht in Indien oder Suedamerika. Das was Du fuer Wissen haelst ist auch nicht objektive Wahrheit (selbst wenn Du Objektive Wahrheiten oder Axiome in der Erstellung des Wissens verwendet hisst), sondern eine Vorstellung ueber die Wirklichkeit in Deinem Verstand und Gedaechtnis. Das kann immer noch fehlerhaft sein und vor allem auch Kausalitaetsprobleme haben. Deswegen fliegt ja Wissen hin und wieder mal als ueberholt oder widerlegt raus, wobei besseres Wissen auch durch Unwissen ersetzt werden kann, weil sich eben nur die Machtverhaeltnisse geaendert haben. Also nichts da, dass Wissen nicht vom subjektiven oder persoenlichen Standpunkt abhaengig sei. Das ergibt sich schon daraus, dass Beobachter von einem persoenlichem Standpunkt her betrachten.Und dann gibts ja auch noch die Paradigmen, also das was gerade Hip in der Fachwelt ist. Das sind dann Interpretationen, die auf Modellen beruhen, die irgendwann mal von den tonangebenden Leuten anerkannt wurden. Es kann dennoch ziemlicher Humbug sein. Die Anhaenger des Models, beziehen aber auch eine gewisse Selbstsicherheit daraus, dass ihre Kollegen auch an dieses Modell zu glauben scheinen.
Nun das ist Rabulistik und ein alter Hut, ja ich weiss wenn wir es ganz genau nehmen gibt es nur eine objektive Wahrheit, nur eines was wir wirklich wissen, nämlich das irgendetwas existieren muss. Alles andere ist optional, ja wir könnten alle in der Matrix leben alles eine Illusion sein, nur eine solche Annahme hat höchstens einen rein philosophischen Nutzen und keinen praktischen für unser Leben, und der Nutzen ist nunmal relevant.