Zitat:
Investoren, Architekten, zuletzt die Baukammer Berlin sehen dort ein ziemlich großes Potenzial. Rund 200.000 Wohnungen könnten bereits auf einem Fünftel der bestehenden mehr als 70.000 Parzellen errichtet werden, lautet ein „Zahlenspiel". Dagegen schlagen die Laubenpieper Alarm.
Die Kleingärtner sind eine wichtige Wählerklientel und der Vorstoß der Baulobby ist eher unrealistisch und kontraproduktiv. Trotzdem finde ich, dass nicht jede Parzelle Bestandsschutz erhalten muss. Eine maßvolle Nachverdichtung könnte ein guter Kompromiss sein. Entscheidend ist nach meiner Meinung, wer dort bauen will, wie die Pläne aussehen und wer von den Neubauten profitiert.
Zum einen hat man das Gefühl, daß einige Architekten und Immobilienhaie Berlin entgrünen wollen - jedes kleine Fleckchen, auf dem sich die Menschen in ihrer Freizeit erholen wollen, wird bebaut - obwohl es in der Stadt genügend Flächen gibt, in manchen Kiezen, wo noch soviel Freifläche ist - die urbar gemacht werden könnte - Politiker und Architekten fahren selten mit Bahn und Bus - sonst würden sie es sehen - aber unbedingt Hellersdorf wird regelrecht mit Klotzbauten zugeshitert - so stelle ich mir allmählich die Frage: Was ist, wenn 10 Mio Menschen nach Berlin strömen - will man alle Seen, Teiche und Springanlagen zuschütten, will man jeden Park mit Wohnklotzbauten zustellen und vielleicht dann noch die Gärten der Welt schließen für Wohnraum - vielleicht noch die Zoo`s dazu - und dann frage ich mich: Soll Berlin so aussehen wie die jungen Städte im Osten, wie Schwedt, Eisenhüttenstadt und Hoyerswerda, um nur einige zu nennen, die eigentlich nur Wohn-Städte waren, kaum Kultur - in jedem Viertel eine Kaufhalle und ein Restaurant - ansonsten tote Hose - wollen das die Architekten und finanziellen Gewinner dieser Stadt - dann sage ich mir; dann wohnen solche Leute sicher nicht in Berlin - sondern in München, und Hamburg und anderen Städten - aber nicht da, wo sie alles zubauen.